Fulda

Fulda schützt Bahnhofsviertel: Neue Regeln gegen Wohnungsverkleinerung!

Die Stadt Fulda setzt ein klares Zeichen für den historischen Erhalt des Gründerzeit-Bahnhofsviertels und verschärft die Schutzvorschriften, um Wohnungsknappheit entgegenzuwirken und die Charakteristik dieses einzigartigen Stadtteils zu bewahren!

Die Stadt Fulda trifft eine wichtige Entscheidung, um den charakteristischen Charme des Bahnhofsviertels zu bewahren. Bereits vor fünf Jahren wurde eine Satzung erlassen, die die speziellen Gebäude in diesem historischen Viertel schützen sollte. Nun geht die Stadt einen Schritt weiter und plant, die Vorschriften zu verschärfen, um die einzigartige Architektur zu bewahren und um den damit verbundenen sozialen Wohnraum zu sichern.

Das Bahnhofsviertel von Fulda entstand nach der Anbindung der Stadt an das Eisenbahnnetz im Jahr 1866. Diese Entwicklung führte zu prächtigen Vorstadtvillen, geschäftlichen Gebäuden und Wohnhäusern, die verschiedene architektonische Stile vereinen, darunter Neogotik, Neoromanik und Neorenaissance. Die Vielfalt der Stile wird durch neobarocke und jugendstilelemente ergänzt, die oft mit aufwändigen Putzornamenten verziert sind. Das Ziel der Satzung ist es, den Trend zu Abriss und Neubauten zu stoppen, um diese wertvollen Zeugnisse der Stadtgeschichte zu erhalten.

Nachhaltiger Schutz des Wohnraums

Einer der Kernpunkte der neuen Regelungen ist der Schutz der bestehenden Bausubstanz vor gewerblichen Veränderungen, die das äußere Erscheinungsbild erheblich beeinträchtigen könnten. Um diesen Schutz zu optimieren, wird nun auch der Innenraum der Gebäude ins Visier genommen. In den letzten Jahren gab es immer wieder Anfragen zur Umwandlung großer Familienwohnungen in zahlreiche sehr kleine Mietwohnungen oder möblierte Ein-Zimmer-Appartements. Stadtbaurat Daniel Schreiner betont, dass solche Umwandlungen erhaltenswerten Wohnraum gefährden, was eine negative Veränderung der Bewohnerstruktur zur Folge hat und bestehende Mieter verdrängen könnte.

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Die bisherigen Dreigeschosser im Bahnhofsviertel hatten in der Regel ein oder zwei Wohnungen pro Etage. Aktuell beobachtet die Stadt jedoch einen Trend zur Aufteilung dieser großen Wohneinheiten, was zur Entstehung von bis zu 19 Wohneinheiten in einem einzigen Haus führen kann. Solche Entwicklungen sind nicht im Sinne der Stadtverwaltung, die an einem stabilen und sozialen Wohnraum interessiert ist und die Attraktivität des Viertels für Familien bewahren möchte.

Erweiterung des Schutzareals

Zusätzlich zur Verschärfung der bestehenden Satzung plant die Stadt auch eine Ausweitung des Schutzgebietes. So soll der Geltungsbereich zwischen dem Bahnhof und der Lindenstraße sowie entlang der Kurfürsten- und Petersberger Straße erweitert werden. In den Reihen der Stadtverordneten gab es großen Zuspruch für dieses Vorhaben. Ernst Sporer von den Grünen hob hervor, dass der Trend zur Verkleinerung von Wohnungen in vielen Städten erkennbar ist, und ist sich sicher, dass dies auch Fulda nicht unberührt lassen sollte. Zudem plädiert er für die Schaffung einer ähnlichen Erhaltungssatzung für das gesamte Innenstadtgebiet.

Stadtverordnete warnen vor der wachsenden Zahl an kurzzeitig vermieteten Wohnungen, die als Airbnb angeboten werden. Es wird geschätzt, dass in Fulda bereits über 1.000 solcher Wohnungen existieren, die oft an Geschäftsreisende oder Touristen vermietet werden. Diese Entwicklung schränkt den zur Verfügung stehenden Wohnraum für die Einheimischen ein und beeinflusst die soziale Struktur des Viertels erheblich. Um dem entgegenzuwirken, fördert die Stadt die Schaffung von Wohnraum, der für Familien und ortsansässige Mieter geeignet ist.

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Unterstützung erhält die Stadtverwaltung auch von Ester Schmitt-Eckart von der CDU, die betont, dass das Bahnhofsviertel ein bedeutendes und prägendes Gebiet für Fulda sei. Die CDU denkt sogar darüber nach, das Schutzgebiet noch weiter auszudehnen, um auch andere wichtige Bereiche in einem ähnlichen Verfahren zu schützen. Die Einigung unter den Fraktionen deuten auf ein starkes gemeinsames Interesse hin, den Charakter des Viertels langfristig zu bewahren und für die künftigen Generationen zu sichern.

Diese Initiative ist ein entscheidender Schritt, um den besonderen Charakter des Fuldaer Bahnhofsviertels nicht nur zu erhalten, sondern auch aktiv gegen die Tendenzen zur Verkleinerung von Wohnraum und zur Umwandlung in gewerbliche Mietobjekte anzugehen. Der Schutz des Viertels zeigt, dass die Stadt Fulda die Geschichte, die Architektur und das soziale Gefüge, das es berühmt macht, ernst nimmt.

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