Kassel

Kassel startet Trinkwasser-Initiative: 35 neue Brunnen bis 2027

Kassel hat am 30. August 2024 seinen ersten neuen Trinkwasserbrunnen an der Wilhelmsstraße eingeweiht, um den Bürgern kostenlosen Zugang zu frischem Trinkwasser zu bieten und die Umwelt zu entlasten, während der Oberbürgermeister und weitere Verantwortliche für die Installation von insgesamt 35 Brunnen bis 2027 werben.

In Kassel wurde ein richtungsweisender Schritt in Richtung einer verbesserten Wasserversorgung gemacht. Am Donnerstag wurde der erste von insgesamt 35 neuen Trinkwasserbrunnen in der Stadt in Betrieb genommen. Oberbürgermeister Sven Schoeller und andere lokale Würdenträger präsentierten den Brunnen in der Wilhelmsstraße, an der Ecke zur Oberen Königsstraße, einem Publikum, das sich nach einer Erfrischung sehnte. Allerdings zeigte der Brunnen gleich nach der offiziellen Präsentation einen kleinen technischen Defekt, was vor den Anwesenden für einige Aufregung sorgte.

Zunächst wollte das Gerät nicht funktionieren und gab keinen Wasserstrahl mehr von sich. Glücklicherweise war die Ursache für den Ausfall schnell identifiziert: Ein defektes Magnetventil, ein kleines, aber essentielles Bauteil, hatte den Brunnen außer Gefecht gesetzt. Experten von Kasselwasser sowie Vertreter der Städtischen Werke waren vor Ort und konnten den Brunnen rasch reparieren, sodass er wieder in Betrieb genommen werden konnte. Um zukünftige Probleme zu vermeiden, wurde beschlossen, das defekte Teil durch ein neues Magnetventil zu ersetzen.

Umweltfreundliche Initiative mit gesundheitlichem Nutzen

Die Installation dieser Trinkwasserbrunnen ist nicht nur eine praktische Lösung zur Bereitstellung von kostenlosem Trinkwasser, sondern auch ein Schritt in Richtung Umweltschutz. Oberbürgermeister Schoeller betonte, dass die Brunnen dazu beitragen, den Einsatz von Einwegplastikflaschen zu reduzieren. Er ermutigte die Bürger, ihre eigenen Behälter mitzubringen, um diese mit frischem Wasser zu füllen. Im Kontext steigender Temperaturen wird die Bedeutung ausreichender Flüssigkeitszufuhr, besonders für ältere Menschen, hervorgehoben. Dies ist ein wichtiger Punkt, den auch Stadtrat Heiko Lehmkuhl unterstrich.

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Ein weiterer Aspekt, der von Helga Engelke, der Vorsitzenden des Kasseler Seniorenbeirats, angesprochen wurde, ist der Zugang zu Trinkwasser für weniger privilegierte Menschen. Der Brunnen stellt sicher, dass auch jene, die sich kein abgefülltes Wasser leisten können, die Möglichkeit haben, sich mit frischem Wasser zu versorgen. Diese Initiative ist eine direkte Umsetzung der Forderungen des Seniorenbeirats, die häufig auf eine bessere Ausstattung der Stadt mit solchen Infrastrukturen gedrängt haben.

Die zur Finanzierung der Brunnen erforderlichen Mittel belaufen sich auf rund 25.000 Euro pro Einheit, wobei auch die Betriebs- und Wartungskosten zu berücksichtigen sind. Um die finanzielle Belastung für die Stadt zu minimieren, werden Fördermittel beim Land Hessen beantragt. Damit passt Kassel sich auch einer EU-Richtlinie an, die darauf abzielt, allen Menschen im öffentlichen Raum Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu ermöglichen.

Die neue Brunnenanlage ist zudem als barrierefrei konzipiert. Die Bedienung erfolgt über einen Drucktaster, und ein Kühllüfter sorgt dafür, dass das Wasser stets bei angenehmen Temperaturen bleibt. Bei der Konstruktion des Brunnens wurde auch auf die Hygiene geachtet: Jedes Gerät verfügt über ein automatisches Spülprogramm, das sicherstellt, dass die Leitungen täglich durchgespült werden. Außerdem wird die Wasserqualität regelmäßig durch mikrobiologische Untersuchungen überprüft.

Obwohl die Brunnen nun für die Bürger zur Verfügung stehen, müssen diese nach der Saison, die von März bis Oktober dauert, wieder demontiert und eingelagert werden, um sie vor Vandalismus und Wintereinflüssen zu schützen. Trotz des holprigen Starts ist es der Stadt Kassel gelungen, ein wichtiges Zeichen für die Gesundheitsversorgung und den Umweltschutz zu setzen.

– NAG

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