Walter Steinbeck, ein in Deutschland weit bekannter Künstler aus Fulda, feiert in diesem Jahr einen bedeutsamen Meilenstein: Vor fünf Jahrzehnten hat er mit dem Zeichnen begonnen. Anlass genug, um auf seine beeindruckende Reise zurückzublicken. „Ich kann stolz auf mich sein“, verrät Steinbeck mit einem Lächeln. Seine künstlerischen Werke haben über die Jahre dazu beigetragen, dass er sich in der Kunstwelt einen Namen gemacht hat.
Der Zufall führte dazu, dass Steinbeck seine kreative Ader entdeckte, als er beim Bundesgrenzschutz (BGS) Nachtdienste absolvierte. Um die langen Nächte zu vertreiben, griff er zu einem Block und begann zu zeichnen. Diese einfachen Anfänge hatten weitreichende Folgen. Seine erste Zeichnung aus dem Jahr 1974, die eine Frau darstellt und heute in seinem Atelier hängt, markierte den Beginn seiner künstlerischen Karriere.
Von der ersten Skizze zur Leidenschaft
Nach seiner Lehre als Einzelhandelskaufmann schloss sich Steinbeck dem BGS an. Die Idee, seine zeichnerischen Fähigkeiten zum Beruf zu machen, ließ jedoch nicht auf sich warten. Er absolvierte eine Ausbildung zum Siebdrucker und eröffnete 1981 gemeinsam mit seiner Frau Uschi die Galerie „Zum kleinen Mann“ in Fulda. Anfänglich boten sie dort Aquarelle und kleine Originalbilder an. Wenige Jahre später begann die Vermarktung von Drucken seiner Werke, was seinem Schaffen neue Perspektiven eröffnete. Seine Kunst führte ihn schließlich in die Lizenzbranche, wo er Designs für zahlreiche namhafte Unternehmen, darunter WMF und Nici, entwarf.
Im Lauf der Jahre hat Walter Steinbeck über 1000 Bilder und Zeichnungen geschaffen. Besonders beliebt sind seine Figuren, wie die Maus Lillebi und die Schnecke Antonella, die sowohl Kinder als auch Erwachsene begeistern. Steinbecks Designs sind jedoch nicht nur im Kinderbereich präsent. Schätzungen zufolge gibt es mittlerweile rund 100 Millionen Artikel, die mit seinen Kunstwerken versehen sind – ein eindrucksvoller Erfolg, der die Weiten seiner kreativen Vision unterstreicht.
„Es war eine gigantische Zeit, und alles ist über die Kunst passiert“, fasst Steinbeck zusammen und erinnert sich an die Vielfalt seiner Erfahrungen in der künstlerischen Gestaltung. Die Galerie „Zum kleinen Mann“ ist zwar mittlerweile geschlossen, doch Steinbeck plant, seine Werke bald online anzubieten, damit eine breitere Öffentlichkeit Zugang zu seiner Kunst erhält.
Neue Techniken und künstlerische Weiterentwicklung
Seit 2020 hat sich Steinbecks künstlerisches Schaffen weiterentwickelt: Er verarbeitet nun seine Ideen auf Leinwand und greift dabei zu Acrylfarben. Dies bedeutet für ihn eine neue Herausforderung, die er mit Freude annimmt. „Ich male immer nur, wenn ich das möchte, nie unter Druck“, erklärt er und betont die entspannende Wirkung, die das Malen auf ihn hat. Ob Vögel, Schifffahrt oder geometrische Formen – seine Werke sind nicht nur Ausdruck seiner Emotionen, sondern auch das Ergebnis einer sorgfältigen künstlerischen Auseinandersetzung.
Die Zähmung seines kreativen Prozesses zeigt sich auch in seiner Herangehensweise, die Pinsel nach dem Malen zu reinigen. Dabei entstehen oft unvorhergesehene Kunstwerke, die ihm als Inspiration dienen. Für Walter Steinbeck ist seine Leidenschaft nicht nur ein persönliches Vergnügen, sondern auch eine Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und anderen eine Freude zu bereiten.
Für die nahe Zukunft hat der 70-Jährige bereits ambitionierte Pläne. Er experimentiert mit Bildbearbeitungstechniken auf seinem iPad, die ihm neue Möglichkeiten bieten, seine Kunst weiterzuentwickeln. „Das würde ich gerne ausbauen“, äußert er seine Vorfreude über neue Projekte.
Ein besonderes Kunstwerk, das derzeit in Sargenzell zu bewundern ist, ist der Früchteteppich, der auf innovative Weise den Turmbau zu Babel sowie Aspekte der künstlichen Intelligenz thematisiert. Walter Steinbeck bleibt nicht nur verbunden mit seinen Wurzeln in der traditionellen Kunst, sondern entdeckt auch neuartige Wege, seine Kreativität auszudrücken – ein wahres Zeichen seines unermüdlichen Schaffensdrangs.
Die künstlerische Entwicklung von Walter Steinbeck ist faszinierend und inspirierend zugleich. Seine Hingabe zur Kunst und das Streben nach neuen Ausdrucksformen zeigen, dass das kreative Schaffen nie Stillstand hat, sondern stets in Bewegung bleibt. Ein Rückblick auf 50 Jahre Kunst gibt nicht nur Aufschluss über seine persönliche Reise, sondern zeigt auch auf, wie bedeutend Kunst in der heutigen Gesellschaft ist.
