Der FC Gießen hat am vergangenen Samstag in der Fußball-Regionalliga Südwest eine herbe Niederlage hinnehmen müssen. Das Team unter Leitung von Cheftrainer Michael Fink verlor gegen den FC-Astoria Walldorf mit 1:2, was die unglückliche Bilanz des Aufsteigers weiter verschärft. Seit dem letzten Sieg gegen Hessen Kassel Ende August hat die Mannschaft in fünf Spielen nur zwei Punkte geholt und gilt somit als ernsthaft gefährdet im Abstiegskampf.
Die Partie verlief für Gießen alles andere als wünschenswert. In der sechsten Minute der Nachspielzeit versuchte sogar Torwart Bilal Zabadne, beim letzten Eckstoß noch nach vorne zu eilen, doch der Schiedsrichter pfiff die Begegnung kurz darauf ab. Der desolate Zustand des Teams wurde durch die enttäuschten Gesichter der Spieler deutlich, als sie nach der Schlusssirene den Platz verließen. „Wir reden über die gleichen Sachen wie letzte Woche“, äußerte Fink, der die Probleme der Mannschaft konkret ansprach. Die Gießener haben in dieser Saison oft Chancen erarbeitet, diese jedoch nicht genutzt, was letztendlich zu einem Rückblick auf die unteren Tabellenplätze führt.
Entscheidende Momente und Fehlentscheidungen
Die Partie nahm eine Wendung, als der FC Walldorf in der zweiten Halbzeit in Front ging. Der Gießener Innenverteidiger Ilias Ebnoutalib ließ seinem Gegenspieler zu viel Raum, was zu dem ersten Tor für Walldorf führte. Nur wenige Minuten später nutzte Felix Kendel einen Abstimmungsfehler zwischen Arcanjo Köhler und Ebnoutalib, um auf 2:1 zu erhöhen. „Da hätte ein ‚Leo‘-Ruf gereicht, um die Situation zu löschen“, erklärte Fink, der sich über die ausbleibenden Kommunikationszeichen ärgerte.
In der Offensive war Gießen hingegen wenig durchschlagskräftig. Die Spieler schafften es nicht, die vorhandenen Gelegenheiten konsequent zu nutzen. David Siebert äußerte: „Ich mache mir da schon mehr Gedanken. Ich brauche einfach eine Aktion, ein Tor, dann ist der Knoten geplatzt.“ Es war frustrierend zu sehen, wie sich all die Bemühungen nicht in Tore ummünzen ließen, während die Walldorfer angesichts ihrer cleveren Spielweise entscheidende Fehler der Gießener eiskalt ausnutzten.
Obwohl Gießen auch Chancen hatte, war die Mannschaft nicht in der Lage, diese zu verwerten. Ein guter Schuss von Younes Ebnoutalib landete nur am Innenpfosten, und auch ein Kopfball von Ilias Ebnoutalib verfehlte das Tor knapp. Fink gab sich dennoch optimistisch und sagte: „Wenn wir 1:0 oder 2:0 vorne liegen, passiert hier gar nichts mehr, weil der Gegner nicht die Lösungen im Spiel hatte.“
Blick nach vorne
Mit dieser Niederlage stehen die Gießener weiterhin auf dem zwölften Tabellenplatz, doch die Luft wird dünner. Am kommenden Samstag geht es gegen den Mitaufsteiger Göppinger SV, der nach einem Sieg auf zwei Punkte an Gießen herangerückt ist. Das Team benötigt dringend Punkte, sowie auch einen „ekligen“ Sieg, um aus der derzeitigen Ergebnismisere herauszukommen. „Vielleicht brauchen wir das mal“, stellte Siebert fest.
Die Enttäuschung über die wiederholte Niederlage ist greifbar im Team, und die Spieler müssen dringend aus ihrem Tief herausfinden, um nicht in die Abstiegszone abzurutschen. Das nächste Spiel wird entscheidend sein, um den Schwung in die richtigen Bahnen zu lenken und das dringend benötigte Erfolgserlebnis zu erzielen. Die Gießener müssen die Fehler abstellen und sich endlich wieder auf ihre Stärken besinnen. Die Ansprüche sind klar: Ein guter Fußball muss sich letztendlich auch in der Tabelle widerspiegeln.
Die Gießener Aufstellung lautete: Zabadne – Böger (62. Raweri), Besso, Fink, Ilias Ebnoutalib (83. Kassa), Itter (76. Maingad) – Abdel-Ghani, Arcanjo Köhler – Siebert, Younes Ebnoutalib, Scholl (76. Ardestani). Die der Walldorfer: Von Der Felsen – Goß, Hauk, Müller, Grimmer – Politakis (76. Tchadjei), Lässig, Boziaris (57. Erbe) – Arcalean (84. Jahn), Kendel (76. Waack), Redekop (57. Rienhardt).
Die Tore fielen wie folgt: 0:1 Boziaris (51.), 1:1 Y. Ebnoutalib (53.), 1:2 Kendel (59.). Die Schiedsrichterentscheidung lag in den Händen von Jungfleisch aus Völklingen, während 539 Zuschauer die brisante Partie verfolgten.