Kassel

Zwei überlebende Welpen nach erschütterndem Aussetzfall in Vellmar

Die traurige Geschichte der ausgesetzten Hundewelpen in Vellmar wirft nicht nur Fragen zum Tierschutz auf, sondern beleuchtet auch tieferliegende gesellschaftliche Probleme im Umgang mit Tieren. Vor wenigen Wochen wurden in einem Park in Vellmar neun süße Hundebabys ausgesetzt, was große Bestürzung unter Tierfreunden hervorrief.

Die Situation von Knut und Sven

Von den ursprünglichen neun Welpen haben nur zwei überlebt: Knut und Sven. Diese beiden Welpen haben es bislang geschafft, trotz schwerer Gesundheitsprobleme, die fast alle Geschwister betrafen. Laut Karsten Plücker, dem Leiter des Kasseler Tierheims „Wau-Mau-Insel“, fressen sie mittlerweile selbstständig und zeigen insgesamt einen guten Zustand. Dies lässt darauf schließen, dass es den beiden gut geht und sie die nötige Pflege erhalten, die sie benötigen.

Hintergründe der Tragödie

Der Vorfall, der die Region erschütterte, ereignete sich Mitte Juli, als ein Jogger im Ahnepark die ausgesetzten Welpen auffand. Die Polizei brachte die Tiere daraufhin in eine Tierklinik, wo sie keineswegs die gebührende Fürsorge fanden. Die Untersuchung ließ feststellen, dass die Welpen höchstwahrscheinlich aus einem Inzucht-Wurf stammen. Der Zustand der Tiere wies auf massive Missbildungen hin, wobei einige Welpen mit abnormalen Anzahl von Zehen und anderen deformierten Körperteilen geboren wurden.

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Unerklärliche Sterblichkeit der Welpen

Zu den erschreckenden Aspekten dieser Überlebensgeschichte gehört die Tatsache, dass innerhalb weniger Wochen sieben der neun Welpen verstorben sind. Plücker betont, dass so viele Todesfälle in solch kurzer Zeit außergewöhnlich sind. Die genauen Gründe blieben unklar, da alle behandelten welpen sehr schnell erkrankten und litten. Der letzte noch lebende Welpe starb auf dem Weg zur Tierklinik. Solche Vorfälle sind herzzerreißend und belasten alle, die in der Pflege der Tiere involviert sind.

Grausame Aussetzung und Tierschutzverletzung

Die Aussetzung dieser Hundewelpen ist nicht nur ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, sondern wirft auch Fragen auf, warum so etwas geschieht. Möglicherweise fühlten sich die ursprünglichen Besitzer wegen der Qualität und dem Gesundheitszustand der Welpen gezwungen, diese auszusetzen. Polizeisprecherin Ulrike Schaake weist darauf hin, dass es bereits Hinweise auf mögliche Verdächtige gegeben hat, jedoch bislang niemand gefasst werden konnte.

Belohnung für Hinweise und der Weg nach vorn

Tierschutzorganisationen wie Peta haben eine Belohnung von 500 Euro ausgeschrieben für Informationen, die zu einer Verurteilung führen. Diese Maßnahme soll potenzielle Zeugen motivieren, sich mit Informationen zu melden. Ob die Tierehalter gefunden werden und rechtliche Konsequenzen erfahren, bleibt abzuwarten. Die Tragödie dieser Welpen ist ein Weckruf für die Gesellschaft, achtsamer mit Tierschutzfragen umzugehen und eine verstärkte Aufklärung über die Verantwortung gegenüber Tieren zu fördern.

Die Geschichte von Knut und Sven zeigt, dass trotz aller Widrigkeiten Hoffnung besteht – für sie und möglicherweise für andere Tiere, die in ähnliche Notlagen geraten könnten.

– NAG

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