Die SPD-Kreistagsfraktion Fulda hat ihre diesjährige Sommertour mit einem besonderen Besuch bei der Hünfelder Tafel abgeschlossen. Dieses vorbildliche Sozialprojekt sieht sich in einer Zeit, in der die Nachfrage nach Unterstützung für Bedürftige steigt, einer erheblichen Herausforderung gegenüber. Die Hünfelder Tafel, eine Arbeitsgemeinschaft des DRK-Kreisverbandes, bietet in Kooperation mit der Tafel in Fulda eine essenzielle Hilfe für zahlreiche Familien in der Region.
Leiter der Einrichtung ist Rudolf Köhl, der hier seit 2017 eine zentrale Rolle spielt. In einem Gespräch während des Besuchs brachte Köhl die wichtigen Aspekte der Tafelarbeit näher. Er berichtete, dass die Hünfelder Tafel aktuell dreimal pro Woche für ihre Klienten geöffnet ist. Diese Anpassung war notwendig, um der stark gestiegenen Zahl an hilfsbedürftigen Familien gerecht zu werden. Während im Jahr 2022 noch etwa 140 Familien auf die Hilfe angewiesen waren, sind es mittlerweile etwa 300. Diese Entwicklung zeigt eindrücklich, wie die soziale Lage sich wandelt und dass zahlreiche Menschen auf Lebensmittelhilfe angewiesen sind.
Die Rolle von Ehrenamtlichen
Ein Schlüssel zum Erfolg der Hünfelder Tafel ist das bemerkenswerte Engagement ehrenamtlicher Helfer. Sie haben sich nach einem Aufruf in der Presse gemeldet und tragen entscheidend dazu bei, die Arbeitsabläufe aufrechtzuerhalten. Rund 100 Freiwillige sortieren und verteilen die gespendeten Lebensmittel. Köhl erklärte, dass die Waren an jedem der Öffnungstage abgeholt, sortiert und an die Kunden ausgegeben werden müssen. So stellt das Team sicher, dass jede Familie die benötigte Unterstützung erhält, und zeigt damit echten Zusammenhalt in der Gemeinschaft.
Ein zentrales Anliegen der Tafeln, einschließlich der Hünfelder, besteht darin, Nahrungsmittelverschwendung zu verhindern. Köhl wies darauf hin, dass sie eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Vernichtung von Lebensmitteln spielen. Spenden sind dabei unerlässlich. Um dieses System zu unterstützen, gibt es bundesweit eine Initiative, bei der Pfandbons in Lidl-Filialen für die Tafeln gespendet werden können. Diese Aktion generiert jährlich zwischen fünf und sieben Millionen Euro, die den Tafeln in Deutschland zugutekommen.
Unterstützung der Stadt Hünfeld
Ein weiterer Faktor, der zur erfolgreichen Arbeit der Hünfelder Tafel beiträgt, ist die Unterstützung durch die Stadt Hünfeld. Die Stadt stellt die Räumlichkeiten in der Brunnenstraße zur Verfügung, wodurch die Grundversorgung und der Betrieb der Tafel gesichert sind. Köhl hebt die Verantwortung hervor, die er sowie seine Helfer tragen. Die Organisation der Hilfe für über 300 Familien ist nicht nur eine Herausforderung, sondern entspricht etwa dem Umfang eines Ganztagsjobs.
Bei einem abschließenden Dankeschön an Rudolf Köhl betonte der Fraktionsvorsitzende Michael Busold den Wert, den das ehrenamtliche Engagement für die Gesellschaft hat. Die beeindruckenden Ergebnisse der Hünfelder Tafel zeigen, wie wichtig solche Initiativen sind, um in unserer modernen Gesellschaft Hilfe zu leisten.
Die erfolgreiche Sommertour der SPD-Kreistagsfraktion hat einmal mehr gezeigt, welch bedeutende Aufgaben im sozialen Bereich bewältigt werden müssen. Nach den informativen Besuchen wird die nächste Fraktionssitzung direkt nach den Ferien in Neuhof stattfinden, wobei neue Impulse und Ideen für Unterstützungsmaßnahmen erwartet werden.
