Die Weltstillwoche, die vom 30. September bis zum 6. Oktober stattfindet, rückt wieder einmal das Thema Stillen in den Fokus. In diesem Jahr möchte das neu gegründete Netzwerk stillfreundliche Kommunen im Landkreis Gießen die Vorteile des Stillens für Mütter und Kinder hervorheben. Gestillte Kinder haben nicht nur eine stärkere Immunabwehr, sondern sind auch im späteren Leben seltener von Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen betroffen. Dies betrifft auch die Mütter, die durch das Stillen schneller nach der Geburt wieder zu Kräften kommen.
„Es geht uns nicht nur darum, über die gesundheitlichen Vorteile aufzuklären. Vielmehr wollen wir auch die gesellschaftliche Akzeptanz für das Stillen erhöhen und auf die Rechte stillender Mütter hinweisen“, erläutert Frank Ide, der Gesundheitsdezernent des Landkreises Gießen. Diese Initiative zielt darauf ab, Müttern Informationen und Unterstützung zu bieten, damit sie sich beim Stillen wohlfühlen können. Sandra Deissmann, zertifizierte Stillberaterin und Ansprechpartnerin im Gesundheitsamt, betont die Notwendigkeit, öffentliche Orte, die das Stillen unterstützen, auszuwählen.
Aktivitäten während der Weltstillwoche
Während der Weltstillwoche will das Netzwerk seine Arbeit in den Gemeinden aktiv vorstellen. Dabei stehen Vertreterinnen zwischen 11 und 14 Uhr an verschiedenen Orten im Gießener Seltersweg bereit, um Fragen rund ums Stillen zu beantworten. Zusätzlich wird am Freitag von 10 bis 12.30 Uhr ein Info-Stand auf dem Grünberger Marktplatz eingerichtet, um über stillfreundliche Angebote und Orte zu informieren.
Begleitend dazu gibt es zahlreiche Partner in diesem Netzwerk. Neben dem Landkreis Gießen sind auch die Stadt Gießen, die Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Gießen und Marburg sowie verschiedene Geburtsstätten und Hebammen in der Region beteiligt. Diese Kooperation soll ein starkes Rückgrat für die Aufklärung und Unterstützung von stillenden Müttern bilden.
Standards für stillfreundliche Orte
Ein wichtiger Bestandteil der Initiative ist die Auszeichnung von «stillfreundlichen Orten». Einrichtungen wie Cafés, Restaurants und Boutiquen können sich als solche registrieren. Bedingungen dafür sind, dass das Stillen ausdrücklich erlaubt ist, dass bequeme Sitzgelegenheiten angeboten werden und dass in Gastronomiebetrieben stillenden Müttern nicht vorgeschrieben wird, etwas zu konsumieren. Darüber hinaus können diese Orte auf Wunsch ein Glas Leitungswasser bereitstellen und sollten über einen ruhigen Rückzugsort sowie Wickelmöglichkeiten verfügen.
Interessierte Betriebe können sich direkt auf der Internetseite des Landkreises Gießen registrieren. Nach der Anmeldung erhalten sie einen Aufkleber, der anzeigt, dass sie als stillfreundlicher Ort zertifiziert sind. Dies soll nicht nur das Stillen erleichtern, sondern auch eine positive Wahrnehmung und Unterstützung für stillende Mütter im öffentlichen Raum schaffen.
Die Weltstillwoche bietet somit eine wertvolle Gelegenheit, um das Bewusstsein für die Bedeutung des Stillens zu schärfen. Fakten zeigen, dass die Vorteile des Stillens sowohl für Mütter als auch für deren Kinder kaum zu übersehen sind. Daher ist es wichtig, dass solche Initiativen unterstützt und gefördert werden, um langfristig eine stillfreundliche Umgebung zu schaffen.
Für weitere Informationen über die Initiative und die Weltstillwoche, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.lkgi.de.