Kassel – Farbenfrohe Lichter und eine festliche Stimmung im Bergpark haben am Samstagnacht bei der zweiten Auflage des Bergparkleuchtens über 18.000 Besucher angezogen. Während viele den Lichterzauber genossen, gab es jedoch auch kritische Stimmen über eine frühere Schließung der Gastronomiestände und die eingeschränkte Farbpalette der Beleuchtung.
Die Veranstaltung, die in diesem Jahr um eine Stunde kürzer ist, endet nun bereits um 23 Uhr. Dies sorgte nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei den Gastronomiebetrieben für Unmut. Frank Marth, ein Gastwirt vor Ort, erläutert, dass die Betreiber erst am Freitagabend überraschend per Handzettel erfuhren, dass sie ihre Verkaufsstände bereits um 23 Uhr schließen müssten. „Das kam aus dem Nichts und ohne jede Erklärung“, klagt er.
Änderungen aufgrund von Naturschutzbestimmungen
Die Ursache für diese zeitlichen Einschränkungen ist ein neuer Fokus auf den Naturschutz, insbesondere den Schutz von Fledermäusen. Der Kasseler Tourismusdezernent Norbert Wett führt aus, dass die Stadtverwaltung im Sommer auf die Notwendigkeit einer naturschutzrechtlichen Genehmigung aufgrund verschärfter Vorschriften aufmerksam wurde. Diese Änderungen wurden erst spät erkannt, sodass eine Anpassung der Veranstaltung nicht mehr möglich war.
Ab dem 1. Oktober gilt eine spezielle Schutzzeit für Fledermäuse, weshalb die städtische Genehmigungsbehörde die Beleuchtungskriterien anpassen musste. „Wären die Anforderungen früher sichtbar geworden, hätten wir die Veranstaltung bereits auf Ende September verschieben können“, merkt Wett an.
Um den neuen Vorgaben gerecht zu werden, wurden die Beleuchtungen drastisch heruntergefahren. Die Genehmigung für die Veranstaltung kam nur wenige Tage vor Beginn, und die Organisatoren mussten die vorherigen Lichtkonzeptionen anpassen. Nun dürfen nur noch warme Farben wie Orange und Rot verwendet werden, da Fledermäuse besonders empfindlich auf Farben wie Blau und Grün reagieren.
Effekte und Monitoring
Zusätzlich wurden die Veranstalter verpflichtet, ein Fledermaus-Monitoring zu installieren, das von einer Gutachterfirma in Auftrag gegeben wurde. In einem Bereich des Parks, der für die Fledermäuse wichtig ist, wurde die Beleuchtung gänzlich deaktiviert. Diese Maßnahmen trugen dazu bei, dass der Abschluss der Veranstaltung nicht nur organisatorisch, sondern auch ökologisch sinnvoll gestaltet werden konnte.
Die Käufer vor Ort zeigten sich dennoch begeistert von dem, was sie sahen. Die leuchtenden Skulpturen und die schimmernde Lichtshow zogen viele an, während die Gastronomen nach der überraschenden Schließung mit leeren Ständen zurückblieben. Der neue Rahmen für das Bergparkleuchten wird auch längerfristige Konsequenzen nach sich ziehen. Wett kündigte an, um zukünftige Konflikte zu vermeiden, werde der nächste Termin für das Bergparkleuchten unbedingt vor dem 1. Oktober liegen.
So bleibt die Frage, wie sich solche Maßnahmen auf die Teilnahme und das Besuchererlebnis auswirken werden. Um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Naturschutz und Vergnügen zu finden, wird Kassel Marketing bestrebt sein, geeignete Lösungen zu entwickeln. „Die Stimmung im Park war zwar fantastisch, aber wir lernen für die Zukunft“, sagt Wett abschließend.
Für mehr Informationen zum Thema Fledermausschutz im Rahmen des Bergparkleuchtens, sehen Sie den Bericht auf www.hna.de.
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