In Kassel entsteht an der Holländischen Straße ein neues Wohnheim, das große Aufmerksamkeit erregt. Das Berufsbildungswerk Bathildisheim (BBW) hat mit dem Bau eines „Lernorts Wohnen“ begonnen, der voraussichtlich im Sommer 2025 eröffnet wird. Dieser Neubau wird Platz für 60 Bewohner bieten, die gesundheitliche Einschränkungen haben oder besondere Förderbedarfe aufweisen.
Der Bau, der sich in unmittelbarer Nähe zum neuen Hauptgebäude des BBW befindet, erstreckt sich über fünf Stockwerke und umfasst eine barrierefreie Nutzfläche von insgesamt 2000 Quadratmetern. Michael Fels, Architekt des Projekts von Fels Architekten, berichtet, dass die Gesamtkosten für das Bauvorhaben knapp sechs Millionen Euro betragen. Diese Investition ist eine direkte Antwort auf die Verzögerungen beim Bau eines neuen BBW-Gebäudes an der Wolfhager Straße, dessen Fertigstellung nun für April 2025 angestrebt wird.
Planung und Standortvorteile
Die Entscheidung für den Standort erfolgte nicht zufällig. „Wir haben schon seit einiger Zeit nach einem Grundstück in fußläufiger Entfernung zum BBW gesucht,“ erläutert BBW-Vorstand Jens Wehmeyer. Ein glücklicher Zufall ermöglichte es dem BBW, ein Gelände einer ehemaligen Autovermietung zu erwerben, das optimal für die neuen Pläne geeignet war. Dies freut auch die Auszubildenden: Bastian Nickel hebt hervor, dass der Standort nun viel zentraler ist und die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln deutlich verbessert wurde.
Zusätzlich zu den 60 Räumen für die Bewohner gibt es auch spezielle Wohnformen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt sind. Dies schließt Einzelzimmer, kleine Apartments und Gemeinschaftsräume ein, die alle mit modernen Annehmlichkeiten ausgestattet werden. Ein wichtiges Ziel dieses Wohnprojekts ist es, den Auszubildenden Fähigkeiten für ein selbstständiges Leben zu vermitteln. Während der zweijährigen Ausbildung werden die Nutzer eng von Fachkräften begleitet, um soziale Kompetenzen und praktische Fähigkeiten zu erlernen.
Besondere Ausstattung und Lärmschutz
Die Nähe zur stark befahrenen Holländischen Straße stellt eine zusätzliche Herausforderung für die Planer dar. Um den Lärmpegel in den Wohnungen zu reduzieren, werden spezielle Fenster installiert, die hohen Anforderungen genügen müssen. Des Weiteren wird die Fassade zur Holländischen Straße aus Beton gefertigt, während die andere Seite in Kalk-Sandstein gehüllt sein wird, um sich harmonisch in die Umgebung einzufügen.
Das Gebäude wird mit modernen Effizienzstandards ausgestattet sein und über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach verfügen, was nicht nur nachhaltig, sondern auch zukunftsorientiert ist. Architekt Michael Fels betont, dass das Bauwerk in Naturtönen gehalten wird, um einen Bezug zum historischen Gründerzeitquartier an der Gottschalkstraße zu schaffen.
Dieses Bauvorhaben ist ein Schritt in die richtige Richtung und zeigt das Engagement des BBW, seinen Auszubildenden die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Durch die Schaffung eines integrativen Wohnraums trägt das Berufsbildungswerk dazu bei, dass junge Menschen mit besonderen Bedürfnissen auf ein autonomes Leben vorbereitet werden können. Weitere Informationen zu diesem Projekt können bei www.hna.de nachgelesen werden.
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