Ein unvergesslicher Abend beim Gießener Kultursommer! Am Dienstagabend erlebten rund 3200 Fans beim Auftritt von Saltatio Mortis auf dem Schiffenberg eine mitreißende Show, die sowohl musikalisch als auch visuell zu begeistern wusste. Die Band, die ihren Ursprung in den Tiefen des Mittelalters hat, hat sich zu einer derart beeindruckenden Rock-Formation entwickelt, dass selbst Pressefotografen nur in der Zugabe ihre Kameras zücken durften – die ersten Lieder waren einfach zu intensiv!
Die Karlsruher Gruppe, bekannt für ihre Mischung aus groovigen Rock-Hymnen und mittelalterlichen Klängen, begeisterte das Publikum mit über zwei Stunden voller Energie. Songs wie „Aurelia“ und „Thekenmädchen“ stellten eindrucksvoll unter Beweis, wie gekonnt Saltatio Mortis moderne Rock-Elemente mit historischen Folk-Motiven verbinden kann. Spätestens als der Dudelsack die Melodien anführte, war jeder im Publikum mitgerissen. Die Texte sind oft gesellschaftskritisch und bieten eine poignantere Reflexion als man auf den ersten Blick erwarten könnte.
Spektakuläre Feuershow und unvorhergesehene Wendungen
Ein weiteres Highlight der Show war die beeindruckende Feuershow, die die Band mit spektakulären Pyrotechnik-Effekten inszenierte. Mit explodierenden Feuersäulen und brennenden Elementen verwandelte sich die Bühne in ein faszinierendes Feuerspiel. Gerade als die Stimmung auf dem Höhepunkt war, kam es jedoch zu einem unerwarteten Zwischenfall: Aleas Mikrofon fiel plötzlich aus, gefolgt von einer Explosion auf der Bühne, die für einen kurzen Moment für Dunkelheit sorgte.
Doch die Band ließ sich nicht unterkriegen. Mit einem Megaphon und einem überraschenden Auftritt mittendrin im Publikum, marschierten sie zurück zur Bühne und spielten für ihre Fans, während diese fasziniert zusahen. Diese Erfahrung vermittelte dem Publikum das Gefühl, Teil der Show zu sein. Die Kombination aus gigantischer Bühnenshow und einem bodenständigen Zugang zu ihrem Publikum machte den Auftritt unverwechselbar.
Dudelsack trifft emotionale Tiefe
Auch die Vorband Hämatom wusste zu überzeugen und legte mit ihrer eigenen Vorstellung von Neuen Deutschen Härte eine faszinierende Show hin. Die Band, angeführt von Thorsten „Nord“ Scharf, überraschte mit aufwendigen Kostümierungen und eingängigen Mitsingnummern, die zum Feiern einluden. Ihre spielerische Aufmachung, die sogar einen T-Rex als Anheizer beinhaltete, kontrastierte doch stark mit der emotionalen Tiefe ihrer Texte. Titel wie „Gott muss ein Arschloch sein“ trugen eine krankhafte Trauer um den verstorbenen Bassisten West in sich, während auch provokante Titel gespickt waren mit sozialkritischen Botschaften.
Für Stimmung sorgten auch die Münsteraner Irish-Folk-Punker von Mr. Irish Bastard, die die Bühne eröffneten. Mit ihren fröhlichen Songs über das Leben und das Feiern, trugen sie schnell zur lockeren Atmosphäre des Abends bei und verwöhnten die Zuhörer mit mitreißenden Melodien über Bier und Freundschaft.
Der Gießener Kultursommer 2024 wird weiterhin hochkarätige Künstler wie Sarah Connor und James Blunt präsentieren und bleibt somit ein bedeutendes Ereignis in der Region. Saltatio Mortis und Hämatom haben deren Höhepunkte nachhaltig geprägt und ihre unterschiedlichen Ansätze zur Musik eindrucksvoll präsentiert.
– NAG