Bad Hersfeld – Das Regierungspräsidium Kassel hat nun den Haushalt des Landkreises Hersfeld-Rotenburg für das Jahr 2024 genehmigt, der bereits im Mai vom Kreistag beschlossen wurde. Diese Entscheidung ist für den Landkreis von großer Bedeutung, da sie Planungssicherheit in herausfordernden Zeiten bietet. Landrat Torsten Warnecke äußerte sich positiv zur Genehmigung und dankte den Mitarbeitenden der Kreisverwaltung, die durch ihre gründliche Vorarbeit und die Mitglieder des Kreistages zum Zustandekommen des Haushalts beigetragen haben.
Der genehmigte Haushalt hat ein Gesamtvolumen von insgesamt fast 278 Millionen Euro. Innerhalb dieses Budgets stellt sich das Bild jedoch weniger rosig dar, denn sowohl im Ergebnishaushalt als auch im Finanzhaushalt gibt es signifikante Fehlbeträge von etwa 24 Millionen Euro beziehungsweise 1,8 Millionen Euro. Die Überprüfung dieser Zahlen zeigt, dass die finanziellen Herausforderungen für den Kreis erheblich sind.
Finanzielle Herausforderungen und Transfers
Landrat Warnecke verwies darauf, dass die Transferaufwendungen, die verschiedene Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II, Wohngeld und Seniorenhilfe abdecken, um 4,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr steigen werden. Zudem muss der Landkreis die LWV- und Krankenhaus-Umlage um zusätzliche 4,2 Millionen Euro erhöhen, während gleichzeitig die Schlüsselzuweisung des Landes Hessen um sieben Millionen Euro auf 33,3 Millionen Euro reduziert wird. Diese finanziellen Einschränkungen verlangen eine sorgfältige Planung der Ausgaben im kommenden Jahr.
Trotz dieser wirtschaftlichen Herausforderungen plant der Landkreis auch bedeutende Investitionen. Für das Jahr 2024 sind insgesamt rund 21 Millionen Euro für verschiedene Projekte vorgesehen, die der Verbesserung der Infrastruktur und des Lebensstandards der Bürger dienen sollen.
Investitionen in Bildung und Infrastruktur
Ein zentraler Fokus liegt im Bildungsbereich, wo allein 8,4 Millionen Euro in Schulen fließen werden. Geplante Maßnahmen umfassen die energetische Sanierung der Gesamtschule Obersberg sowie weitere Anbauten an Schulen und den Ausbau von Betreuungsplätzen in Grundschulen. Der Bereich der digitalen Bildung wird ebenfalls durch Mittel aus dem Digitalpakt gestärkt.
Zusätzlich sieht der Haushalt spezifische Investitionen für die Instandhaltung und Verbesserung von Kreisstraßen vor. Hierbei sind 1,3 Millionen Euro genehmigt worden, die für Baumaßnahmen an verschiedenen Straßen, darunter der K14 in Soislieden und die K40 in Heenes, verwendet werden sollen. Weitere Maßnahmen in Höhe von 2,4 Millionen Euro sind im Bereich der Gefahrenabwehr und der EDV vorgesehen, was die gesamte Infrastruktur des Landkreises aufwerten soll.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Haushalts sind die Investitionen in das Klinikum Bad Hersfeld, die mit 8,5 Millionen Euro beziffert werden. Diese Mittel sind für Baumaßnahmen eingeplant und unterstreichen das Engagement des Landkreises für die Gesundheit seiner Bürger. Warnecke betont die Bedeutung eines starken Klinikums, da es entscheidend für die medizinische Versorgung in der Region ist und somit auch die Lebensqualität der Bewohner erhöht.
Die Steuern im Landkreis werden entsprechend der finanziellen Gegebenheiten angepasst. Der neue Hebesatz wird in diesem Jahr 53,83 Prozent betragen, was eine Erhöhung der Kreisumlage um vier Prozentpunkte sowie eine Senkung der Schulumlage um ein Prozent darstellt. Diese Anpassungen wurden vom Regierungspräsidium Kassel in Auftrag gegeben, um die Krankenhausfinanzierung zu sichern.
