In Frankfurt fand kürzlich der Fachtag „Seelsorge für Menschen mit Demenz in Zeiten von Pflegenotstand“ im Haus am Dom statt. Diese Veranstaltung widmete sich dem drängenden Thema der Seelsorge für Menschen mit Demenz, einem Bereich, der zunehmend von Herausforderungen geprägt ist. Vertreter aus Fulda waren ebenfalls anwesend und brachten wertvolle Perspektiven in die Diskussion ein.
Die katholische Kirche in Deutschland hat sich aktiv in die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie 2020 eingebracht, die von der Bundesregierung verabschiedet wurde. Diese Initiative zielt darauf ab, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu steigern und ihnen mehr Selbstbestimmung zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Schwierigkeiten, die im Pflegebereich bestehen, war der Fachtag ein wichtiger Schritt, um Wissen und Erfahrungen in diesem sensiblen Feld auszutauschen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Sybille Giel, einer bekannten Stimme des Bayerischen Rundfunks.
Teilnehmer und Ziele des Fachtages
Zu den Teilnehmern gehörten Michaela Wagner, Seelsorgebegleiterin im Caritas Alten- und Pflegeheim St. Josef in Fulda, sowie Oliver Krah, Referent für Altenhilfe. Das Bistum Fulda wurde durch den Koordinator der Altenheimseelsorge, Diakon Dr. mult. Meins G.S. Coetsier, und Gemeindereferent Wolfgang Uffelmann von der Main-Kinzig-Klinik Schlüchtern vertreten. Die Veranstaltung sollte eine Plattform bieten, um den Austausch über die Herausforderungen der Seelsorge in der Region Fulda zu intensivieren.
Die Zielgruppe des Fachtages umfasste Seelsorgeverantwortliche aus dem gesamten Bundesgebiet, Vertreterinnen und Vertreter von Altenhilfeeinrichtungen sowie Mitglieder einschlägiger Caritasverbände. Die Teilnehmenden erhielten durch ein vielseitiges Programm mit Vorträgen und Workshops Einblicke in aktuelle wissenschaftliche Diskurse und Praxiserfahrungen. Ein zentrales Anliegen war es, die Konzepte der Seelsorge zu überdenken und an die angespannte Pflegesituation anzupassen.
Wichtige Erkenntnisse und Diskussionen
Die Impulsreferate befassten sich mit verschiedenen Aspekten der Geriatrie-Seelsorge. Dr. Verena Wetzstein, Studienleiterin an der Katholischen Akademie Freiburg, thematisierte ethische Herausforderungen in der Betreuung von Menschen mit Demenz. Weitere Experten, darunter Univ.-Prof. Dr. Katharina Heimerl von der Universität Wien, teilten ihre langjährigen Erfahrungen, insbesondere den wertvollen Beitrag der Seelsorge im Bereich der Palliativversorgung. Hierbei wurde betont, wie wichtig es ist, die psychischen und spirituellen Bedürfnisse sowie die Schmerzen der Betroffenen zu berücksichtigen.
Die Vorträge dienten als fundierte Grundlage für die anschließenden Workshops, in denen spezifische Konzepte erörtert wurden. Themen wie „Seelsorge in Zeiten knapper werdender Ressourcen“, „Spirituelle Bedürfnisse und Krisenerfahrungen“ sowie resilienzstärkende Angebote der Seelsorge standen im Mittelpunkt. Diese Diskussionen sollten den Teilnehmenden helfen, innovative Ansätze für die Seelsorge zu entwickeln.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion mit Bischof Dr. Peter Kohlgraf. Dabei wurde über die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz und die dringend nötige Verbesserung der Lebensqualität dieser Gruppe gesprochen. Der Pflegeberuf steht unter immensem Druck, und das gemeinsame Ziel war, praktikable Lösungen zur Sicherung der Lebensqualität und zur Förderung der seelsorgerischen Arbeit zu finden.
Die große Resonanz auf die Diskussionen zeigte das Interesse der Anwesenden, sich aktiv an der Weiterentwicklung von Seelsorgemodellen zu beteiligen. Veranstalter und Teilnehmende waren sich einig, dass die erarbeiteten Konzepte und Erkenntnisse in der Praxis umgesetzt werden müssen, um die Versorgung von Menschen mit Demenz nachhaltig zu verbessern. Die Veranstaltung setzte ein starkes Zeichen für die bedeutende Arbeit, die im Bereich der Altenhilfe und Seelsorge geleistet wird und stellte somit die Wichtigkeit der Seelsorge in der heutigen Gesellschaft heraus.
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