ErfurtKasselUmwelt

Kassel: Erster Massivholz-Neubau begeistert mit nachhaltigem Charme

In Kassel wird ein nachhaltiges Wohnprojekt zum Vorzeigeobjekt: Ein fünfgeschossiges Neubauhaus aus Massivholz, erbaut mit gebrauchten Bauteilen, begrüßt nächste Woche seine Mieter im Vorderen Westen und punktet nicht nur mit seinen ökologischen Vorteilen, sondern auch mit einzigartigem Flair und niedrigen Mietkosten!

Ein neu errichtetes Wohnhaus in Kassel, speziell an der Uhlandstraße, hebt sich durch seine besondere Bauweise und Materialwahl hervor. Es handelt sich um ein fünfgeschossiges Gebäude aus Massivholz, das erstmalig in dieser Größe in Kassel errichtet wurde. Das Besondere daran: Es kommen gebrauchte Bauteile zum Einsatz, die in ein kreatives Wohnkonzept integriert werden.

In der nächsten Woche stehen die ersten Mieter bereit, um in diesen innovativen Wohnraum einzuziehen. Der Plan sieht vor, dass die Bewohner gemeinschaftliche Räume nutzen, darunter eine Dachterrasse, die einen beeindruckenden Blick auf den Herkules bietet.

Einsatz von gebrauchten Baustoffen

Die Herausforderung bei diesem Bauprojekt, das von zehn Privatpersonen finanziert wurde, war nicht nur die Einhaltung der Brandschutzvorschriften für die Massivholzbauweise, sondern auch die kreative und praktische Suche nach gebrauchten Baustellenmaterialien. Laut Matthias Foitzik von Architekturbüro Foundation 5+, das die Planung leitete, sind viele der verwendeten Materialien nicht nur nachhaltig, sondern erzählen auch ihre eigene Geschichte. So wurden beispielsweise Heizkörper, Türen und sogar eine Solarthermieanlage aus anderen Bauprojekten rekuperiert.

Kurze Werbeeinblendung

Werfen wir einen Blick auf einige der interessanten Bauelemente: Die Fassadenverkleidung besteht aus Faserzementplatten, die durch kleine optische Makel günstig erworben wurden. Auch die Fliesen in einem der Badezimmer stammen aus einem Abrisshaus in Kassel – sie verkörpern den nostalgischen Stil der 60er Jahre und bringen einen besonderen Charme in den Neubau.

Ein weiteres Highlight sind die Klinker am Sockel des Hauses. Sie stammen aus dem Umbau des alten Sudhauses der Martini-Brauerei in der Nähe, wo sie übrigblieben, als Fensteröffnungen geschaffen wurden. Dies spiegelt die kreative Wiederverwendung von Materialien wider und gibt dem Neubau ein historisches Flair.

Ökologische und ökonomische Motivationen

Foitzik erklärt, dass die Verwendung gebrauchter Baustoffe eine zusätzliche Komplexität in der Planung mit sich bringt. Das Anpassen der Materialien vor Ort und das Suchen nach den passenden Teilen – oft auch über Plattformen wie Kleinanzeigen – verlangen Zeit und Mühe. Das Ziel, Ressourcen zu schonen, stand jedoch über der Frage nach den reinen Baukosten. „Es geht nicht nur ums Sparen, sondern um die nachhaltige Nutzung von Material,“ betont er.

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Die umweltfreundliche Massivholzbauweise sorgt für signifikante Einsparungen bei den CO2-Emissionen. Laut Berechnungen könnten im Vergleich zu einem klassischen Betonbau bis zu 50 Prozent der Emissionen reduziert werden. Jede eingesparte Tonne CO2 und der bewusste Umgang mit Ressourcen sind Teil des Konzepts, das von der Fachhochschule Erfurt begleitet wird, um eine detaillierte CO2-Bilanz zu erstellen.

Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf 2,1 Millionen Euro. Trotz des Verzichts auf einen Fahrstuhl und der Tatsache, dass keine Fördermittel zur Verfügung standen, konnten die Bauherren die Mieten auf ein für Kassel attraktives Niveau von zehn bis elf Euro pro Quadratmeter halten. Dieser Schritt zeigt, dass nachhaltiges Bauen nicht mit finanziellen Belastungen einhergehen muss.

Alles in allem ist der Neubau an der Uhlandstraße ein Beispiel für innovatives und nachhaltiges Bauen. Es vereint eine ökologisch wertvolle Bauweise mit sozialem Wohnraum, der im Herzen von Kassel entsteht. Mehr Details zu diesem beeindruckenden Projekt und den individuellen Geschichten hinter den Baumaterialien sind in einem umfassenden Bericht auf www.hna.de zu finden.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"