Ein innovatives Projekt hat in der Gemeinde Eschendorf, gelegen in Rheine, das Potenzial, junge Familien stärker in die Gemeinschaft einzubinden. Der Taufgarten, ein einzigartiges Konzept, verbindet die christliche Tradition der Taufe mit einer bewussten Auseinandersetzung mit dem Thema Leben und Tod. Dieser Garten, der sich auf dem Gelände eines ehemaligen Friedhofs erstreckt, soll nicht nur einen grünen Raum schaffen, sondern auch eine verbindende Plattform für die Pfarrei bieten.
Laut Sarah Stöber, einer der Initiatoren, wird künftig die Einladung zu den jährlichen Pflanzfesten auch die Täuflinge und deren Familien umfassen, die bereits einen Baum im Taufgarten haben. „Wir hoffen, dass wir so jedes Jahr einen Anknüpfungspunkt schaffen – zur Gemeinde und bei den Familien untereinander“, erklärt sie. Es wird angestrebt, dass der Taufgarten mit der Zeit wächst, so wie auch die Gemeinschaft der Pfarrei. „So wie der Taufgarten wächst, soll auch das Fest mit jedem Jahr größer werden“, so Stöber weiter.
Ein Platz für neue Erinnerungen
Die Idee, diesen Garten an einem Friedhof anzulegen, war zunächst gewöhnungsbedürftig für den Pfarreirat. Ines Wellering, Mitglied des Rates, betont jedoch, dass „Taufe und Tod beide zum Leben in der Gemeinde gehören“. Der Friedhof ist zentral gelegen und viele Familien haben ohnehin eine Verbindung zu diesem Ort, was die Akzeptanz des Taufgartens fördern könnte. Der Taufgarten soll sichtbar machen, wie sich die Gemeinde weiterentwickelt und sich der Veränderungen im Bestattungswesen anpasst.
Mit Platz für bis zu 100 junge Bäume gibt es genug Raum für zukünftige Täuflinge. Wie Stephan Leiwering sagt, ist die Fläche ursprünglich für die Friedhofserweiterung reserviert gewesen, jedoch wird dieser Platz aufgrund des Wandels in der Bestattungskultur nicht länger benötigt. „So 100 Bäume können wir schon lassen“, ergänzt er, was die Offenheit und das Wachstum dieser neuen Tradition unterstreicht.
Ob der Taufgarten sich tatsächlich so entwickelt, wie es sich die Gemeinde wünscht, bleibt abzuwarten. Dennoch sind die ersten Schritte bereits gemacht. Unterstützt durch die Begeisterung von Familien wie der von Mika und Noah, die beim Gießkanne halten noch Hilfe von ihren Eltern brauchen, zeigt sich, dass die Neugier und die Freude an diesem Projekt bestehen. Ihre Eltern scheinen bereit, die Aufgabe zu übernehmen, während die Zwillinge einfach fröhlich zuschauen.
Für weitere Informationen zum Taufgarten und seiner Entwicklung kann man www.kirche-und-leben.de besuchen, wo aktuelle Berichte zu dieser Thematik bereitstehen.