Im Landkreis Kassel sorgt die Schulen für erhebliche Diskussionen. Berichten zufolge haben sowohl Schulreinigungskräfte als auch Angehörige von Lehrern ihren Unmut über den steigenden Schmutz in Klassenräumen und anderen schulichen Bereichen geäußert. Der Grund für diese unzufriedene Stimmung liegt in den Änderungen der Reinigungspraxis, die seit Beginn des Jahres in Kraft getreten sind.
anDie Vertreter der Bildungsgewerkschaft GEW, darunter Katja Groh, die als Grundschullehrerin in Fuldabrück arbeitet, berichten von einer besorgniserregenden Entwicklung. Anscheinend wurde die Frequenz der Reinigung in Klassenzimmern auf alle zwei Tage reduziert, was zu einem merklichen Anstieg der Unordnung geführt hat. Groh, die im Austausch mit anderen Lehrerkollegen steht, bestätigt, dass die Schulen in diesem Jahr deutlich dreckiger geworden sind. „Die Schulen sind dreckig. Das hat sich in diesem Jahr deutlich verstärkt“, so ihre klare Ansage.
Reduzierung des Reinigungspersonals
Ein weiterer Punkt, der zur schlechten Hygiene an Schulen beiträgt, ist die Reduzierung des Reinigungspersonals. Aufgrund von Sparmaßnahmen hat der Landkreis die Anzahl der Reinigungskräfte verringert, was zur Folge hat, dass diese nun größere Flächen in weniger Zeit reinigen müssen. „Hinter den Türen und in den Ecken sammelt sich der Dreck. Außerdem klebt der Boden“, erklärt Groh. Die Arbeit wird zunehmend hektisch und oberflächlich, was bei vielen Lehrern und Eltern auf Unverständnis stößt.
Die GEW-Vorsitzende nimmt die Reinigungskräfte in Schutz, da diese unter den aktuellen Bedingungen ihre Arbeit nicht gründlich ausführen können. Sie macht auch auf ein weiteres Problem aufmerksam: das Verhalten der Schüler. „Der Respekt vor dem Allgemeingut lässt nach“, sagt sie und weist auf eine negative Entwicklung hin. Besonders die Sauberkeit auf Schultoiletten sei alarmierend, da es Berichte über unsachgemäßen Umgang mit den Einrichtungen gibt.
Entschuldigung des Landkreises
Darüber hinaus betont der Landkreis, dass die Arbeitsbelastung für die Reinigungskräfte im Vergleich zum letzten Jahr nicht gestiegen sei. Die neuen Reinigungsintervalle seien notwendig gewesen, um die Effizienz zu steigern, da die vorherigen Intervalle im Vergleich zu anderen Kommunen hoch waren. Dies habe auch der Hessische Rechnungshof in einer interkommunalen Prüfung bestätigt, was auf Handlungsbedarf hinwies.
Zusätzliche Probleme entstehen durch den Mangel an verfügbaren Reinigungskräften. „Es ist uns aus Mangel an Bewerbungen in letzter Zeit nicht mehr gelungen, die Stellen im Gebäudereinigungsbereich nachzubesetzen“, wird aus dem Kreishaus berichtet. Der Personalmangel ist ein weit verbreitetes Phänomen, das nicht nur die Schulen, sondern auch ähnliche Einrichtungen und öffentliche Dienste betrifft.
– NAG