Gießen

Eröffnung der neuen Bibliothek am Landgraf-Ludwigs-Gymnasium: Ein Lernort der Zukunft

Nach vierjähriger Bauzeit wurde am 29. August 2024 die neue Bibliothek des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums in Gießen feierlich eröffnet, die mit rund 11.000 Büchern und modernen Lernräumen eine wichtige Ressource für die 1250 Schüler darstellt und somit die Bedeutung von Bibliotheken in der heutigen digitalen Welt unterstreicht.

Die lange ersehnte neue Bibliothek am Landgraf-Ludwigs-Gymnasium in Gießen ist nun eröffnet. Nach einer vierjährigen Bauphase, die mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert war, dürfen sich die Schüler über einen modernen, multifunktionalen Raum freuen. Hier stehen nicht nur rund 11.000 Bücher, sondern auch zeitgemäße Lern- und Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung.

Die neue Bibliothek deckt ein breites Spektrum an Literatur ab, das von beliebten Mangas wie „Jujutsu Kaisen“ bis hin zu Klassikern wie „Fünf Freunde“ und Harry Potter reicht. Die Einrichtung entstand durch den Anbau eines gesamten Stockwerks sowie die Errichtung von zwei Gebäudeflügeln in Holzbauweise, welcher auf das bestehende Schulgebäude aufgesetzt wurde. Diese Bauweise sorgt nicht nur für eine ansprechende Optik, sondern dient auch der Akustik, um hallige Geräusche zu reduzieren.

Moderne Lernräume für alle

Die Schulleiterin, Annette Pfannmüller, berichtete von der Zeit vor dem Bau, als der Unterricht der Naturwissenschaften stark beeinträchtigt war. Jetzt, da alle 1.250 Schüler von den neuen Räumlichkeiten profitieren können, wird ein neuer Lernansatz verfolgt. Hochbaudezernentin Astrid Eibelshäuser von der SPD stellte fest, dass trotz der Verbreitung von Internet und digitalen Medien gedruckte Bücher nach wie vor ihre Relevanz haben und von Jugendlichen gut angenommen werden.

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Ein Flügel der neuen Bibliothek ist speziell für jüngere Schüler gedacht. Dort können sie nicht nur Bücher ausleihen, sondern auch an Computern recherchieren und in Gruppen arbeiten. Die Lehrerin Claudia Nehmer, die zusammen mit ihrer Kollegin Simone Pfister die Bibliothek leitet, zeigte sich erfreut über die Möglichkeit des selbst organisierten Lernens. Einladende Sitzmöglichkeiten mit einer großen Glasfront bieten zudem eine Aussicht auf die malerische Burg Gleiberg und den Dünsberg.

Im anderen Flügel wird den Oberstufenschülern ein ruhiger Lernraum bereitgestellt. Neben flexiblen Bücherregalen, die zur Seite geschoben werden können, um Platz für Veranstaltungen zu schaffen, steht ein großer Beamer zur Verfügung—ideal für Präsentationen und Filmvorführungen. Diese Raumgestaltung fördert nicht nur das Lernen, sondern auch die Zusammenarbeit unter den Schülern.

Die Pläne für die Bibliothek reichen bis ins Jahr 2008 zurück, als erste Gespräche mit der Stadt stattfanden. Der Bau begann dann im Jahr 2020, und das Richtfest wurde im Frühjahr 2022 gefeiert. Die Schulleiterin erinnert sich mit einem Lächeln an ihre Anfänge im August 2022, als sie mit großer Vorfreude auf die baldige Eröffnung hingewiesen wurde.

Die Verzögerungen während des Bauprozesses wurden durch Schwierigkeiten bei der Lieferung von Materialien und die Notwendigkeit einer zusätzlichen Lüftungsanlage, die installiert werden musste, verursacht. Jennifer Hofmann, Geschäftsführerin des Architekturbüros Grüninger Architekten, erklärte, dass dies gravierende Zeitverzögerungen verursacht hätte.

