Im Gießener Stadttheater wird seit kurzem die Premiere eines besonderen Theaterstücks gefeiert, das sich an die Allerkleinsten richtet und wichtige Lebenslektionen vermittelt. Das Stück „Honigherz“ überzeugt mit bunten Charakteren und einer interaktiven Atmosphäre, die es den jungen Zuschauern ermöglicht, das Theater auf eine spielerische Art und Weise zu erleben.
Die Inszenierung, die am Donnerstag im Kleinen Haus des Stadttheaters aufgeführt wurde, richtet sich an Kinder ab drei Jahren und dauert rund 30 Minuten. In dieser Zeit dürfen die Jüngsten einer entzückenden Geschichte über Freundschaft und Zusammenarbeit folgen. Der Hauptprotagonist, Knuddel – dargestellt von Stephan Hirschpointner – lebt in einer farbenfrohen, plüschigen Welt. Seine friedliche Existenz wird jedoch durch die Ankunft von Schnute (Anna Huberta Präg) auf den Kopf gestellt, die sich durch ein fröhliches Trötgeräusch ausdrückt. Diese Verständigungsmethode kann für die Kleinen spannend und lustig sein, wodurch das Geschehen leicht nachvollziehbar bleibt.
Zusammenarbeit als zentrales Thema
Im Verlauf des Stücks stellen Knuddel und Schnute fest, dass die Lösung ihrer Probleme in der Zusammenarbeit liegt. Während Knuddel anfänglich zögert, Schnute in seine Welt aufzunehmen, erkennt er bald, dass sie gemeinsam viel mehr erreichen können. Hunger und der Wunsch nach einer Orange initiieren ihr Abenteuer, in dem sie zusammenarbeiten, um eine neue Orange aus dem Boden wachsen zu lassen. Dies ist eine leichte, aber wichtige Botschaft über die Bedeutung von Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft.
Das Bühnenbild von Marthe Labes trägt zur farbenfrohen Erzählweise bei und unterstützt die Fantasiewelt, die Kinder in der Vorstellung erkunden können. Die Hälfte des Stücks ist fast ohne gesprochene Worte, was es ermöglicht, dass die Handlung universell nachvollziehbar ist und die Kinder zum Mitmachen anregt.
Die Inszenierung von Mathilde Lehmann legt besonderen Wert auf die Interaktion zwischen den Darstellern und den Zuschauern. Durch das Konzept der „Relaxed Performance“ werden die Ansprüche an die Kleinen gesenkt; sie dürfen sich während der Vorstellung frei bewegen, und die lichtgedimmte Atmosphäre sorgt für eine entspannte Stimmung.
Beide Schauspieler zeigen nicht nur ihr schauspielerisches Talent, sondern auch ihr Geschick im Umgang mit dem jungen Publikum. Besonders hervorzuheben ist, dass Anna Huberta Präg mit dieser Rolle ihr Debüt am Gießener Stadttheater feiert und ihr Spiel mit viel Freude und Engagement dem Publikum näherbringt.
Die Geschichte von Cristina Gottfridsson, der schwedischen Autorin, ist reich an humorvollen und lehrreichen Momenten. Ihre Erfahrung, zahlreiche Stücke für Kinder und Familien zu schreiben, spiegelt sich in der Spielweise und der Struktur des Werks wider. „Honigherz“ lädt die Kleinsten dazu ein, wichtige soziale Werte wie Freundschaft, Solidarität und Teamarbeit zu erkennen – und das ganz spielerisch.
Die nächsten Vorstellungen des Stücks sind für den 6., 7., 15., 20. und 31. Oktober angesetzt. Es bleibt abzuwarten, wie das Publikum weiterhin auf die Botschaften und die bunte Darstellung reagieren wird, die im Herzen des Stücks verankert sind.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.giessener-anzeiger.de.