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Hessen setzt auf Heimatschutz: 120 Neu-Soldaten leisten Gelöbnis!

In Wiesbaden versammeln sich heute 120 Hessen, um feierlich ihr Gelöbnis für das neue Heimatschutzkommando der Bundeswehr abzulegen. Diese Gruppe setzt sich aus Personen zusammen, die zuvor nie bei der Bundeswehr dienten oder sogar den Wehrdienst verweigert haben. Mit der Zeremonie vor dem Kurhaus beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt, in dem sie als Soldaten in einem erst kürzlich eingerichteten Heimatschutz-Regiment tätig werden wollen.

Die feierliche Veranstaltung wird von der Enthüllung der offiziellen Regimentsfahne begleitet, die die Identität und den Stolz dieser neuen Einheit symbolisiert. Insgesamt haben sich 2.500 Bewerber aus Hessen für den Heimatschutz gemeldet, wobei die meisten von ihnen Reservisten sind. Das Hauptziel dieser Truppe ist es, im Krisenfall Hessens wichtige Infrastruktur wie Autobahnen, Schienen und Brücken zu schützen.

Ein neues Regiment mit klarer Aufgabe

Das Heimatschutz-Regiment wird aus 1.200 Dienstposten bestehen, soll aber auch die Möglichkeit bieten, dass einige dieser Posten doppelt oder dreifach besetzt werden. Dies bedeutet, dass Reservisten wieder einsatzfähig gemacht werden, indem sie nicht nur eine Uniform erhalten, sondern auch Schulungen in militärischer Taktik und an der Waffe durchlaufen.

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Der Andrang in Hessen ist beachtlich. Oberstleutnant Tilman Engel erklärt, dass die unkonventionellen Rekrutierungsstrategien, die man verwendet hat, zu diesem hohen Interesse geführt haben. Man sprach aktiv mit Reservisten und warb gezielt bei Arbeitgebern für Verständnis, ähnlich wie bei einem Call-Center.

Der Sicherheitsbedarf wächst

Der Hintergrund für die Bildung dieser neuen Heimatschutz-Regimenter liegt in der sich verändernden Sicherheitslage in Deutschland. Engel betont, dass der Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit mehr ist und dass daher aktive Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Heimatschützer können nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch bei Naturkatastrophen oder Pandemie-Einsätzen wertvolle Unterstützung leisten.

Der Aufruf zur Beteiligung an dieser Initiative richtet sich an alle deutschen Staatsbürger bis zu einem Alter von 57 Jahren, die auch ohne militärische Vorkenntnisse teilnehmen können. Unter den 2.500 Bewerbern sind etwa 500 Personen, die nie in der Bundeswehr waren, darunter 20 Prozent früherer Wehrdienstverweigerer. Es ist allerdings bemerkenswert, dass nur rund drei Prozent der Bewerber Frauen sind.

Die Motivation zur Teilnahme ist oft von den aktuellen globalen Ereignissen geprägt. Insbesondere seit dem Ukraine-Krieg haben viele Menschen erkannt, dass es nötig ist, selbst aktiv zu werden, um ihre Region zu schützen, wie Oberstleutnant Engel erläutert.

Für das Gelingen dieses Projekts ist auch die Unterstützung der Arbeitgeber entscheidend. Die Freiwilligen müssen jährlich für etwa drei Wochen für Ausbildung und Training freigestellt werden, wobei das Gehalt während dieser Zeit vom Bund übernommen wird. Laut Engel würden etwa 60 Prozent der hessischen Arbeitgeber dieses Engagement ihrer Angestellten unterstützen.

Bevor die Kandidaten in das Regiment aufgenommen werden, durchlaufen sie einen medizinischen Gesundheitscheck. Engel hebt hervor, dass es wichtig ist, bei guter körperlicher Verfassung zu sein und keine physischen Einschränkungen aufzuweisen. Zudem gibt es eine Überprüfung auf frühere polizeiliche Auffälligkeiten oder extremistische Äußerungen in sozialen Netzwerken. Dies soll sicherstellen, dass die Werte und die Integrität der neuen Heimatschützer gewahrt bleiben.

Die umfassende Berichterstattung über diese Entwicklungen finden Sie in einem Artikel auf www.ffh.de.

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