Die Herausforderung invasive Arten
Ab Oktober wird es in Hessen ein neues Online-Portal geben, über das Bürger invasive Arten schnell und unkompliziert melden können. Diese Initiative der drei Regierungspräsidien in Kassel, Gießen und Darmstadt soll helfen, der Ausbreitung nicht-heimischer Pflanzen und Tiere entgegenzuwirken. Das Portal, das über das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie zugänglich ist, wird unter der Adresse hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/invasive-arten erreichbar sein. Ziel ist es, die Bevölkerung aktiv in den Schutz der heimischen Biodiversität einzubeziehen.
Der Handlungsbedarf ist groß, denn fast 90 Arten in der Europäischen Union gelten als invasiv. Diese Arten könnten gravierende Folgen für die ökologischen Systeme und die wirtschaftliche Stabilität haben. Bei einer Sichtung sollen die Bürger mithilfe des neuen Portals schnell reagieren können, um eine Ausbreitung dieser Arten zu verhindern. Unter den Arten, die im Fokus stehen, sind die Asiatische Hornisse und der aus Südamerika stammende Wassersalat.
Die Gefahren durch invasive Arten
Die Asiatische Hornisse stellt eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Insektenvielfalt dar. Laut Oliver Lenz, dem Vorsitzenden des Imkerverbandes Hessen, könnte der durch diese Hornisse verursachte Schaden bereits in diesem Jahr auf etwa 30 Millionen Euro ansteigen. Dies betrifft nicht nur die Honigproduktion, sondern auch die gesamte Landwirtschaft, da die Hornisse die Bienen bedroht. Ohne die Bestäuber wird die Produktion von Früchten und Gemüse stark beeinträchtigt.
Der Wassersalat, eine häufig in Gärten und Aquarien anzutreffende Wasserpflanze, hat sich ebenfalls zum Problem entwickelt. Wenn er in die freien Gewässer gelangt, kann er ganze Flächen dominieren und andere Pflanzen verdrängen. Dies führt dazu, dass das Licht in den Gewässern stark reduziert wird, was wiederum die Sauerstoffzufuhr beeinträchtigt.
Bürgerbeteiligung als Schlüssel
Die öffentliche Beteiligung ist von entscheidender Bedeutung, um diese invasiven Arten effektiv zu bekämpfen. Menschen, die auf diese Arten stoßen, sollen in der Lage sein, schnell zu handeln und somit die Möglichkeit zu erhalten, die Ausbreitung rechtzeitig zu stoppen. Mit der Einführung des Online-Portals möchte die hessische Regierung den Bürgern ein Werkzeug an die Hand geben, um direkt in den Naturschutz einzugreifen.
Die Initiativen, die zur Bekämpfung invasiver Arten ergriffen werden, zeigen die Dringlichkeit und die Wichtigkeit des Themas auf. Die Integration der Bevölkerung in diesen Prozess könnte entscheidend für den Erhalt der biologischen Vielfalt und die Stabilität der heimischen Ökosysteme sein. Das Engagement der Bürger ist unverzichtbar, denn je schneller Berichte über Sichtungen und Verbreitungen vorgenommen werden, desto besser können Maßnahmen ergriffen werden.
Insgesamt wird dieser Schritt von den Behörden als notwendig erachtet, um das Überleben heimischer Pflanzen und Tiere zu sichern und die ökologischen Schäden zu minimieren. Durch die Schaffung eines dialogorientierten Prozesses, in dem die Öffentlichkeit eine aktive Rolle spielt, könnten langfristige Erfolge im Arten- und Naturschutz gesichert werden. Die Verantwortung für die zukünftigen Lebensräume liegt nicht nur bei den Behörden, sondern auch bei jedem Einzelnen, der bereit ist, sich aktiv in den Naturschutz einzubringen. Die Hintergründe zu diesen Änderungen sind im Artikel von www.hna.de nachzulesen.