Mörfelden-Walldorf sieht sich einem bedeutenden Veränderungsprozess gegenüber, der nicht nur die örtliche Infrastruktur, sondern auch das Vertrauen der Bürger in die Kommunalpolitik beeinflussen könnte. Der symbolische Spatenstich für den Bau eines neuen Betriebsgebäudes für die Kläranlage gehört zu einem umfassenden Sanierungsprojekt, das mit einer merklichen Kostensenkung einhergeht.
Ein Zeichen der Kostenbewusstheit
Die Stadtoberen, einschließlich Bürgermeister Thomas Winkler und Erster Stadtrat Karsten Groß, betonten die Wichtigkeit der Einsparungen von rund 1,8 Millionen Euro im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen für das neue Betriebsgebäude. Dieses Gebäude wird mit einer Gesamtfläche von etwa 450 Quadratmetern mehrere Fachräume, Umkleiden und ein Labor für Abwasseruntersuchungen unterbringen.
Schritt in die Zukunft der Abwasserklärung
Für die Bürger von Mörfelden-Walldorf ist das Projekt von wesentlicher Bedeutung, da es die Funktionalität der Kläranlage erheblich verbessern wird. Der ursprüngliche Kostenvoranschlag für die gesamte Klärsanierung war auf 20 Millionen Euro geschätzt, hat sich jedoch auf 56 Millionen Euro erhöht. Dieser Anstieg führte zu einem öffentlichen Aufschrei, der die Politik zum Handeln zwang. Die Einrichtung einer „Task-Force Kläranlage“ ermöglichte eine umfassende Überprüfung und Neugestaltung der Planungen.
Baukosten durch innovative Planung gesenkt
Die Einsparungen wurden durch strategische Planungsschritte erreicht. So wurde auf Keller- und Dachgeschoss verzichtet, was nicht nur Kosten sparte, sondern auch Platz für eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromnutzung schuf. Dieses zweigeschossige Gebäude wird künftig eine Vielzahl an Räumlichkeiten für die Mitarbeiter und technische Einrichtungen bereitstellen.
Langfristige Perspektive
Für die Projektverantwortlichen ist der Bau des Betriebsgebäudes ein weiterer wichtiger Schritt zur Fertigstellung der modernisierten Kläranlage, die im Jahr 2027 der Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Die Zukunft des Projekts ist vielversprechend, und die bereits geplanten Schritte für den dritten und vierten Bauabschnitt der Kläranlage lassen auf eine termingerechte Umsetzung hoffen.
Die Rolle der Gemeinde
Die positiven Entwicklungen sind nicht nur für die kommunalen Entscheidungsträger von Bedeutung. Bürgermeister Winkler äußerte die Hoffnung, dass die Bürger bei einer „Tag der offenen Tür“-Veranstaltung im Jahr 2027 das Ergebnis der Bemühungen zu schätzen wissen werden. Diese Offenheit könnte dazu beitragen, das Vertrauen in die zuständigen Behörden zu stärken und das Verständnis dafür zu fördern, wofür das investierte Geld verwendet wird.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Kläranlage in Mörfelden-Walldorf nicht nur ein technisches Projekt ist, sondern auch ein Indikator für den Umgang der Stadt mit finanziellen Herausforderungen und Bürgeranliegen darstellt. Die Umgestaltung und Modernisierung wird sowohl praktische Vorteile mit sich bringen als auch die Bürgerbindung fördern.
– NAG