In der italienischen Küstenstadt Ravenna fand in der vergangenen Woche die 14. IDBF-Club-Crew-Drachenboot-Weltmeisterschaft statt, ein Event, das Drachenboot-Enthusiasten aus der ganzen Welt zusammenbrachte. Fast 6000 Athleten aus 30 Nationen nahmen an diesem bemerkenswerten Fest des Sports teil, was die Bedeutung und den internationalen Reiz dieser Veranstaltung unterstreicht. Besonders stolz vertreten wurden die Gießener Ruderer vom Team »Die Wilden Hassianer«, die in zwei Bootsklassen an den Start gingen.
Die Woche begann mit intensiven Trainingseinheiten, wobei die Mitglieder des Teams sich mit den spezifischen Bedingungen auf der internationalen Ruder- und Kanu-Regattastrecke vertraut machten. Die Vorbereitungen mündeten in mehrere spannende Wettkämpfe über verschiedene Distanzen, wobei sich die Teams sowohl im 10er-Smallboat-Open als auch im 20er-Standardboot-Mixed messen sollten.
Erster Wettkampftag: Ein vielversprechender Start
Der erste Tag brachte gleich einen aufregenden Beginn für die Wilden Hassianer, die im 10er-Open-Drachenboot an den Start gingen. In einem aufregenden Rennen über 2000 Meter konnte das Team einen beachtlichen siebten Platz unter 21 konkurrierenden Mannschaften erreichen. Dies bedeutete, dass sie als zweitbestes deutsches Team auf dem Siegertreppchen standen, nur knapp hinter den »Neckardrachen«, die den fünften Platz belegten. Ein solches Ergebnis sprach für die taktische Klugheit und die herausragende Leistung der Mannschaft.
Am folgenden Tag standen die 2000 Meter im 20er-Standard-Mixed-Drachenboot auf dem Programm. Trotz der beeindruckenden Anstrengungen und einer tiefen Unterstützung des Publikums endete das Rennen für die Wilden Hassianer mit dem 20. Platz. Dennoch blieben sie weiterhin das zweitbeste deutsche Team, was angesichts der starken internationalen Konkurrenz eine respektable Leistung darstellt. Die Goldmedaille ging in diesem Rennen an Ungarn, während Kanada und die USA Silber und Bronze errangen.
Wetterbedingte Herausforderungen
Tag drei brachte unerwartete Herausforderungen mit sich. Ein plötzliches Gewitter erschwerte die Bedingungen während des Rennens im 10er-Open über die 200 Meter. Die starken Winde und der Regen hatten merkliche Auswirkungen auf die Boote, was den Wettkampf nicht einfach machte. Unter diesen schwierigen Bedingungen gelang es den Wilden Hassianern, das Ziel in einer respektablen Zeit von einer Minute zu erreichen. Bedauerlicherweise mussten jedoch alle weiteren Rennen des Tages aufgrund des Unwetters abgebrochen werden, was die Chancen auf ein Weiterkommen im Turnier stark beeinträchtigte.
Am vierten Wettkampftag stand das Team erneut im 20er-Standard-Mixed-Boot über 200 Meter an der Startlinie. Sie schafften es zwar, sich für den Hoffnungslauf zu qualifizieren, doch der Traum vom Finale blieb unerfüllt. Ein fünfter Platz im Hoffnungslauf stellte das endgültige Ergebnis dar und sorgte für ein gewisses Bedauern unter den Athleten, die sich mehr erhofft hatten.
Der fünfte Tag brachte dann endlich Grund zur Freude. Im 10er-Open-Boot über die 500 Meter qualifizierten sich die Wilden Hassianer souverän für das Halbfinale. In einem erbitterten Rennen gegen starke Konkurrenz aus Ländern wie China, Ungarn, Kanada und Deutschland erreichten sie einen sechsten Platz. In der Gesamtwertung bedeutete dies gleichzeitig den 13. Platz, was sie als bestes deutsches Team vor den Neckardrachen positionierte.
Der letzte Wettkampftag war für die 20er-Standardboote reserviert, wo die Athleten noch einmal alles gaben, um sich zu beweisen. Trotz eines starken Vorlaufs reichte es jedoch nicht für einen Spitzenplatz. Am Ende standen die Gießener Drachenbootsportler mit einem soliden fünften Platz in ihrem Lauf da.
Nach einer Woche voller Herausforderungen, aufregender Wettkämpfe und unvergesslicher Erlebnisse kehren die Wilden Hassianer zufrieden aus Ravenna zurück. Ihre Teilnahme an der Weltmeisterschaft war nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch eine Quelle der Motivation für kommende Wettkämpfe. Schon bald, in nur zwei Wochen, warten die deutschen Meisterschaften in Berlin-Grünau auf sie, wo sie wieder auf die anderen deutschen Teams treffen und sich erneut beweisen wollen.