Fulda – In dieser Woche trifft sich die Deutsche Bischofskonferenz in Fulda, um über bedeutende Themen im Vorfeld der Weltsynode zu diskutieren, die im Oktober in Rom stattfinden wird. Bei einer Pressekonferenz, die am Dienstag stattfand, teilten fünf Bischöfe ihre Ansichten zu den Herausforderungen und Erwartungen, die auf sie zukommen, insbesondere in Bezug auf die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche.
Ein zentrales Anliegen der Synode, wie es im veröffentlichten Dokument „Instrumentum Laboris“ verankert ist, ist die Frage nach der zukünftigen Struktur der katholischen Hierarchie. Papst Franziskus hat sich klar für ein synodales System positioniert, welches es den Gläubigen und Kirchenvertretern ermöglicht, aktiver an Entscheidungsprozessen teilzuhaben. „Wir können nicht zulassen, dass die Kirche wie ein strenges Hierarchiemodell funktioniert, in dem Entscheidungen von oben nach unten diktiert werden“, erklärt Dr. Bertram Meier, der Bischof von Augsburg. Die Themen wie Teilhabe, Transparenz und Offenheit werden daher für die Beratungen dieser Synode überaus wichtig sein.
Die Rolle von Frauen in der Kirche
Ein besonders drängendes Thema ist die Einbeziehung von Frauen in kirchliche Funktionen. Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, betont, dass die Diskussion über Frauenrechte in der Kirche kritisch ist. „Die Frage, wie wir die Teilhabe von Frauen in der Kirche fördern, ist grundlegend für die Zukunft unserer Gemeinschaft. Wir müssen sicherstellen, dass Frauen als vollwertige Mitglieder der Kirche anerkannt werden“, so Bätzing.
Der Bischof aus Passau, Stefan Oster, betont den missionarischen Charakter des synodalen Modells. „Es ist wichtig, dass wir uns nicht nur um unsere eigenen Belange drehen, sondern die Botschaft des Evangeliums in die Welt hinaustragen“, erläutert Oster. Der Fokus müsse darauf liegen, wie die Kirche als Gemeinschaft den Menschen erreichen kann, die bisher keine Verbindung zu Christus haben.
Die Bischöfe stimmten darin überein, dass die Umsetzung eines synodalen Modells noch viele Herausforderungen mit sich bringt. Limburgs Bischof Dr. Georg Bätzing warnte, dass eine zu strenge Regelung der Abläufe den freien Austausch und die offene Diskussion einschränken könnte. „Wir müssen sicherstellen, dass der Raum für freie Rede und Gedankenaustausch gegeben ist“, mahnte er.
Mit Blick auf die Diversität in Europa äußerte Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck die Hoffnung, dass ein synodales Konzept die Chancen für verschiedene Stimmen innerhalb der Kirche erhöhen könnte. Er verwies darauf, dass das Linzer Treffen bereits positive Entwicklungen angedeutet hat und sieht die Vielfalt als eine wichtige Bereicherung für die Weltkirche, die genutzt werden muss.
Zusätzlich brachte Bischof Dr. Felix Genn das Thema der Ausbildung von Bischöfen zur Sprache. „Es ist entscheidend, über die notwendige Ausbildung der Geistlichen in einem synodalen Kontext nachzudenken“, erklärte Genn. Besonders das Feedback aus der ersten Synode, das in die Vorbereitung dieser Synode einfließen sollte, ist seiner Meinung nach wichtig, um sicherzustellen, dass keine entscheidenden Themen übersehen werden.
Insgesamt werfen die anstehenden Gespräche und die damit verbundenen Veränderungen einen Schatten auf die Zukunft der katholischen Kirche. Die Bischöfe erhoffen sich von der Synode nicht nur eine stärkere Rolle der Frauen, sondern auch einen grundlegenden Wandel in der Wahrnehmung und Struktur der Kirche, die sich besser in die heutige Gesellschaft integrieren kann. Ihr Appell ist klar: Eine kirchliche Gemeinschaft, die inklusiv und divers aufgestellt ist, ist für die Zukunft unerlässlich.
Mehr Details zu diesen wichtigen Überlegungen finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.osthessen-zeitung.de.