Ab dem 29. August und bis zum 6. September wird der Haushalt 2024 im Bürgerservicebüro der Kreisverwaltung in Bad Hersfeld öffentlich ausgelegt. Interessierte können das Dokument zudem auch online auf der Website des Kreises einsehen. Mit der Genehmigung des Haushalts können ab dem 9. September die geplanten Investitionen und Aufwendungen in Angriff genommen werden.
Ein Blick auf die Zukunft
Die Genehmigung des Haushalts 2024 stellt einen wichtigen Schritt dar, um den Landkreis Hersfeld-Rotenburg finanziell auf Kurs zu halten. Mit einer strategischen Planung und den benötigten Investitionen könnte der Kreis nicht nur seine Infrastruktur verbessern, sondern auch die Lebensqualität seiner Bürger nachhaltig sichern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die finanziellen Rahmenbedingungen entwickeln werden und welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Ziele des Landkreises zu erreichen.
Finanzielle Herausforderungen und Anpassungsbedarf
Die Genehmigung des Haushalts 2024 bringt nicht nur positive Aspekte mit sich, sondern verdeutlicht auch die finanziellen Herausforderungen, mit denen der Landkreis Hersfeld-Rotenburg konfrontiert ist. Die steigenden Transferaufwendungen, die Landrat Warnecke mit 4,5 Millionen Euro Mehrausgaben bezeichnet, müssen durch solide finanzielle Planung und möglicherweise auch durch Einsparungen in anderen Bereichen ausgeglichen werden. Diese Mehrbelastungen resultieren größtenteils aus den gestiegenen Anforderungen in der sozialen Sicherung, insbesondere in der Sozial- und Jugendhilfe.
Ein erhöhtes Augenmerk auf die Bereich der Einnahmen ist ebenso erforderlich. Der Rückgang der Schlüsselzuweisungen um über sieben Millionen Euro auf 33,3 Millionen Euro zeigt, dass die finanzeielle Unterstützung seitens des Landes sinkt, was weitere Anpassungsmaßnahmen notwendig machen könnte. Die Bürgerinnen und Bürger sind zudem von der Erhöhung des Hebesatzes betroffen, die zur Abfederung der Krankenhausfinanzierung notwendig wurde. Dies könnte zu einem erhöhten finanziellen Druck auf die Haushalte der Bürger führen.
Investitionen in Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur
Die geplanten Investitionen von insgesamt 21 Millionen Euro im Haushalt 2024 setzen einen klaren Fokus auf die Verbesserung der Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur. In Anbetracht der demografischen Veränderungen und der zunehmenden Wohnsituation im Landkreis ist es essenziell, qualitätsvolle Bildungsangebote aufrechtzuerhalten und auszubauen. Die 8,4 Millionen Euro für Schulen sind insbesondere für energetische Sanierungen und die Schaffung digitaler Lernräume von Bedeutung.
Die Investitionen in das Klinikum Bad Hersfeld von 8,5 Millionen Euro sind ebenso entscheidend, um die Gesundheitsversorgung der Bürger zu sichern. In einer Zeit, in der die medizinische Versorgung zunehmend komplexer wird, ist die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung vor Ort unverzichtbar. Die Kombination aus Bildungs- und Gesundheitsinvestitionen zeigt, dass der Landkreis Hersfeld-Rotenburg bestrebt ist, die Lebensqualität in der Region nachhaltig zu verbessern.
Öffentliche Einsichtnahme und Zukunftsausblick
Die Öffnung des Haushalts für die öffentliche Einsichtnahme vom 29. August bis 6. September stellt sicher, dass interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, sich über die geplanten Aufwendungen und Investitionen zu informieren. Dies fördert die Transparenz und ermöglicht eine breitere Diskussion über die Verwaltungsentscheidungen und deren Auswirkungen auf die Region.
Mit dem Start der geplanten Ausgaben und Investitionen ab dem 9. September wird eine wichtige Phase eingeläutet, in der konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur und der sozialen Dienstleistungen umgesetzt werden. Ein aktiver Dialog zwischen Bürgern, Politikern und Verwaltung wird dazu beitragen, dass die Ziele des Haushalts in einer Weise erreicht werden, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird und die Region zukunftsfähig macht.
Weitere Informationen sind auf der Homepage des Kreises verfügbar.
– NAG