In Fulda wird trotz einer herausfordernden wirtschaftlichen Situation und globaler Unsicherheiten im Entwurf für den Haushalt 2025 ein starkes Zeichen für Wachstum und Zuversicht gesetzt. Der Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld stellte heute den Stadtverordneten einen Haushalt mit einem geplanten Defizit von 2 Millionen Euro vor, unterstrich jedoch die Ambition, dieses Defizit im Laufe des Haushaltsjahres auszugleichen. „Pessimismus und Resignation sind keine Eigenschaften, die den Weg in eine gute Zukunft weisen“, betonte Wingenfeld und forderte ein Handeln, das auf Wachstum und Leistung fokussiert ist, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern.
Ein zentrales Element im Haushalt ist die Gewerbesteuer. Der Ansatz für 2025 liegt bei 66 Millionen Euro und reflektiert eine positive Entwicklung seit 2021. In Anbetracht der unsicheren Wirtschaftslage haben die Verantwortlichen der Stadt Fulda beschlossen, den Hebesatz der Gewerbesteuer nicht zu erhöhen. Damit bleibt Fulda, gemeinsam mit Marburg, die Stadt mit dem niedrigsten Gewerbesteuersatz unter den kreisfreien Städten in Hessen.
Grundsteuerreform und ihre Auswirkungen
Die Grundsteuer B wurde für das kommende Jahr auf dem Niveau von 2024 angesetzt. Ein Hebesatz von 340% soll auf 312,85% gesenkt werden. Wingenfeld wies jedoch darauf hin, dass dies nicht automatisch bedeutet, dass alle Bürger weniger Grundsteuer zahlen. Durch Änderungen in den Bemessungsgrundlagen wird jeder Fall individuell betrachtet, sodass sich die Auswirkungen für die Einzelnen noch als unterschiedlich herausstellen könnten. „Die Stadt Fulda wird insgesamt keine höheren Erträge aus der Grundsteuer A und B erzielen“, erklärte der Oberbürgermeister.
Zusätzlich sieht der Haushalt erhebliche Investitionen in Bildung, Kultur und Infrastruktur vor. Geplant sind unter anderem der Neubau der Cuno-Raabe-Schule sowie der Anbau für die Mensa der Grundschule Maberzell. Solche Maßnahmen zielen darauf ab, die Bildungslandschaft in Fulda zu stärken und die Lebensqualität zu erhöhen.
Fokus auf das Klinikum Fulda
Das Klinikum Fulda spielt eine bedeutende Rolle in der städtischen Politik. Wingenfeld betonte die Wichtigkeit, dieses in kommunaler Trägerschaft zu halten, und forderte sowohl Bund als auch Land auf, für eine angemessene Finanzierung der Krankenhäuser zu sorgen. Dies ist vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen im Gesundheitssektor besonders wichtig.
Ein weiteres Thema ist die Stadtentwicklung. Die jüngste Einstellung der Reifenproduktion in Fulda bringt zwar Herausforderungen mit sich, bietet jedoch auch neue Chancen für die Ansiedlung anderer Wirtschaftsbetriebe. Der Oberbürgermeister plädierte dafür, das Industriegebiet weiterhin als Industrie- und Gewerbepark zu nutzen, um neue wirtschaftliche Impulse für die Region zu schaffen.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit wurden ebenfalls in den Haushaltsplan integriert. Die Stadt plant, das Klimaschutzkonzept fortzuschreiben und den Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere durch Solarprojekte, voranzutreiben. Diese Maßnahmen sind Teil des Bestrebens, Fulda ökologisch zukunftsfähig zu gestalten.
Insgesamt zeigte sich Oberbürgermeister Wingenfeld optimistisch für die kommenden Jahre: „Fulda ist eine Stadt der Chancen“, erklärte er und ermutigte alle Beteiligten, diese Chancen aktiv zu nutzen. In einem Umfeld, das von wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt ist, bleibt abzuwarten, wie sich die Pläne für 2025 konkret umsetzen lassen und welche Auswirkungen sie auf die Stadt haben werden. Für weitere Informationen zu diesem Thema können interessierte Leser den Artikel auf www.fuldainfo.de nachlesen.