Ein schockierendes Abenteuer erlebte ein Ehepaar aus Kassel, als sie in ihrer spanischen Ferienwohnung bei Valencia von einer verheerenden Flutkatastrophe überrascht wurden. Kurt Kaiser (77) und Jutta Irle (67) wollten dem trüben Herbst in Deutschland entfliehen, doch die Natur hatte andere Pläne. „Wer heute noch die Klimakrise leugnet, sollte so etwas erlebt haben“, erklärte Kaiser nach dem Unglück.
Am Dienstag brachen sturzflutartige Regenfälle über Valencia herein und verwüsteten die Region. Obwohl das Ehepaar zuvor gewarnt war und sich auf mögliche Überschwemmungen vorbereitet hatte, kam die Flut in einer Intensität, die sie nicht erwartet hatten. „Wir dachten, wir hätten Glück gehabt, als es bei uns ruhig blieb“, so Kaiser. Doch die Wassermassen aus den Bergen ließen nicht lange auf sich warten und trafen am Donnerstagvormittag Alcocéber.
Die Flut kam schneller als gedacht
Die Kasseler waren gerade dabei, ihre Garagen auszuräumen, als die Flut plötzlich hereinbrach. „Es war eine gefährliche Situation, weil einige nicht bemerkten, dass das Wasser kommt“, berichtete Kaiser. Innerhalb von Sekunden stand das Wasser einen halben Meter hoch in der Garage, und der Pegel erreichte am Nachmittag unglaubliche zwei Meter. Glücklicherweise konnten sich alle Anwesenden in die oberen Stockwerke retten. Ein 80-jähriger Nachbar, der sein Auto in Sicherheit bringen wollte, fand sich auf dem Dach eines Wohnwagens wieder und wurde später mit einem Hubschrauber gerettet.
Von den sieben Personen im Haus wurden vier evakuiert, während das Kasseler Paar in seiner Wohnung blieb. „Wir haben genug Lebensmittel“, sagte Irle, während die Feuerwehr das Wasser abpumpte und sie mit Schlammmassen kämpften. Trotz der dramatischen Umstände sind sie erleichtert, dass sie mit dem Schrecken davonkamen, während in der Region Valencia über 200 Menschen ihr Leben verloren. Kaiser will seine Erfahrungen nutzen, um auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam zu machen und kritisiert den Umgang mit dem trockenen Flussbett, das durch Bebauung verengt wurde und nicht mehr in der Lage ist, Regenwasser aufzunehmen.