Gießen

Kirchenasyl in Gießen: Ein Lichtblick für Flüchtlinge in Not

Das Evangelische Dekanat Gießen hat in den letzten drei bis vier Jahren rund 100 Menschen Kirchenasyl gewährt, um ihnen Schutz vor Abschiebung zu bieten, was insbesondere im aktuellen politischen Klima wichtig ist, da die Unterstützung für geflüchtete Menschen wächst und es eine humanitäre Notwendigkeit darstellt.

Die Bedeutung des Kirchenasyls im Evangelischen Dekanat Gießen

Im Evangelischen Dekanat Gießen wird seit mehreren Jahren humanitärer Beistand geleistet, indem rund 100 Menschen Kirchenasyl gewährt wurde. Diese Form der Unterstützung ist nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch ein Lichtblick für viele Flüchtlinge, die den Herausforderungen des Asylverfahrens gegenüberstehen.

Humanitäre Hilfe und gesellschaftliche Verantwortung

Das Kirchenasyl in der Stephanusgemeinde hat eine lange Tradition und wird von vielen engagierten Personen getragen. Christine Stapf, eine aktive Helferin, organisiert wöchentliche Lebensmittelspenden und betont, wie bereichernd es ist, Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen. Ihr Einsatz zeigt, dass das Kirchenasyl nicht nur Unterkunft bietet, sondern auch eine Gemeinschaft fördert.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen

Ralf Müller, Flüchtlingsreferent des Dekanats, erklärt die Grundlage des Kirchenasyls, das auf einer Vereinbarung zwischen dem Bundesamt für Migration (Invasion) und den Kirchen basiert. Das Verfahren, das den Schutz dieser Menschen ermöglicht, beruht auf einer sorgfältigen Dokumentation der humanitären Gründe. „Es ist ein hilfloses Flehen: Schaut euch diesen Fall nochmal an“, beschreibt Müller die Situation.

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Ein Blick auf individuelle Schicksale

Zusätzlich zum Angebot in der Stephanusgemeinde gibt es weitere Unterkünfte im Stadtgebiet, wo aktuell 14 Schutzsuchende untergebracht sind. Die Geschichten dieser Menschen sind vielfältig und oft von Leid geprägt. Dazu zählt Abdul, ein 25-jähriger Syrer, der aufgrund der politischen Situation in seinem Heimatland nach Deutschland kam. Trotz der anfänglichen Ablehnung seines Asylantrags erhielt er schließlich die Flüchtlingsanerkennung und betrachtet das Kirchenasyl als Chance, seine Sprache und beruflichen Fähigkeiten zu verbessern.

Nazar, ein afghanischer Ortskraft, der für die deutsche und amerikanische Armee arbeitete, hat ebenfalls eine bittere Vergangenheit. Der Verlust seiner Familienmitglieder durch die Taliban lastet schwer auf ihm. Sein Streben nach einem Visum für die USA zeigt, wie wichtig es für viele Flüchtlinge ist, eine sichere Zukunft zu finden.

Gesellschaftliche Relevanz und Unterstützung

Im Jahr 2022 suchten in den Gemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau insgesamt 203 Menschen, darunter 29 Kinder, Schutz. Ralf Müller hebt hervor, dass in seiner täglichen Arbeit eine andere Haltung gegenüber Flüchtlingen sichtbar wird als in der öffentlichen Debatte. „Hier sind Leute, um die wir uns kümmern müssen“, berichten viele Helfer, was die Notwendigkeit und die Akzeptanz der Unterstützung unterstreicht.

Fazit: Kirchenasyl als wichtiges Zeichen der Menschlichkeit

Das Kirchenasyl im Evangelischen Dekanat Gießen ist mehr als ein rechtlicher Schutzraum; es ist ein Ausdruck von Mitgefühl und eine Einladung zur Gemeinschaft. In einer Zeit, in der die gesellschaftliche Stimmung gegenüber Flüchtlingen oft von Vorurteilen geprägt ist, zeigt diese Initiative, dass es auch eine andere Realität gibt: eine der Hilfsbereitschaft und des menschlichen Engagements.

– NAG

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