Soziale Verantwortung und Gemeinschaftsgeist
Die Arbeit der Hünfelder Tafel und anderer ähnlicher Einrichtungen steht exemplarisch für die wichtige Aufgabe, nicht nur Nahrungsmittel zu verteilen, sondern auch Gemeinschaft und Zusammenhalt zu fördern. In einer Zeit, in der viele Menschen auf Hilfe angewiesen sind, ist das Engagement von Ehrenamtlichen entscheidend. Es ist inspirierend zu sehen, wie durch gemeinsame Anstrengungen soziale Verantwortung und Hilfsbereitschaft gelebt werden. Solche Initiativen stützen das Fundament einer funktionierenden Gesellschaft, indem sie den Bedürftigen eine Stimme geben und ihnen mit Respekt und Würde begegnen.
Der Einfluss der Tafeln auf die Gesellschaft
Die Tafeln in Deutschland, darunter auch die Hünfelder Tafel, spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Armut und sozialer Ungleichheit. Sie sind insbesondere für Familien, Alleinerziehende und Rentner von Bedeutung, die oft mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Laut einer Studie des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge haben mehr als 13 Millionen Menschen in Deutschland ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze. Die Tafeln bieten eine wichtige Unterstützung, indem sie Lebensmittel, die andernfalls weggeworfen würden, wieder einer sinnvollen Nutzung zuführen.
Die Hünfelder Tafel, eingebettet in das deutschlandweite Netzwerk, zeigt eindrucksvoll, wie lokale Organisationen auf regionale Bedürfnisse reagieren können. Der Zuwachs der unterstützten Familien von 140 auf rund 300 innerhalb eines Jahres verdeutlicht die wachsende Notwendigkeit dieser Einrichtungen. Dies ist nicht nur eine Reaktion auf steigende Lebensmittelpreise, sondern auch auf die insgesamt angespannte wirtschaftliche Situation vieler Haushalte.
Finanzierung und Spendenaktionen
Die Finanzierung der Tafeln ist eine Herausforderung. Sie sind auf Spenden und ehrenamtliche Unterstützung angewiesen, um den operativen Betrieb aufrechtzuerhalten. Die Möglichkeit, Pfandbons in Lidl-Filialen zu spenden, ist eine innovative Methode, um die notwendigen finanziellen Mittel zu generieren. Diese Aktion hat das Potenzial, die Tafeln mit jährlich 5 bis 7 Millionen Euro zu unterstützen, was von entscheidender Bedeutung für ihre Arbeit ist.
Das Ehrenamt spielt dabei eine zentrale Rolle. Über 100 Freiwillige, die in der Hünfelder Tafel tätig sind, leisten unbezahlbare Arbeit, ohne die die Verteilung von Lebensmitteln an Bedürftige nicht möglich wäre. Ihre Engagement ist ein Beispiel für die Solidarität und Hilfsbereitschaft der Bürger in der Region. Der Dank von Michael Busold an die Ehrenamtlichen reflektiert die Anerkennung, die diesen Helfern für ihre unermüdliche Arbeit entgegengebracht wird.
Aktueller Stand der Tafeln in Deutschland
Laut dem Bundesverband Deutsche Tafel e.V. gab es im Jahr 2022 in Deutschland über 960 Tafeln, die mehr als 2 Millionen Menschen unterstützen. Diese Zahlen verdeutlichen den enormen Einfluss der Tafeln auf die Bekämpfung von Armut. Ein Bericht des Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums zeigt, dass die Tafeln nicht nur Lebensmittel verteilen, sondern auch einen sozialen Raum bieten, in dem sich Menschen austauschen können. Die Tafeln haben sich damit zu einem wichtigen Bestandteil des sozialen Netzes entwickelt, das besonders während Krisenzeiten wie der COVID-19-Pandemie von Bedeutung war.
In der Zukunft könnte die Bedeutung der Tafeln weiter zunehmen, da der Druck auf soziale Einrichtungen und Helfer durch wirtschaftliche Herausforderungen und soziale Veränderungen steigt.
– NAG