Gießen

Brennendes Bauerngehöft in Lollar: Ist es ein Anschlag?

In Lollar brennen erneut Strohballen, während die Feuerwehr mit 60 Einsatzkräften gegen die Flammen kämpft und die Bevölkerung vor giftigem Rauch warnt – Bauer Martin Schnee vermutet einen Anschlag und beziffert den wirtschaftlichen Schaden auf 20.000 Euro!

Ein weiteres Feuer hat am Donnerstag das ruhige Lollar erschüttert. Um 14:30 Uhr bemerkten Anwohner auf einem Bauernhof, dass ein Stapel von rund 200 Strohballen in Flammen stand. Dieses Mal war es ein anderer Produktionsstapel als bei dem vorherigen Brand, der letzten Samstagabend verzeichnet wurde. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren große Rauchwolken Richtung Wettenberg und Gießen ziehend zu sehen, was die Behörden auf den Plan rief. Durch die „Hessen WarnApp“ wurde die Bevölkerung vor den gefährlichen Rauchentwicklungen gewarnt.

Die Feuerwehr war schnell zur Stelle, unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Marco Kirchner. Insgesamt waren 60 Einsatzkräfte von den Freiwilligen Feuerwehren aus Lollar und Staufenberg im Einsatz. Mit Hilfe von zwei Wasserwerfern sowie Löschwasser aus zwei C-Rohren griffen sie den Flammen entschlossen an und versuchten, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Zusätzlich waren die Ortsverbände Gießen und Marburg des Technischen Hilfswerks (THW) vor Ort, begleitet von Rettungswagen und dem DRK Gießen-Marburg.

Die Herausforderung der Löscharbeiten

Eine Drohneneinheit des THW-Grünberg unterstützte die Feuerwehr mit Wärmebildkameras, um eventuelle Glutnester in der Umgebung zu finden. „Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, um ein – zwar unwahrscheinliches – Übergreifen auf ein nahes Waldgebiet auszuschließen“, erklärte Kirchner. Eine noch brenzligere Situation konnte somit vermieden werden. Geplant war es, die Flammen schnell zu löschen, um eine weitere Gefährdung der Umwelt zu verhindern.

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Der Feueralarm wurde von einer Person der Freiwilligen Feuerwehr ausgelöst, die zufällig in der Nähe arbeitete und die Flammen bemerkte. Auch der Bauer Martin Schnee, der mit seinem Trecker auf dem Feld unterwegs war, erhielt erst durch einen Nachbarn die Nachricht über den Brand. Schnell handelte er und transportierte 150 Ballen Silage, die in hitzeempfindlichen Kunststoffhüllen sicher verwahrt waren, aus der unmittelbaren Brandnähe. „Wenn das Plastik durch die Hitze schmilzt, ist das Silagefutter dahin“, erklärte Schnee besorgt.

Nachdem das Feuer gelöscht war, äußerte Martin Schnee, der auch schon den Brand der letzten Woche miterlebt hatte, seine Befürchtungen. Er sieht beide Vorfälle als Anschlag: „Beim letzten Feuer waren wir bei meiner Schwiegermutter auf dem 80. Geburtstag. Jemand hat die Stalltore geöffnet, bevor es dann brannte.“ Schnee glaubt, dass die Täter beim ersten Brand nicht das erhoffte Ziel erreicht hätten, was zu seiner aktuellen Gefühlslage führt: „Unbeschreibbar.“ Seine Schätzung bezüglich des wirtschaftlichen Schadens ist beachtlich: 20.000 Euro soll er aufgrund beider Brände verloren haben.

Während die Ermittlungsbehörden weiterhin im Dunkeln tappen und sich „aus ermittlungstaktischen Gründen“ bedeckt halten, bleibt die Frage offen, wer hinter diesen wiederholten Vorfällen steht. Die Lollars Bürger schöpfen mehr und mehr Besorgnis über die Sicherheit in ihrer Region und hoffen auf schnelle Aufklärung. Die lokalen wie auch die überregionalen Medien verfolgen den Fall mit einem besonderen Augenmerk, um über neue Entwicklungen zu berichten.

Für weitere Informationen über diese feurigen Ereignisse bleibt der Leser angehalten, den Bericht auf www.giessener-anzeiger.de zu konsultieren.

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