Fulda

Gedenken in Fulda: Mahnwache erinnert an die Reichspogromnacht 1938

In einem bewegenden Zeichen des Gedenkens versammelten sich zahlreiche Menschen am Sonntag im Museumshof in Fulda, um der schrecklichen Reichspogromnacht vom 9. November 1938 zu gedenken. Trotz Nebel und Kälte kamen die Bürger zusammen, um die dunkle Geschichte zu reflektieren und den Opfern Respekt zu zollen. Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld betonte die Dringlichkeit, jüdisches Leben in der heutigen Zeit zu schützen und erinnerte daran, dass die Ereignisse von damals keine ferne Vergangenheit sind.

Die Gedenkfeier, organisiert von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, der jüdischen Gemeinde und der Stadt Fulda, bot einen eindrucksvollen Rückblick auf die Ereignisse, die vor 86 Jahren in Fulda stattfanden. Am frühen Morgen des 10. November 1938 brannte die jüdische Synagoge, während Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger verwüstet wurden. 76 Männer wurden von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Wingenfeld erinnerte die Anwesenden daran, dass diese Gräueltaten direkt in Fulda stattfanden und nicht vergessen werden dürfen.

Ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus

Besondere Gäste der Gedenkfeier waren unter anderem Ehrenbürger der Stadt, Bischof Michael Gerber und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Roman Melamed. Jutta Hamberger, die neue Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, mahnte, dass Antisemitismus und Gewalt gegen Juden auch heute noch Realität sind. Sie bezog sich auf den Terrorangriff der Hamas in Israel und die gewaltsamen Vorfälle in Amsterdam, um die Dringlichkeit des Themas zu unterstreichen. „Wir wollen euch so wie ihr seid, wir stehen an eurer Seite“, rief sie den jüdischen Bürgern in der Region zu.

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Die Veranstaltung war nicht nur eine Rückschau, sondern auch ein Appell an die Gegenwart. Bischof Gerber und Dekan Thorsten Waap beteten für die Opfer und warnten vor den erschreckenden antisemitischen Tendenzen, die in der heutigen Gesellschaft wieder aufkeimen. Zum Abschluss der Feier legte Wingenfeld gemeinsam mit anderen Würdenträgern einen Gedenkkranz nieder, während die Anwesenden Kerzen anzündeten, um der Opfer der Shoa zu gedenken.

Quelle/Referenz
fuldaerzeitung.de

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