Kosten und Finanzierung

Trotz der länger als geplanten Bauzeit konnten die Kosten relativ im Rahmen bleiben. Die ursprünglich kalkulierten Kosten von 3,4 Millionen Euro wurden am Ende auf 3,7 Millionen Euro beziffert. Von dieser Summe wurden 1,8 Millionen Euro aus Fördermitteln des Bundes bereitgestellt. Die Stadt zeigt sich optimistisch, dass diese Investition in Bildung und Infrastruktur sich positiv auf die Schulgemeinschaft auswirken wird.

Am Donnerstag, dem 29. August, findet die feierliche Eröffnung der neuen Bibliothek statt. Ab 18 Uhr können alle interessierten Schüler, Lehrer und Eltern einen Blick auf die neuen Räumlichkeiten werfen und die modernen Lernmöglichkeiten erkunden.

Die Eröffnung einer Bibliothek ist mehr als nur ein Bauprojekt; sie stellt den Wert von Bildung in den Vordergrund und bietet Raum für Kreativität und individuelles Lernen.

Die neue Bibliothek des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums könnte als Teil eines breiteren Trends in der Schularchitektur gesehen werden, der sich auf flexible Lernräume konzentriert. In vielen Bildungseinrichtungen wird der klassische Bibliotheksraum zunehmend umgestaltet, um den Bedürfnissen der modernen Lernenden gerecht zu werden. Diese Entwicklung steht im Kontext eines gewachsenen Bewusstseins für die Bedeutung von kreativem und kollaborativem Lernen in einer digitalen Welt.

Das Verständnis darüber, wie Kinder und Jugendliche am besten lernen, hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Pädagogische Konzepte, die Selbstorganisation und Teamarbeit fördern, finden immer mehr Anwendung. Die neue Bibliothek des LLG berücksichtigt diese Trends, indem sie Räume für individuelle und gemeinschaftliche Lernformen schafft.

Integration moderner Technologien

Ein herausragendes Merkmal der neuen Bibliothek ist die Integration modernster Technologien. Mit Computerarbeitsplätzen, die zur Recherche und für die Bearbeitung von Projekten genutzt werden können, werden traditionelle Lernmittel mit digitalen Ressourcen kombiniert. Solche Ansätze sind in der heutigen Bildungslandschaft essentiell, wo oft die digitale Kompetenz gefordert wird.

Die Bibliothek wird verschiedene Medien anbieten, die über Bücher hinausgehen. Dazu gehören E-Books und Lernsoftware sowie digitale Lernhilfen, die in den Unterricht integrierbar sind. Diese Technologien eröffnen den Schülern neue Möglichkeiten, Wissen zu erwerben und anzuwenden.

Einbindung der Gemeinschaft

Bei der Planung und Umsetzung der neuen Bibliothek gab es auch eine enge Zusammenarbeit mit der örtlichen Gemeinschaft. Dies zeigt sich in der Einbeziehung von Wünschen und Bedürfnissen, die sowohl von Lehrkräften als auch von Schülern an die Schulverwaltung herangetragen wurden. Solche partizipativen Prozesse sind entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Bildungsraums.

Die Eröffnung der Bibliothek ist nicht nur ein Ereignis für die Schule selbst, sondern auch für die gesamte Nachbarschaft. Geplant sind Veranstaltungen, die Familien und andere Interessierte an die Bildungseinrichtung heranführen und den Austausch innerhalb der Gemeinschaft fördern. Die neue Bibliothek könnte somit auch zu einem kulturellen Treffpunkt werden.

Zukunftsausblick

Die neuen Räumlichkeiten des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums sind ein Schritt in die Zukunft, in der Bildung nicht isoliert, sondern immer stärker in einem sozialen Kontext stattfindet. Die Entwicklung der Bibliothek gibt einen Ausblick auf die vielen Möglichkeiten, die moderne Schule bieten kann, und wie diese Einrichtungen ausgestattet sein müssen, um den Herausforderungen der nächsten Generation gerecht zu werden.

Ob die neue Bibliothek des LLG als Modell für andere Schulen dienen kann, bleibt abzuwarten, aber sie zeigt deutlich, in welche Richtung sich das Bildungswesen entwickeln könnte. Die steigende Bedeutung von Bibliotheken als soziale und kulturelle Zentren wird untermauert durch das Engagement all jener, die sich für Bildung und Wissensaustausch einsetzen.

– NAG

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