In der kleinen Gemeinde Climbach im Kreis Gießen wird derzeit intensiv am Ausbau des schnellen Internets gearbeitet. Bei einem Besuch der Baustelle am vergangenen Dienstag informierten sich die Landrätin Anita Schneider zusammen mit den Bürgermeistern aus sechs benachbarten Kommunen über den Fortschritt der Bauarbeiten, die von dem Telekommunikationsunternehmen Yplay durchgeführt werden.
Die Stimmung war positiv, als Peer Kohlstetter, der Geschäftsführer von Yplay, den Anwesenden erklärte: „Es geht los, wir hören die Bagger.“ Während der Besichtigung der Baustelle in der Nordstraße war der Kleinbagger zwar kurzzeitig still, der Fortschritt jedoch sichtbar. Auf der Straßenseite war bereits ein Bürgersteig aufgebrochen, und das orangefarbene Kabel, das die Glasfaserleitungen enthält, war verlegt worden. Karl Schuller, ein Monteur des Unternehmens, demonstrierte, wie ein Hausanschluss mit dem Erdkabel verbunden wird.
Die Beteiligten und deren Einschätzungen
Besonders bemerkenswert war die Anwesenheit von Bürgermeistern, darunter Sebastian Schwarz aus Allendorf/Lumda, Björn Zimmer aus Rabenau, Peter Gefeller aus Staufenberg, Jan-Erik Dort aus Lollar und Marc Nees aus Wettenberg. Lars Burkhard Steinz aus Heuchelheim musste aufgrund eines anderen Termins fernbleiben. Alle Anwesenden lobten die reibungslose Kommunikation zwischen Yplay, dem Landkreis und den lokalen Bauämtern. Kohlstetter unterstrich, dass dabei Unklarheiten schnell beseitigt werden können.
Siegfried Leinberger, der Seniorchef der Baufirma BTS Leinberger aus Büdingen, betonte, dass er in den vergangenen 20 Jahren viele Aufträge in der Region durchgeführt hat und sich hier fast wie zuhause fühle. Seine Erfahrungen sind ein Zeichen für die langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit in der Region.
Ein wichtiger Aspekt des Gesprächs war die finanziellen Rahmenbedingungen des Projekts. Landrätin Schneider erläuterte, dass der Ausbau derzeit eigenwirtschaftlich erfolgt: Sollte eine Vorvermarktungsquote von mindestens 40 Prozent erzielt werden, finanziert Yplay die Kabelverlegung ohne weitere Unterstützung der Kommunen oder Fördermittel. Climbach hat diese Quote bereits erreicht, was als großer Erfolg gewertet wird. „Hier ist gute Qualität unterwegs“, so Schneider.
Ein weiteres Argument für die Bürger, sich an den Anschlussarbeiten zu beteiligen, ist das Angebot, Hausanschlüsse solange kostenlos zu verlegen, solange die Baustelle aktiv ist. Nach Abschluss der Arbeiten würden für einen Anschluss Kosten von rund 1500 Euro anfallen. Peter Gefeller äußerte die Hoffnung, dass viele Bürgerinnen und Bürger das Angebot annehmen, um zu verhindern, dass „weiße Flecken“ entstehen, die später teuer gefördert werden müssten.
Die Bauarbeiten sind Teil eines größeren Projektes, das an mehreren Orten im Kreis Gießen durchgeführt wird. Am 26. August wurde in Allertshausen der Spatenstich vollzogen, und die Arbeiten in Salzböden stehen ebenfalls kurz bevor. Marc Nees verglich das Nord-Cluster mit einer „Solidargemeinschaft“ in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Der Austausch mit Yplay wird als durchweg positiv empfunden, und die flachen Kommunikationsstrukturen erleichtern die Zusammenarbeit erheblich.
Die Bürgermeister der Beteiligten Gemeinden äußerten übereinstimmend, wie wichtig es sei, den flächendeckenden Ausbau voranzutreiben, um sicherzustellen, dass alle Straßenzüge in den Kommunen Zugang zum schnellen Internet erhalten. Der nachträgliche Ausbau mithilfe von Fördermitteln würde langfristig zu kostspielig sein. Besonders Jan-Erik Dort kritisierte die Deutsche Telekom, die ihrer Meinung nach nur die besten Standorte auswählt und damit die örtlichen Gegebenheiten vernachlässigt. „Yplay hingegen hat ein offenes Ohr für unsere Anliegen“, stellte er fest.
Am Ende der Besichtigung zeigte Monteur Axel Geyer, wie die Hausanschlüsse an einem Netzverteiler angeschlossen werden können, was einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung schnellere Internetverbindungen darstellt. Die Bürgermeister dankten Yplay für die Unterstützung und die Möglichkeit, den Bürgern einen modernen Internetanschluss anzubieten. Insgesamt zeigt das Projekt, dass der Ausbau schneller Internetverbindungen in der Region vorangetrieben werden kann und dass die Beteiligung der Gemeinden und Bürger entscheidend für die zukünftige Entwicklung ist.