Das Wochenende in Bad Vilbel stand ganz im Zeichen von Trachten und Folklore, was für eine lebendige Atmosphäre sorgte. Am Sonntag fand das Landeskindertrachtentreffen (LKTT) seinen Höhepunkt mit einem farbenfrohen Festzug und schwungvollen Tänzen. Der Anlass rückte die traditionelle Kultur des Rhein-Main-Gebiets ins Rampenlicht, obwohl Trachten im Vergleich zu anderen Teilen Hessens dort weniger verbreitet sind.
Der Tag begann mit einem Familiengottesdienst, geleitet von Pfarrerin Ulrike Mey von der Christuskirchengemeinde, und setzte sich mit einem Festumzug fort. Dieser führte die Teilnehmer entlang einer malerischen Route an der Nidda, vorbei am Alten Rathaus und über die Frankfurter Straße zurück zum Günther-Biwer-Platz. Die Promenade war gesäumt von vielen Zuschauern, die sich für das Fest und den verkaufsoffenen Sonntag in Bad Vilbel interessierten.
Die Vielfalt der Trachten
An der Spitze des Umzugs präsentierten das Landeskindertrachtenpaar Rosalind Marx und Thea Pitan die traditionelle Tracht des Busecker Tals. Ihnen folgten 19 weitere Gruppen, die von Geismar im Norden bis Erbach im Süden angereist waren. Besonders sichtbar war die Jugend- und Volkstanzgruppe Salzböden, die die Marburger evangelische Tracht trug, eine optisch ansprechende Vielfalt von Trachten war ebenfalls zu sehen, wie die Folkloregruppe Betziesdorf mit bunten Bändern.
Ein Highlight stellte die Tanz- und Trachtengruppe Loshausen dar, die die Schwälmer Tracht zeigten, bekannt als Rotkäppchentracht. Diese Art der Tracht wird nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch für ihren komplexen Anziehprozess geschätzt, der bis zu einer Stunde in Anspruch nimmt. Besonders bemerkenswert war der Spitzbetzel, der Kopfschmuck, der von Volkstanzgruppen aus Besse und Heßlar getragen wurde.
Zudem wurden in der Stadt auch Männertrachten wie die der mittelhessischen Trachtengruppe Wollmar präsentiert, die einem Militäranzug ähneln. Die Besucher des Festes wurden mit alternativen Kopfschmücken begeistert, darunter Körbe, die früher dazu dienten, landwirtschaftliche Produkte zum Markt zu transportieren.
Ein erfolgreicher Abschluss
Die Festlichkeiten kulminierten in einer Reihe von traditionellen Tänzen, die die Zuschauer fesselten. Tänze wie die „fünf Hühnerchen“ und der „französische Reigen“ wurden zur Livemusik der „Taktvollen Hessen“ aufgeführt. Die Choreografie stammte von Manuela Ochs und Lea Dilcher, und die Gruppen hatten wöchentlich zusammen geübt, um dieses finale Highlight des Festes zu gestalten.
Abschließend dankte Alexander Michel, Projektleiter des LKTT, der Stadt Bad Vilbel für die gelungene Durchführung des Treffens. Gemeinsam mit Bürgermeister Sebastian Wysocki übergab er das Banner für das nächste Landeskindertrachtentreffen, das im kommenden Jahr in Fulda stattfinden wird. Die Vielfalt und Freude des Festes zeigen deutlich, dass Bad Vilbel nicht nur ein wichtiger Ort für Trachten und Folklore ist, sondern auch ein ideales Ziel für Feierlichkeiten jeglicher Art. Die Innenstadt blühte während des Festes regelrecht auf, während die Besucher das kulinarische Angebot und das sonnige Wetter genossen, was die Schlangen vor den Eisdielen nur noch verlängerte.
Für weitere Details zu diesem feierlichen Event und Belangen der Trachtenkultur, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.fnp.de.