HessenKassel

Kasseler Gewerkschafter Orry Mittenmayer: Ein Buch gegen Ausbeutung!

Orry Mittenmayer, der einst als Radkurier für Lieferdienste strampelte, hat sich zu einem der bekanntesten Gewerkschafter Deutschlands entwickelt! Sein neues Buch „Ausgeliefert“, das am Donnerstag bei Kiepenheuer & Witsch erscheint, erzählt von seinem Kampf gegen die Widrigkeiten des Lebens. Der 32-Jährige, der in Köln hörgeschädigt zur Welt kam und heute als Hoffnungsträger der SPD gilt, schildert in eindringlicher Weise, wie er trotz seiner Herausforderungen und Diskriminierung seinen Weg gemacht hat.

Mittenmayer, der als Vorsitzender des ersten Betriebsrats von Deliveroo für Schlagzeilen sorgte, hat in seinem Buch viel zu sagen. Auf 224 Seiten geht es nicht nur um seine persönliche Geschichte, sondern auch um die Missstände in der Lieferdienstbranche. „War das nicht bloß ein Verein alter Männer mit Schmerbäuchen?“, fragt er sich selbst und zeigt, wie er zu einem leidenschaftlichen Verfechter der Arbeiterbewegung wurde. In einem mitreißenden Auftritt im ARD-Talk „Hart aber fair“ prangerte er die prekären Arbeitsbedingungen an und erhielt dafür tosenden Applaus bei einer Demo gegen Rechtsextremismus, die er mitorganisierte.

Ein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit

Mittenmayer, der an der Universität Kassel Politikwissenschaft studiert, wollte ursprünglich kein Buch schreiben. Doch die Notwendigkeit, über soziale Gerechtigkeit zu sprechen, ließ ihn nicht los. Er thematisiert die „Lieferhölle“ bei Unternehmen wie Deliveroo und die irreführende Vorstellung, dass diese Jobs nur „Sport“ seien. In seinem Buch wird klar: Die Realität sieht anders aus! Er erzählt von Neun-Stunden-Schichten, in denen er bis zu 100 Kilometer zurücklegte, während er gleichzeitig sein Abitur nachholte.

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Doch Mittenmayer geht über die Lieferdienste hinaus. Er zitiert Statistiken, die belegen, dass Unternehmen mit einer starken Mitbestimmungskultur erfolgreicher sind, und kritisiert die Ungerechtigkeiten, die er in Ghana und Deutschland erlebt hat. „Die vielleicht größte Ungerechtigkeit ist die Geburtenlotterie“, schreibt er. Und ja, auch er bestellt manchmal Essen bei einem Lieferdienst, denn ohne diese Bestellungen wären Tausende Mitarbeiter arbeitslos. Aber eines ist ihm wichtig: Trinkgeld sollte immer in bar gegeben werden, denn es kann entscheidend sein, wie man seinen Tag beginnt!

Das Buch „Ausgeliefert“ ist ein kraftvolles Manifest für alle, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen wollen. Die Lesung findet am 4. Dezember um 19 Uhr im Uni-Lokal in Kassel statt. Ein Muss für alle, die die Stimme der Arbeiterbewegung hören wollen!

Quelle/Referenz
fr.de

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