Paderborn und Umgebung sehen sich im Oktober und November mit erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr konfrontiert. Ab dem 17. Oktober bis zum 13. November wird die Verbindung von Paderborn und Altenbeken zum wichtigen ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe unterbrochen. Diese Situation bringt längere Reisezeiten mit sich und hat den Fahrgastverband Pro Bahn alarmiert, der die mangelhaften Informationen seitens der Bahn kritisiert.
Rainer Engel, stellvertretender Landesvorsitzender von Pro Bahn, äußerte sich besorgt: „Die Fahrgäste, die aus dem Kreis Paderborn oder Kreis Höxter nach Warburg, Kassel und in den Süden Deutschlands reisen möchten, werden am Bahngleis mit unangenehmen Überraschungen konfrontiert sein.“ Die Probleme beginnen damit, dass die aktuellen Fahrpläne eine Woche vor Baubeginn der Bauarbeiten noch keine Hinweise auf die bevorstehenden Einschränkungen enthielten.
Baumaßnahmen aufgrund von Dammrutsch
Die Sperrung ist notwendig geworden, um einen Bahndamm in der Region zu sanieren. Dieser weist nach einem Dammrutsch, der Ende letzten Jahres auftrat, erhebliche Schäden auf. Die Deutsche Bahn hatte bereits im Sommer angekündigt, während der 26-tägigen Totalsperrung „so viel wie möglich baulich“ umzusetzen. Laut Engel wurden bis zur Ankündigung nur die Fahrpläne für zwei der Fernzüge angepasst, was die Reisenden vor unvorhergesehene Probleme stellt.
Die Umleitungen für die Fernzüge über Hameln, Hannover-Linden und Göttingen verlängern die Fahrtzeiten um bis zu 80 Minuten, während Reisende, die den Rhein-Ruhr-Express nutzen möchten, in Willebadessen umsteigen und insgesamt eine Stunde länger für ihren Weg einplanen müssen.
Erst nachdem Pro Bahn eine Pressemitteilung veröffentlichte, tauchte der Schienenersatzverkehr in den offiziellen Fahrplänen und in Apps wie dem DB Navigator auf, jedoch zunächst nur für den Monat Oktober. Diese verzögerte Veröffentlichung zeigt, wie uneinheitlich die Informationsverbreitung in diesem Bereich ist.
Gründe für späte Informationsverbreitung
Die Deutsche Bahn erklärte, sie könne die Informationen über Schienenersatzverkehr erst einpflegen, nachdem sie entsprechende Angaben vom betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen erhalten habe. National Express, verantwortliches Unternehmen für die RE11-Linie, gab Übergriffe auf die Deutsche Bahn und deren Kommunikation zu den Bauarbeiten an, die zur Verzögerung der Fahrplanaktualisierungen führten.
National Express erklärte, die verspätete Bekanntgabe der Bauarbeiten durch die DB InfraGO habe dem ursprünglichen Planungsprozess geschadet. Entscheidende Zeiten fehlten in den übermittelten Fahrplanunterlagen, was für die Planung unerlässlich ist. Bei der abschließenden Gestaltung der Fahrpläne begegne man auch den Wünschen der Aufgabenträger, was aufgrund der Komplexität der Baumaßnahme zusätzliche Zeit in Anspruch nehme. Die Veröffentlichung der neuen Fahrtzeiten sei zudem an die festen Zyklen des Eisenbahnfahrplan-Zentrums gebunden.
Die Enttäuschung über die mangelhafte Kommunikation setzt sich fort, da Fahrgäste, die unter den Änderungen leiden, ihre Tickets erst einen Tag nach Gültigkeit des Tickets zurückgeben können. Bei Verspätungen von mehr als einer Stunde können sie zudem eine Entschädigung verlangen, wobei der ursprüngliche Fahrplan aus der Zeit der Ticketbuchung entscheidend ist.
Die aktuelle Situation am Bahngleis sorgt für Unzufriedenheit unter den Reisenden. In den letzten Wochen hat sich gezeigt, dass die Informationspolitik der Bahn während solcher Bauarbeiten dringend überarbeitet werden muss. Die Paderborner Pendler und Reisenden sind auf umfassende und zeitnahe Informationen angewiesen, um ihre Reisen entsprechend planen zu können.
Details zur laufenden Berichterstattung können Sie hier einsehen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die Bahn in Zukunft besser in der Informationsweitergabe wird, um derartige Schwierigkeiten für die Fahrgäste zu vermeiden.