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Verkehrsverstöße in Gießen: Blinkmuffel gefährden die Sicherheit

Verkehrsverhalten in Gießen unter der Lupe

Bei einer aktuellen Aktion des Auto Clubs Europa (ACE) in Gießen sind die gravierenden Defizite im Verkehrsverhalten der Nutzer von Autos, Fahrrädern und E-Scootern erneut aufgefallen. Gerd Wegel, Roland Fischer und Michael Herrmann beobachteten das Verhalten an einer stark frequentierten Kreuzung vor dem Einkaufszentrum neustädter.

Verstöße und ihre Folgen

Die drei Männer zählten während der Aktion »Blinkverhalten in Gießen« eine erschreckende Anzahl an Verkehrsverstößen. Bereits nach einer Stunde wurden 414 Autofahrer beobachtet, die beim Abbiegen nicht blinkten. Dies entspricht nahezu 50 % der gesichteten 860 Pkw. Bei Nutzern von Lkw und Bussen lag der Anteil sogar bei zwei Dritteln. Wegel konstatiert: „Das hat sich in den letzten Jahren nicht verbessert“. Dies ist besonders alarmierend, da das Nicht-Blinken nicht nur zu Verwarnungen führen kann, sondern auch die Unfallquote erhöht.

Irritation durch fehlende Verkehrsmarkierungen

Ein weiterer Punkt, der zur Verwirrung beiträgt, sind die nicht entfernten Straßenmarkierungen an der betreffenden Kreuzung. Insbesondere für Bürger, die nicht aus Gießen stammen, ist dies problematisch. Ein Beispiel ist die Linksabbiegerspur, die direkt auf ein großes Parkhaus-P-Symbol führt. Diese unklare Signalgebung verstärkt die Unsicherheiten der Verkehrsteilnehmer.

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Regeln für Radfahrer und E-Scooter-Nutzer

Die Kontrolle beschränkte sich nicht nur auf Autofahrer; auch das Verhalten von Fahrradfahrern und E-Scooter-Nutzern wurde erfasst. Innerhalb einer Stunde wurden 85 Verstöße festgestellt. Viele dieser Verkehrsteilnehmer hielten sich nicht an die geltenden Regeln, indem sie über Zebrastreifen und Bürgersteige fuhren. Wegel betont, dass Erwachsene eine Vorbildfunktion einnehmen sollten, anstatt die Regeln zu missachten.

Die Bemühungen des ACE

Die Initiative des ACE, die seit über zwölf Jahren besteht, zielt darauf ab, das Bewusstsein für Verkehrssicherheit zu schärfen. „Es sind oft Kleinigkeiten, die über einen Unfall entscheiden können“, erklärt Wegel. Das einfache Setzen eines Blinkers oder das Geben eines Handzeichens könnte bereits entscheidend sein, um gefährliche Situationen zu vermeiden.

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse der Zählung zeigen, dass trotz langjähriger Bemühungen um eine Verbesserung des Verkehrsverhaltens in Gießen noch erheblicher Handlungsbedarf besteht. Die Ignoranz gegenüber einfachen Verkehrsregeln könnte nicht nur zu einem Anstieg der Bußgelder führen, sondern vor allem auch zu einer erhöhten Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer. Präventive Maßnahmen und Aufklärungsaktionen sind notwendig, um die Sicherheit auf Gießens Straßen zu erhöhen.

– NAG

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