In Kassel kam es am Freitag zu erheblichen Verkehrsbehinderungen durch die Demonstrationen der Aktivisten der Letzten Generation. Diese Gruppe protestiert seit Wochen regelmäßig im Stadtgebiet und sorgte somit auch am heutigen Tag für Störungen im Verkehr. Die Stadtverwaltung warnte die Bürger vor den Einschränkungen und bat zur Vorsicht, insbesondere bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.
Am Freitagmittag versammelten sich die Aktivisten zunächst auf dem Friedrichsplatz, um dort gemeinsam zu singen. Anschließend zogen sie über die Frankfurter Straße bis zur Trompete beim Filmpalast. Dort legten sich einige von ihnen auf die Fahrbahn, was dazu führte, dass die Straße zeitweise gesperrt werden musste. Dies führte zu erheblichen Staus, die bis zum Weinberg reichten. Laut der Polizei gab es Einschränkungen auch in der Du-Ry-Straße, wobei die Umleitungen hin zum Altmarkt allerdings als eher geringfügig eingeordnet wurden. Ab 13:45 Uhr konnten die Straßen wieder freigegeben werden, nachdem die Aktivisten die demonstrativen Maßnahmen beendet hatten.
Demos den gesamten Tag über
Die Demonstrationen der Letzten Generation setzten sich am Freitag den ganzen Tag über fort. Ab etwa 11:30 Uhr war vor allem der Friedrichsplatz betroffen, wo die Straße in Richtung Weinberg blockiert wurde. Ab 15 Uhr gab es zusätzlich einen Aufzug auf der Leipziger Straße, während gegen 17 Uhr die Fußgängerzone und der Steinweg in den Fokus der Versammlungen rückten. Die Stadt riet den Verkehrsteilnehmern, die betroffenen Bereiche weiträumig zu umfahren und dabei besonders auf die Bildung einer Rettungsgasse zu achten.
In den letzten Tagen gab es immer wieder Proteste von Klimaaktivisten in Kassel. Am Mittwoch hatten sie sich am Lutherplatz versammelt, um gegen Subventionen für fossile Brennstoffe zu demonstrieren. Ihre Forderungen waren unter anderem auf die Beendigung der Förderung des Caldener Flughafens gerichtet. Am darauf folgenden Feiertag protestierten sie an der Wilhelmshöher Allee, wo sie auf die Missstände aufmerksam machten, die ihrer Meinung nach mit der fortlaufenden Subventionierung verbunden sind.
Frühere Protestaktionen
Bereits am 30. September kam es zu einer Blockade der A49, bei der 40 Aktivisten den Verkehr zeitweise lahmlegten. Diese wurden von der Polizei kontrolliert und erhielten Platzverweise, bevor sie wieder freigelassen wurden. Am Samstag zuvor hatten rund 200 Klimaaktivisten die Altmarktkreuzung blockiert, was massive Verkehrsprobleme in der Innenstadt zur Folge hatte. Auch hier mussten Busse und Straßenbahnen umgeleitet werden, während Autofahrer gezwungen waren, umzukehren.
Einige Aktivisten haben seit Ende September ihr Protestcamp in der Goetheanlage aufgeschlagen, was in der Nachbarschaft auf Unruhe stößt. Diese Art von Protest ist nicht neu, da bereits zuvor verschiedene Gruppen diesen Park als Zeltplatz genutzt hatten. Darüber hinaus beschmierten die Aktivisten Mitte September die Fassade des Kassel Airports in Calden mit Farbe und kündigten an, dass Kassel für mehrere Wochen zur Plattform für Klimaproteste werden solle. Die darauf folgenden Demos wurden von der Polizei begleitet, wobei einige Aktivisten in Gewahrsam genommen wurden.
Durch die andauernden Proteste der Letzten Generation in Kassel wird deutlich, wie sehr die Klimafrage und die damit verbundenen Maßnahmen in der deutschen Gesellschaft debattiert werden. Die Aktionsformen werden nicht nur durch die Teilnehmer, sondern auch durch die Reaktionen der Behörden und der Bevölkerung geprägt. Wie sich diese Situation weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten, auch in Anbetracht des zunehmenden Drucks auf die Politik, Veränderungen herbeizuführen. Mehr Informationen zu den aktuellen Verkehrseinschränkungen sind unter kvg.de sowie über die NVV-App verfügbar.
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