Im Tarifkonflikt mit Volkswagen droht ein Sturm! Die IG Metall hat die rund 15.000 Beschäftigten im VW-Werk Baunatal bei Kassel aufgerufen, am Montag die Arbeit niederzulegen. In einem dramatischen Schritt sollen die Arbeiter schichtübergreifend zwei Stunden früher Feierabend machen. Oliver Dietzel, Erster Beauftragter der IG Metall Nordhessen, rechnet mit einer überwältigenden Beteiligung an dem Streik, der um 12:30 Uhr beginnen wird.
Nach dem Streik werden Flugblätter vor dem Werkstor verteilt, um die Belegschaft über die Hintergründe und Forderungen zu informieren. VW hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen des Warnstreiks zu minimieren. Ein Unternehmenssprecher betonte, dass eine Notfallversorgung sichergestellt werden soll, um Kunden und Partner nicht zu stark zu belasten. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von 7 Prozent sowie 170 Euro mehr pro Monat für Auszubildende. Die Friedenspflicht für die Tarifverhandlungen ist am Sonntag abgelaufen, was die Wut der Arbeitnehmer weiter anheizt.
Wut und Enttäuschung unter den Beschäftigten
Die Stimmung unter den VW-Arbeitern ist angespannt. „Die Empörung ist groß angesichts der unverantwortlichen Pläne des Unternehmens zur Standort- und Stellenreduzierung“, erklärte Dietzel. Die Unternehmensführung plant Entlassungen und Lohnkürzungen, während sie im vergangenen Jahr 4,5 Milliarden Euro Dividende ausgeschüttet hat. Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori hat sich kürzlich für den Standort Baunatal stark gemacht und kritisierte die Sparpläne des Konzerns.
Die Verhandlungen um ein Zukunftskonzept, das von der IG Metall und dem Betriebsrat vorgeschlagen wurde, wurden von VW abgelehnt. Dabei sollte das Konzept nicht nur eine mögliche Lohnerhöhung beinhalten, sondern auch Werksschließungen und Massenentlassungen verhindern. Die letzten großflächigen Streiks bei VW fanden 2018 statt, als mehr als 50.000 Beschäftigte in mehreren Werken für ihre Rechte eintraten. Die nächsten Tarifverhandlungen sind bereits für den 9. Dezember angesetzt, und eine außerplanmäßige Betriebsbesprechung ist für Dienstag in Baunatal geplant. Die Vorzeichen stehen auf Konfrontation!
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