In Hessen stehen die Musikschulen am Abgrund! Finanzielle Sorgen plagen viele Einrichtungen, die Kindern und Erwachsenen das Erlernen von Instrumenten ermöglichen. Der Geschäftsführer des Verbands deutscher Musikschulen in Hessen, Hans-Joachim Rieß, schlägt Alarm: Die Fördermittel der Kommunen sind erschreckend niedrig und liegen weit unter dem bundesweiten Durchschnitt!
Der hessische Pakt für die Musikschulen verspricht zwar eine Erhöhung des Landesanteils an den Gesamtausgaben von derzeit 5,8 Prozent auf 12,5 Prozent bis 2032, doch Rieß bleibt skeptisch: „Das hört sich zwar gut an, die Gesamtfinanzierung ist nach wie vor unterirdisch!“ Während deutschlandweit die kommunale Förderung pro Musikschüler im Schnitt bei 333 Euro liegt, sind es in Hessen nur 186 Euro. Viele Musikschulen erhalten sogar noch weniger. Rieß fordert die Kommunen auf, einen „Riesenschritt“ zu machen, um die Lehrkräfte angemessen zu bezahlen und die Schulen am Leben zu halten.
Überlebenskampf der Musikschulen
Im hessischen Landesverband sind 67 Musikschulen organisiert, die oft auf kommunale Unterstützung angewiesen sind. Während Städte wie Darmstadt, Frankfurt, Fulda und Rüsselsheim als Vorbilder in der Musikschulförderung gelten, kämpfen viele andere Kommunen ums Überleben ihrer Musikschulen. Die Situation ist dramatisch!
Folgen des Herrenberg-Urteils
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist das sogenannte Herrenberg-Urteil aus dem Jahr 2022, das die Sozialversicherungsbeiträge für Musikschullehrer betrifft. Rund 2000 der 3000 Lehrkräfte in hessischen Musikschulen arbeiten auf Honorarbasis und könnten nun in eine rechtliche Grauzone geraten. Rieß warnt, dass die Umsetzung des Urteils die finanzielle Lage der Musikschulen weiter verschärfen könnte. Politische Gespräche auf Bundesebene sind im Gange, um die Auswirkungen des Urteils zu klären. Die Zukunft der Musikschulen in Hessen steht auf der Kippe!
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