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Vom Fluch der Videotheken zum Schatz der Filmkultur in Kassel

Die weltweit erste Videothek, 1975 von Eckard Baum in Kassel eröffnet, überlebte trotz des Streaming-Zeitalters und wird nun als Deutsches Videothekenmuseum weitergeführt, was nicht nur ihrer Geschichte, sondern auch der Filmkultur in der Region eine bedeutende Würdigung verleiht.

Die erste Videothek der Welt, die in Kassel eröffnet wurde, ist ein bemerkenswertes Stück Filmgeschichte und hat sich trotz der Herausforderungen der digitalen Ära behauptet. In einem Zeitalter, in dem Streamingdienste den Markt dominieren, bleibt die Kasseler Videothek ein Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs.

Nachhaltigkeit der Filmkultur

Die Erhaltung der ersten Videothek, die 1975 von Eckard Baum gegründet wurde, ist nicht nur eine Frage der Nostalgie. Sie steht für einen Widerstand gegen die Kommerzialisierung der Medienlandschaft. Der Kasseler Randfilm-Verein hat sich aktiv für die Rettung dieser Institution eingesetzt, um die Vielfalt der Filmkultur zu fördern. Dies verdeutlicht, wie wichtig lokale Initiativen für die kulturelle Identität einer Stadt sind.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die erste Videothek eröffnete zwei Jahre vor der ersten amerikanischen Filiale und bot zunächst Super-8-Filme an. Die Verleihgebühren lagen damals bei 36 DM, was heute etwa 18 Euro entspricht. Diese Pionierarbeit schuf nicht nur eine neue Form des Filmschauens, sondern legte auch den Grundstein für die Entwicklung des Verleihmarktes in Deutschland.

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Der Einfluss des Wettbewerbs

In den 1990er-Jahren erreichte die Zahl der Videotheken in Kassel mit bis zu 75 ihren Höhepunkt. Diese Zeit war geprägt von einem intensiven Preiskampf, der insbesondere kleinere Anbieter vor Herausforderungen stellte. Die Schwierigkeiten, die dieser Preiskampf mit sich brachte, wurden von Baum als eine der intensivsten Phasen seiner Unternehmertätigkeit beschrieben.

Wandel und Erneuerung

Als 2017 die Schließung der Videothek drohte, wandte sich der Randfilm-Verein mit einer erfolgreichen Spendenaktion an die Öffentlichkeit. Dies zeigte, dass die Gemeinschaft hinter der Idee stand, die Geschichte des Filmausleihens lebendig zu halten. Heute dient die Videothek nicht nur als Verleihstelle, sondern auch als Zentrum für Filmkultur und umfasst das Deutsche Videothekenmuseum, das die Geschichte des Videothekenwesens reflektiert.

Zukunftsperspektiven

Im nächsten Jahr wird das 50-jährige Bestehen der Videothek gefeiert. Die Möglichkeit, Filme auszuleihen und Veranstaltungen im Kiezkino zu besuchen, zieht weiterhin zahlreiche Interessierte an. Die beliebtesten Filme wie „Easy Rider“ und die „James Bond“-Reihe zeugen von der beständigen Begeisterung für das Kino. Diese Institution in Kassel zeigt, wie kulturelle Orte auch in Zeiten rapider Veränderungen bestehen bleiben können.

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geschichte der Kasseler Videothek nicht lediglich eine nostalgische Rückschau ist, sondern vielmehr ein Appell an die Bedeutung lokaler Kulturorte. Und während sich das Mediennutzungsverhalten verändert, bleibt die Essenz des Teilens und Erlebens von Geschichten ungebrochen.

– NAG

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