Gießen

Dr. Lisa Kaufmann: Innovation in der Nachverdichtung von Wohnraum

Dr. Lisa Kaufmann hat an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen über die Nachverdichtung von Zeilenbausiedlungen promoviert, um einen Beitrag zur aktuellen Debatte über bezahlbaren Wohnraum in Deutschland zu leisten, und setzt ihre Forschung an der TU Wien fort, während ihr Buch im Juli als Open-Access-Publikation erschienen ist.

Die Bedeutung der Architekturforschung für bezahlbaren Wohnraum

Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist ein zentrales Thema in vielen deutschen Städten. Dr. Lisa Kaufmann hat an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) die Diskussion über diese Problematik mit ihrer Dissertation angeregt. Ihre Forschung beschäftigt sich mit der Nachverdichtung von Zeilenbausiedlungen aus der Nachkriegszeit, einem Thema, das angesichts des angespannten Wohnungsmarktes von großer Relevanz ist.

Forschung als Schlüssel für zukünftige Lösungen

Kaufmann, die selbst aus Butzbach stammt, hat vier Jahre lang intensiv an diesem Thema gearbeitet. „Deutschland und Mitteleuropa sind im Wesentlichen fertig bebaut. Wir sollten die bestehenden Strukturen anpassen, anstatt immer neue Flächen zu versiegeln“, betont die Architektin. Diese Philosophie stellt einen Aufruf dar, die bestehenden Wohnmöglichkeiten besser zu nutzen, anstatt weiter in die Natur einzugreifen.

Interdisziplinäre Ansätze für innovative Lösungen

In ihrer Doktorarbeit, die sie über das Promotionszentrum für Ingenieurswissenschaften am Forschungscampus Mittelhessen verfasste, plädiert Kaufmann für eine Zusammenarbeit verschiedenster Fachrichtungen. „Um die Stadt der Zukunft erfolgreich zu gestalten, müssen Experten aus den Bereichen Bauingenieurwesen, Stadtplanung und Soziologie zusammenarbeiten“, sagt sie. Diese interdisziplinären Ansätze sind entscheidend, um innovative Lösungsansätze zu finden.

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Ein Beitrag zur Lehre und Praxis

Kaufmann hat nicht nur geforscht, sondern auch als Lehrbeauftragte an der THM im Studiengang Architektur unterrichtet. „Die Lehre war für mich sehr bereichernd. Ich habe den Studierenden nicht nur bewusst gemacht, wie wichtig die Theorie ist, sondern auch, dass gute Entwürfe nicht auf Nachtschichten basieren sollten“, erklärt sie. Ihr Ansatz fördert das Bewusstsein für Verantwortung und Ehrgeiz unter den angehenden Architekten.

Ein Blick in die Zukunft

Aktuell hält sich Kaufmann an der TU Wien auf, wo sie ihre Forschungsarbeit fortsetzt. „Ich möchte meine Dissertation weiter vertiefen und meine Erkenntnisse einem breiteren Publikum zugänglich machen“, sagt sie. Ihr Buch, das im Juli als Open-Access-Publikation erschienen ist, richtet sich nicht nur an Studierende, sondern auch an Praktiker in den Stadtplanungsämtern. Mit diesem Schritt ermöglicht sie es Fachleuten, die Erkenntnisse ihrer Forschung in der Praxis anzuwenden.

Fazit: Architektur als präsentes Element für die Gesellschaft

Dr. Lisa Kaufmanns Arbeit zeigt, wie wichtig es ist, mit Forschung und Innovation den Herausforderungen des Wohnraummangels zu begegnen. „Das Schöne an Architektur ist, dass man etwas erschafft, in das man später selbst eintreten kann“, fügt sie hinzu. Ihre Perspektiven werden für die zukünftige Gestaltung der Städte von großer Bedeutung sein und helfen, den Wohnraum effizient und bezahlbar zu gestalten.

– NAG

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