Mit einer beeindruckenden Geschichte von 25 Jahren ist der Place de Vire im Baunataler Stadtpark nicht nur bekannt für seine malerische Kulisse, sondern auch als Heimat der Boule-Bärchen, einer lebendigen Gruppe von Boulespielern. Hier, wo die Sonne die Kiesfläche wärmt und das sanfte Klicken der Boulekugeln durch die Luft schwirrt, wird die Leidenschaft für das Spiel in jeder Ecke spürbar. Was mit einem einfachen Wurf von Kugeln in einer kleinen Gruppe von Freunden begann, hat sich zu einer fest verankerten Gemeinschaft entwickelt, die weit über das Spiel hinausgeht.
Die Geschichte der Boule-Bärchen begann in Gudensberg, als sich 1997 einige Freunde ohne Wissen über die Regeln, aber mit viel Enthusiasmus, zusammenfanden. In diesen frühen Tagen war es mehr ein geselliges Miteinander, als ein ernstes Spiel, das vor den Augen der Nachbarn stattfand. Diese gewöhnlichen Abende voller Lachen und Geselligkeit förderten jedoch schnell das Bedürfnis nach einer strukturierten Gruppe.
Die Entstehung der Boule-Bärchen
Der entscheidende Schritt kam im Jahr 1999, als die Boule-Bärchen offiziell unter dem Dach des KSV Baunatal als Abteilung Pétanque gegründet wurden, ein Hinweis auf die französische Wurftechnik, die das Spiel prägt. Inspiriert vom Bären-Maskottchen des KSV, wurde der Name schnell gefunden und getragen von einer immer größer werdenden Gruppe. Über 50 bereits passionierte Mitglieder machen den Verein zu einem festen Bestandteil der Stadt.
Mit sechs Boule-Bahnen, die im Stadtpark eingerichtet wurden, bietet der KSV Baunatal perfekte Bedingungen für einen Sport, der Präzision und Geschicklichkeit erfordert. „Die Kugel richtig zu halten ist entscheidend“, erklärt Harald Heineke, der ehemalige Vorsitzende der Boule-Bärchen, während er an einer der Bahnen steht. Er erklärt, dass beim Boulespiel die Kugel locker in der Hand gehalten werden muss, um sie mit einem gefühlvollen Wurf ins Ziel zu bringen. Dies unterscheidet sich grundlegend vom Kegeln, wo die Wurfbewegung deutlich kräftiger ist.
Die Anfänge der Boule-Bärchen waren bescheiden. Sie spielten zunächst im Garten eines der Gründungsmitglieder, wo schon bei Nacht und angenehmem Licht das Spiel lebendig wurde. Diese nostalgischen Erinnerungen sind es, die auch heute noch bei den Mitgliedern zu einem Gefühl der Zusammengehörigkeit führen. „Die Zeit hat uns gezeigt, wie wichtig unser Verein für uns ist“, sagt Christine Lutze, die Vize-Vorsitzende, mit einem Blick auf die vergangenen Herausforderungen, insbesondere während der Pandemie, als die Bahnen leer blieben und das Spiel zum Stillstand kam.
In den letzten Jahren öffnete sich die Gemeinschaft wieder und erhielt frischen Zuwachs. Die regelmäßigen Treffen und Turniere sind nicht nur eine Gelegenheit, sportliche Erfolge zu feiern, sondern auch um Freundschaften zu knüpfen. „Unser Verein ist stetig gewachsen und hat sich zu einer festen Größe in der Boule-Szene entwickelt“, sagt Wolfgang Jakob, der Vorsitzende, und spricht damit für die gesamte Gruppe, die nach all den Jahren immer noch mit Freude am Platz ist.
Die Boule-Bärchen haben nicht nur den Sport in Baunatal bereichert, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, Menschen aller Altersgruppen zusammenzubringen, was den Verein zu einem besonderen Ort für Eine Gemeinschaft macht, die durch diese kleine, aber feine Spielweise vereint ist. Sie sind Beispiele dafür, wie Leidenschaft und Spielgemeinschaft auch über Jahrzehnte hinweg Bestand haben können und den Wert von Tradition in einer sich ständig verändernden Welt aufrechterhalten. Das Spiel auf dem Place de Vire erzählt von den gemeinsamen Momenten und der unvergänglichen Freude, die der Sport den Menschen in Baunatal bringt.
– NAG