In Hessen ist es zu einem besorgniserregenden Trend gekommen: Jedes Jahr werden fast 100 Kirchen und deren Einrichtungen beschädigt. Diese Zahlen stammen aus einer Auswertung polizeilicher Daten und wurden recent durch das Innenministerium offenbart.
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 105 Fälle von Sachbeschädigung und Brandstiftung festgestellt. Die meisten Vorfälle ereigneten sich im Landkreis Kassel, wo 12 Straftaten gemeldet wurden. Auch im Schwalm-Eder-Kreis waren mit neun dokumentierten Fällen signifikante Schäden zu verzeichnen. Wiesbaden, Fulda sowie der Kreis Marburg-Biedenkopf hatten jeweils acht Vorfälle. Die durchschnittliche Zahl der Angriffe auf Kirchen scheint in den letzten Jahren relativ stabil zu sein, wobei die Polizei im Jahr 2022 sogar 126 Fälle zählte.
Jährliche Statistiken und Motive
Die Aufzeichnungen der Polizei zeigen einen konstanten Verlauf der Sachbeschädigungen: 2018 wurden 95 Vorfälle registriert, 2019 waren es 103, 2020 zählte man 108, 2021 entsprechende 107, und 2022 stieg die Zahl auf 126. Auffallend ist, dass bei der Datenauswertung keine Unterscheidung nach Konfession vorgenommen wird. Darüber hinaus wird die Schadenshöhe nicht erfasst, was eine vollständige Bewertung der Situation erschwert.
Insgesamt wurden zwischen 2019 und 2023 lediglich zwei Fälle dokumentiert, bei denen ein religiös-extremistisches Motiv für die Taten ermittelt werden konnte. Dies lässt Fragen zu den Gründen der Beschädigungen offen, da die Mehrheit der Vorfälle nicht klaren Motiven zugeordnet werden kann. Die Politik und die Gemeinden stehen daher vor der Herausforderung, diese stetig wiederkehrenden Angriffe zu verstehen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Die anhaltende Beschädigung von Kirchen in Hessen ist nicht nur ein Teil der Statistiken, sondern wirft auch ethische und gesellschaftliche Fragen auf. Angesichts der religiösen Vielfalt und der kulturellen Bedeutung dieser Gebäude stellt sich die Frage, wie diese Sakralräume geschützt werden können.
Weitere Details können in den Erhebungen des hessischen Innenministeriums nachgelesen werden, die die Entwicklung der Vorfälle nachvollziehbar dokumentieren. www.fr.de berichtet umfassend über diese Thematik und die damit verbundenen Entwicklungen.