Immer wieder sorgt die Kälte in den Wintermonaten für unangenehme Überraschungen – und das nicht nur im eigenen Zuhause. Auch die Kirchen in Hessen sind davon betroffen, denn viele Gotteshäuser werden in den kommenden Monaten aus finanziellen und umweltbewussten Gründen einfach nicht beheizt. Das bedeutet, dass Gläubige bei ihrem Besuch in den Kirchen empfindlich frieren müssen, und in einigen Fällen könnte es sogar dazu kommen, dass Gottesdienste ausfallen.
Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat bereits angekündigt, dass die Heizkosten für die Gotteshäuser ein nicht zu vernachlässigender Posten sind. Die Sprecherin der EKKW, Anja Berens, erklärt dazu: „Eine Kirche für den Gottesdienst aufzuheizen, verursacht je nach Größe und Grundtemperatur sowie Heizungsart Kosten im unteren dreistelligen Bereich.“ Das heißt konkret: Es kann teuer werden, doch das Einsparpotenzial ist erheblich. So kann durch eine um ein Grad sinkende Temperatur rund zehn Prozent der Heizenergie eingespart werden. Dies ist besonders relevant in Zeiten steigender Energiekosten und dem Bemühen um mehr Klimaschutz.
Kälte und Verständnis
Trotz der ungemütlichen Umstände zeigen sich die Gläubigen in der Regel verständnisvoll. Viele von ihnen wissen die Beweggründe für diese Maßnahme zu schätzen und sind bereit, sich warm anzuziehen oder Decken mit in die Kirche zu bringen. In einigen Fällen wird sogar zu Heizkissennutzung geraten, um wenigstens ein wenig Wärme zu spenden.
Je nach Gemeinde kann es jedoch auch zu anderen Regelungen kommen. Einige Kirchen haben sich dazu entschieden, während der Heizperiode gänzlich auf Gottesdienste zu verzichten. Alternativ werden die Feiern in besser beheizbare Räumlichkeiten verlegt, wie beispielsweise in Gemeindehäuser, wo ein gewisses Maß an Wärme gewährleistet werden kann.
Insgesamt zeigt die Situation, wie die finanziellen und ökologischen Überlegungen in der heutigen Zeit eine zunehmende Rolle im kirchlichen Leben spielen. Die Entscheidung, in vielen Gotteshäusern die Heizungen auszuschalten, hat weitreichende Auswirkungen auf die Gottesdienstgestaltung und die Besuchererfahrung der Gläubigen. Dieses Phänomen bleibt jedoch nicht ohne kontroverse Diskussionen innerhalb der Gemeinden selbst.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Praxis auf die Besuche in den Kirchen auswirken wird und ob möglicherweise neue kreative Lösungen gefunden werden, um den Besuch der Gotteshäuser auch in der kalten Jahreszeit attraktiv zu gestalten. Die Einsparmaßnahmen und die Rücksicht auf den Klimaschutz könnten vielleicht auch dazu führen, dass die Kirchenbesucher sich noch stärker als zuvor mit der Gemeinde identifizieren und neue Wege finden, um sich in der Gemeinschaft zu treffen und spirituelle Verbundenheit auch unter kälteren Bedingungen zu erleben.
Für zahlreiche Menschen ist der Gang zur Kirche und das Feiern der Gottesdienste ein zentraler Bestandteil ihres Lebens. Daher bleibt zu hoffen, dass trotz der Kälte und der damit verbundenen Einschränkungen der Besuch der Kirchen weiterhin gut besucht wird und das Verständnis für die Notwendigkeit dieser Maßnahmen zu einem harmonischen Miteinander führt.
Mehr über diese Thematik und die Umstellungen in den Kirchen kann man hier bei www.fr.de nachlesen.
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