Fulda

Fulda im Hitze-Check: Stadt wehrt sich gegen kritische Umwelterhebung

Fulda hat bei der diesjährigen Erhebung der Deutschen Umwelthilfe zur Begrünung der Innenstadt ein mittelmäßiges Ergebnis erzielt und kritisch auf die Methodik der Studie reagiert, während die Stadt gleichzeitig aktiv an Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas arbeitet.

In der Diskussion um die grüne Infrastruktur in Fulda zeigen sich Unterschiede in der Wahrnehmung und Bewertung der tatsächlich vorhandenen Grünflächen. Während die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in einer Studienerhebung der Stadt nur ein mittleres Ergebnis bescheinigt, betont die Stadtverwaltung die Bedeutung ihrer bisherigen Maßnahmen zur Verbesserung des städtischen Klimas.

Die Erhebung der Deutschen Umwelthilfe

Im aktuellen Hitze-Check zur Bewertung von 190 deutschen Städten ab 50.000 Einwohnern hat Fulda nicht besonders gut abgeschnitten. Mit einer Bewertung von „Gelb“ erntet die Stadt Kritik für ihre hohe Flächenversiegelung von 46,04 Prozent und ein relativ niedriges „Grünvolumen“ von nur 2,86 Kubikmetern Grün pro Kubikmeter Baufläche. Zum Vergleich, Marburg, die Stadt mit der besten Bewertung in Hessen, weist nur 41,77 Prozent Versiegelung und 5,65 Kubikmeter Grün auf und erhält eine grüne Ampel.

Städtische Argumentation gegen die Studie

Die Stadt Fulda ist mit der Bewertung der Deutschen Umwelthilfe jedoch unzufrieden. Pressesprecherin Monika Kowoll-Ferger kritisiert, dass in der Analyse nicht berücksichtigt wird, wie viel Grünfläche tatsächlich der versiegelten Fläche gegenübersteht. Laut ihrer eigenen Erhebungen sind nur 31 Prozent der städtischen Fläche Siedlungs- und Verkehrsflächen. Die Frage, warum die restlichen 69 Prozent, die Vegetationsflächen darstellen, in der Bewertung nicht einfließen, bleibt nach ihrer Argumentation offen.

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Maßnahmen zur Verbesserung des Klimas

Trotz der Kritik an der DUH erkennt die Stadt Fulda die Notwendigkeit an, aktiv gegen die Erhitzung der Innenstädte vorzugehen. Die Stadt hat bereits mit einem externen Ingenieurbüro an einem „Integrierten Klimaschutzkonzept“ gearbeitet, das einen Hitzeaktionsplan umfasst. Dieser Plan soll praktische Tipps für Bürger, die Ausweisung kühler Orte sowie die Errichtung von öffentlichen Trinkwasserbrunnen enthalten. Insgesamt sind bereits fünf neue Trinkwasserbrunnen, unter anderem vier in der Innenstadt, in Planung.

Neubau und Umweltbewusstsein

Ein weiterer Bereich, in dem Fulda aktiv wird, ist der Neubau. Bei der Entwicklung neuer Wohngebiete müssen Eingriffe in die Natur und Landschaft in einem Umweltbericht dokumentiert werden, und Maßnahmen zur Durchgrünung sind verpflichtend. Hierzu zählen u.a. Baum- und Heckenpflanzungen oder der Ausschluss von Schottergärten.

Zusätzliche Initiativen und Projekte

Ergänzend zu den Neubauprojekten führt die Stadt zahlreiche Aktionen zur Bekämpfung der städtischen Erwärmung durch. Ein Beispiel ist der Wettbewerb „Naturnahe Vorgärten“, und auch Entsiegelungsmaßnahmen sind in Planung, bei denen versiegelte Flächen in begrünte Spielplätze oder Mitmach-Gärten umgewandelt werden sollen. Zudem wurden zwischen 2016 und 2022 tatsächlich mehr Bäume gepflanzt als gefällt. Konkret wurden etwa 1900 Bäume neu gepflanzt, während 1350 Bäume gefällt wurden – eine beeindruckende Bilanz.

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Schlussfolgerung

Die Diskussion um die Grünflächen in Fulda zeigt nicht nur Herausforderungen, sondern auch das Engagement der Stadtverwaltung, um eine umweltfreundlichere Umgebung zu schaffen. Trotz kritischer Stimmen von außen bleibt Fulda aktiv und hat bereits eine Vielzahl von Maßnahmen eingeleitet, die positiv zur Reduktion der Hitze in der Innenstadt beitragen sollen.

– NAG

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