Fulda bereitet sich auf die Eröffnung des Cannabis-Clubs „Exotic Kingdom CSC Fulda“ vor. Nach monatelangen Vorbereitungen steht der Verein kurz vor dem Erhalt seiner Lizenz zur Legalisierung von Cannabis-Anbau und -Verteilung. Willi Kappes, der Gründer des Clubs, äußerte sich optimistisch darüber, dass nach einem bevorstehenden Treffen mit den Behörden alles für den Anbau bereit sein könnte.
„Wir fiebern dem Start entgegen“, berichtete Kappes. Der Cannabis-Clubs kann seit dem 1. Juli Lizenzanträge stellen, und Kappes hofft, dass das letzte Prüfungsverfahren in den kommenden Wochen abgeschlossen sein wird. Das Team hat in den letzten zwei Jahren intensiv daran gearbeitet, alle erforderlichen Konzepte zum Anbau und zur Abgabe von Cannabis zu erstellen.
Vorbereitungen und Bürokratie
Der Cannabis-Club hat bereits eine Halle in Bad Brückenau für den Anbau gefunden und plant, das Hauptquartier sowie eine erste Abgabestelle in Fulda zu betreiben. Kappes erklärte: „Wir möchten den Schwarzmarkt zurückdrängen und den Jugendschutz stärken.“ Der Club hat jetzt etwa 100 Mitglieder, wobei die Mitgliederstruktur eher älter ist, mit einem Durchschnittsalter zwischen 35 und 50 Jahren.
Ein weiteres interessantes Detail ist, dass der Antrag auf Lizenzüberprüfung von der bayerischen Behörde durchgeführt wird, obwohl der Club in Fulda ansässig ist. Kappes erklärte, dies sei notwendig gewesen, um Verzögerungen beim Antrag in Hessen zu vermeiden. „Die bayerischen Behörden haben diese Entscheidung getroffen, um schneller zu handeln“, fügte er hinzu.
Der Cannabis-Club in Zahlen
Mitglieder des Klubs dürfen maximal 50 Gramm Cannabis pro Monat erhalten, während die Abgabe auf 25 Gramm pro Tag limitiert ist. Der Club erhebt eine einmalige Gebühr von 200 Euro und eine monatliche Mitgliedsgebühr von 25 Euro. Diese finanziellen Aspekte sind für den Start des Clubs entscheidend, denn bereits die Kosten für Präventionsschulungen und die Antragsgebühren summieren sich auf mehrere tausend Euro.
Die Genossenschaft arbeitet darüber hinaus an Konzepten zur Suchtprävention. Kappes enthüllte, dass der Club Workshops anbieten wolle, um über die Gefahren des Cannabis-Konsums aufzuklären. Die Sicherheitsstandards werden dabei großgeschrieben: Die Produkte müssen auf Schadstoffe getestet werden, und die Mitglieder sollen umfassend informiert werden.
Die komplette Eröffnung des Cannabis-Clubs ist ein bedeutendes Ereignis, denn er könnte als Modell für andere Vereine in Deutschland dienen. In Fulda wird auch ein zweiter Club, „Broccoli Buddies“, erwartet, der ebenfalls kurz vor dem Start steht und bereits viele Mitglieder anlocken konnte. Die Mitgliederzahlen weisen darauf hin, dass das Interesse an Cannabis-Clubs in der Region wächst.
Der Veröffentlichung der ersten Cannabis-Produkte blickt der „Exotic Kingdom CSC Fulda“ mit einer Mischung aus Vorfreude und Anspannung entgegen. Wie viel Cannabis tatsächlich angebaut und verteilt wird, bleibt aufgrund der Mitgliedernachfrage spannend abzuwarten. Kappes hat jedoch klargemacht, dass sein Hauptziel darin besteht, die rechtlichen Möglichkeiten optimal auszuschöpfen und die Mitglieder in ihrer Eigenverantwortung zu unterstützen. Das Interesse der Bürger an den Cannabis-Clubs scheine groß zu sein, auch wenn sich viele potenzielle Mitglieder noch nicht angemeldet haben.
Die Entwicklungen rund um die Cannabis-Clubs in Deutschland zeigen, wie der Umgang mit Cannabis sich wandelt. Die Eröffnung in Fulda könnte einer breiteren Akzeptanz und Legalisierung des Cannabis-Anbaus in anderen Regionen den Weg ebnen. Ein umfassender Bericht über die Situation und das Vorgehen der Clubs ist auf www.fuldaerzeitung.de zu finden.