In Kassel sind die Impfangebote gegen Grippe und Corona sowohl bei Ärzten als auch in Apotheken wieder ausgeweitet worden. Dies folgt auf eine Vereinbarung zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen und den hessischen Krankenkassen, die es Medizinern nun erleichtert, Impfungen gegen Covid-19 abzurechnen. Diese Entwicklung ist besonders wichtig, da die Nachfrage nach Impfungen während dieser Krankheitswelle deutlich gestiegen ist.
Früher war die Abrechnung für Covid-19-Impfungen kompliziert, was dazu führte, dass viele Ärzte diese nicht mehr anboten und die Impfungen nur privat abrechnen konnten. Diese Situation führte dazu, dass Apotheken eine größere Rolle einnahmen und Impfungen anboten. Seit die Schwierigkeiten bei der Abrechnung behoben sind, kehren die Ärzte nun in den Impfprozess zurück.
Hohe Nachfrage in Apotheken
Besonders auffällig war die Nachfrage in der Stern-Apotheke am Hauptbahnhof, wo Apotheker am vergangenen Freitag zahlreiche Impfungen gegen Grippe und Corona durchführten. Der Inhaber Joachim Schulz berichtete von über 100 geimpften Personen, und das Interesse sei so groß, dass sogar Menschen aus benachbarten Städten wie Eisenach und Fulda für eine Impfung kamen, da wenige Ärzte die Angebote bereitstellten.
„Die Resonanz ist sehr, sehr gut“, erklärte Schulz. Diese Saison sei besonders ungewöhnlich gewesen, da traditionell die Apotheken nicht den Hauptanteil an Impfungen hielten. Normalerweise hätten sie zwar eine starke Nachfrage gehabt, aber diese Überbelastung durch Arztpraxen, die nicht impften, habe die Situation verschärft.
Einen ähnlichen Trend berichtete Khalduo Shaheen von der Landgraf-Karl-Apotheke am Bahnhof Wilhelmshöhe. Er stellte fest, dass viele ältere Bürger in den letzten Wochen verstärkt auf Impfungen vertrauen, da sie nicht auf Termine bei Ärzten warten möchten. Die Apotheken erweisen sich zunehmend als wichtige Anlaufpunkte für Gesundheitsdienstleistungen in der Region.
Die Rolle der Einhorn-Apotheke
Die Einhorn-Apotheke im Einkaufszentrum Dez beteiligt sich ebenfalls aktiv an den Impfungen, die dort im dritten Jahr in Folge durchgeführt werden. Der Geschäftsleiter stellte fest, dass der Zulauf besonders im September wegen der Covid-Impfungen stark war und auch die Grippeimpfungen im November an Bedeutung gewinnen werden.
Obwohl die finanzielle Vergütung fürs Impfen für Apotheken nicht rentabel sei, bieten sie diese Dienstleistung gerne an, um der Bevölkerung zu helfen. „Es ist mehr eine Serviceleistung, um die Gesundheit der Menschen zu fördern“, merkte Julian Eisenbach, Geschäftsleiter der Einhorn-Apotheken in Kassel und Baunatal, an. Angesichts des begrenzten Angebots seien viele Patienten auf Apotheken angewiesen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt speziell für Menschen über 60 Jahren sowohl eine Grippe- als auch eine Covid-19-Impfung. Dies hat die Wichtigkeit der Impfangebote in Apotheken zusätzlich unterstrichen, da die Corona-Impfungen wieder problemlos über die Krankenkassen abgerechnet werden können, was die Zugänglichkeit für Patienten verbessert.
Insgesamt zeigt sich, dass Apotheken eine wesentliche Rolle im Gesundheitssystem spielen, insbesondere in Zeiten, in denen Arztpraxen überlastet sind. Anstehenden Impfterminen lassen sich sehr einfach und problemlos wahrnehmen, was sich in der großen Nachfrage der letzten Wochen widerspiegelt.
Wenn Sie mehr über die Impfangebote erfahren möchten, geht es hier zur Berichterstattung auf www.hna.de.