Gießen

Jubiläumsfeier: 75 Jahre Pankratiuskirche – Geschichte wird lebendig!

In Gießen wird am 28. September das 75-jährige Jubiläum der Pankratiuskirche gefeiert, während Pfarrer Stephan Ebelt mit einer rollenden Kirchenbank die Menschen anregt, über die bewegte Geschichte der Stadt zu sprechen und miteinander ins Gespräch zu kommen – ein kreatives Projekt, das den Dialog zwischen Generationen und Kulturen fördert!

In Gießen, eine Stadt mit historischer Signifikanz, wird etwas Besonderes gefeiert: das 75-jährige Bestehen der Pankratiuskirche, die im November 1948 als Ersatz für die während des Zweiten Weltkrieges zerstörte Stadtkirche erbaut wurde. Die Stadt hat nicht nur ihre kulturelle Wurzel in der Religion, sondern auch in den Geschichten ihrer Bewohner, welche durch die jahrelange Zerstörung und den Wiederaufbau geprägt sind.

Am Mittwochmorgen herrschte reges Treiben auf dem Kirchenplatz. Käufer und Verkäufer mischten sich mit den Passanten, während Pfarrer Stephan Ebelt das Gespräch mit den Menschen suchte. Dabei entdeckte er eine besondere „rollende Kirchenbank“, mit der er die Tradition der Kirche ins Gespräch bringen wollte. „Eine Kirchenbank steht normalerweise fest, aber die Kirche sollte in Bewegung kommen und Gesprächsräume schaffen“, erklärte Ebelt. Diese innovative Idee soll den Dialog zwischen der Kirche und der Gemeinde fördern und gleichzeitig die Erinnerungen an die längst vergangene Zeit wecken.

Geschichte und Erinnerungen

Die Geschichte der Pankratiuskirche ist untrennbar mit dem Schicksal der Gießener Stadtkirche verbunden, die in der Bombennacht des 6. Dezember 1944 fast vollständig zerstört wurde. Lediglich der alte Kirchturm bleibt als stummer Zeuge der Vergangenheit erhalten. Während die alten Mauern der Stadtkirche dem Vergessen anheimfielen, wurde die Pankratiuskirche zur neuen Heimat für viele Glaubensgemeinschaften. Ebelt betont, dass die Pankratiuskirche trotz ihrer versteckten Lage in der Stadt eine zentrale Rolle im Leben vieler Menschen spielt und durch zahlreiche Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten und Konzerte zur lokalen Geschichte beiträgt.

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Um das Andenken an die alte Stadtkirche aufzufrischen, wurden am Platz rund um die eingelassenen Steine, die an die Grundmauern der alten Kirche erinnern, mit Pflanzen dekoriert. Diese Initiative wurde von der Gießener Gärtnerei Engelhardt unterstützt und unterstreicht das Engagement der Gemeinde, eine Verbindung zwischen den ehemaligen und aktuellen kirchlichen Stätten herzustellen.

Veranstaltungen zum Jubiläum

Zum 75-jährigen Bestehen der Pankratiuskirche wird ein Programm stattfinden, das den Menschen die Möglichkeit bietet, sich zu erinnern und auszutauschen. Am Samstag, dem 28. September, lädt die Gemeinde zu einem Erzählcafé in der Pankratiuskapelle ein, um Geschichten und Erinnerungen der Bewohner zu sammeln. Diese Veranstaltung soll den Gemeinschaftssinn stärken und die Verbindungen der Anwohner zur Kirche und ihrer Geschichte vertiefen.

Ebenfalls am 28. September findet ein Konzert mit Joe Bennick, dem Urgroßenkel des Kirchenarchitekten Otto Bartning, statt. Bennick wird durch Musik und Geschichten Einblicke in das Leben und Schaffen seines Vorfahren geben, der maßgeblich zur Wiederherstellung der Kirchenlandschaft in Deutschland nach dem Krieg beitrug. Die Feierlichkeiten werden am Sonntag, dem 29. September, mit einem festlichen Gottesdienst unter der Leitung von Pröpstin Dr. Anke Spory und Pfarrer Ebelt abgerundet.

Das Jubiläumswochenende verdeutlicht nicht nur die Bedeutung der Kirchenhistorie in Gießen, sondern auch die lebendige Gemeinschaft, die sich um diese Stätten gebildet hat. Durch die Veranstaltungen wird ein Raum geschaffen, in dem alte Geschichten neu erzählt werden können und eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart entsteht.

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