Gießen

Seltene Efeu-Schwebfliege entdeckt: Ein faszinierendes Naturphänomen in Gießen

Im Botanischen Garten in Gießen wurde die extrem seltene Efeu-Schwebfliege entdeckt, die als Bioindikator für gesunde Baumbestände gilt und deren Lebensraum durch den Mangel an geeigneten Faulhöhlen bedroht ist – ein alarmierendes Zeichen für den Artenschutz!

Im Herzen von Gießen, wo der Botanische Garten eine vielfältige Flora präsentiert, hat sich ein ganz besonderes Insekt niedergelassen: die Efeu-Schwebfliege (Callicera spinolae). Diese Art wartet auf das Blütenjahr, das mit der Öffnung der Efeublüten eingeläutet wird. Diese Pflanzen sind nicht nur ein wichtiger Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten, sondern dienen auch als Ort der Begegnung für die Schwebfliegen.

Das Blütenjahr neigt sich dem Ende zu, und die ersten kühlen Herbsttage kündigen das bevorstehende Aus für viele Blütenbesucher an. Inmitten dieser Insektenvielfalt sticht die Goldene Schwebfliege durch ihre bemerkenswerte goldene Behaarung und die langen, weißen Füßchen ins Auge. Diese Schwebfliegenart ist laut der Roten Liste des Bundesamtes für Naturschutz als extrem selten eingestuft und vom Aussterben bedroht.

Lebenszyklus und Fortpflanzung

Die Lebensweise der Efeu-Schwebfliege ist ebenso faszinierend wie mysteriös. Frisch aus einer Puppenhülle geschlüpft, suchen die Männchen und Weibchen die blühenden Efeu auf. Doch die Fortpflanzung ist oft nur von kurzer Dauer: Nach der Paarung sterben die Männchen, während die Weibchen Eier legen, vorausgesetzt, es gibt geeignete Laubbäume mit faulenden Astlöchern, die den Larven eine nass-feuchte Umgebung bieten.

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Ein seltenes Phänomen ist, dass die Larven in einer Mischung aus Holzmulm und Wasser heranwachsen müssen, um sich erfolgreich zu entfalten. Sie sind darauf angewiesen, dass das Laub in der Nähe der Efeublüten die richtigen Bedingungen bietet, um sich zu entwickeln. Der Lebenszyklus der Schwebfliegen spannt sich über zwei Jahre, was ihr Erscheinen zu einem eher sporadischen Ereignis macht.

Die Goldene Schwebfliege ist nicht nur ein Zeichen dafür, wie wichtig gesunde Waldbedingungen für die Artenvielfalt sind, sondern sie gilt auch als Bioindikator für einen lebendigen Baumbestand. Diese kleine Kreatur benötigt Nischen, die durch Tot- und Altholz entstehen, um zu überleben und sich fortzupflanzen. In den Wäldern und Parks sind solche Lebensräume rar geworden, was zur Gefährdung dieser einzigartigen Fliegenart beiträgt.

Maßnahmen zum Schutz der Schwebfliege

Um dem Rückgang dieser besonderen Schwebfliegenart entgegenzuwirken, haben Naturschützer kreative Ansätze entwickelt. In England beispielsweise empfehlen Experten, mit feuchtem Sägemehl gefüllte Flaschen an Laubbäume zu hängen, um den Lebensraum für die Larven zu verbessern. Diese Initiativen könnten dazu beitragen, das Überleben der Efeu-Schwebfliege zu sichern und sie aus ihrer gefährdeten Position zu befreien.

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Im Botanischen Garten in Gießen hat sich die Goldene Schwebfliege in der blühenden Pracht des Efeus gezeigt, wenn auch nur kurz. Ihr kurzes Erscheinen erinnert uns daran, wie wertvoll und gleichzeitig zerbrechlich unsere Natur ist. Mit jedem Foto, das von dieser seltenen Insektenart gemacht wird, wird ein Stück über die Schönheit und die Herausforderungen ihrer Existenz festgehalten.

Der Rückgang der Efeu-Schwebfliege ist ein Weckruf für den Erhalt der natürlichen Lebensräume, die eine solch abwechslungsreiche Flora und Fauna ermöglichen. Für Naturfreunde und Wissenschaftler bleibt abzuwarten, ob sich die Lebensbedingungen für diese Schwebfliegenart verbessern und sie somit nicht nur Teil der Biodiversität, sondern auch der Beobachtung im Botanischen Garten bleiben kann, wie www.giessener-anzeiger.de berichtet.

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