Fulda

Blauzungenkrankheit: Tierseuche gefährdet Schaf- und Ziegenbestände in Fulda!

Im Landkreis Fulda breitet sich die Blauzungenkrankheit rasant aus und betrifft vor allem Schafe, Ziegen und Rinder. Die Situation wird für die Landwirte zunehmend besorgniserregend, da bereits zahlreiche Tiere verendet sind und viele weitere unter den Symptomen der Krankheit leiden. Klaus Keidel, ein Schäfer aus Gersfeld-Schachen, beschreibt die Probleme, mit denen er und seine Kollegen konfrontiert sind. „Es ist eine Katastrophe, dabei zuschauen zu müssen, wie die Tiere jämmerlich zugrunde gehen“, äußert er seine Besorgnis über den Zustand seiner 200 Rhönschafe und Ziegen.

Die ersten Anzeichen der Krankheit traten vor sechs Wochen auf, und nach bisherigen Erkenntnissen sind bereits 25 Tiere verendet. Über 100 mussten behandelt und gegen die Seuche geimpft werden. Laut Sebastian Schramm, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld, hat die Erkrankung den Landkreis fest im Griff. Die Tierseuche wird durch kleine, blutsaugende Mücken übertragen und ist nicht auf Menschen übertragbar. Auch Produkte wie Fleisch und Milch stammen von infizierten Tieren sind für den menschlichen Verzehr unbedenklich.

Symptome und Therapie

Die Symptome der Blauzungenkrankheit sind vielseitig und sehr belastend für die Tiere. Dazu gehören Fieber, geschwollene Ohren und Atemprobleme aufgrund geschwollener Schleimhäute. „Wenn die Tiere schwer erkrankt sind, lassen sie sich oft von der Herde ab und legen sich auf die Wiese“, erklärt Keidel. Die Tierärzte müssen regelmäßig Eingriffe vornehmen, um den kranken Tieren eine Behandlung zukommen zu lassen.

Kurze Werbeeinblendung

Die Kommunikation zwischen den Landwirten ist essenziell, um schnell auf neue Infektionen zu reagieren. Keidel berichtet von einem einheitlichen Vorgehen, um den Tieren die bestmögliche medizinische Unterstützung zu bieten. „Ich gehe täglich mit einer Impfspritze in die Ställe und führe ihnen Wasser zu, sodass sie wenigstens etwas Flüssigkeit bekommen“, ergänzt er weiter. Zusätzlich erhalten die Tiere Schmerzmittel, um ihre Qualen zu lindern.

Wirtschaftliche Auswirkungen für die Landwirte

Nicht nur die Tiere selbst, sondern auch die wirtschaftliche Lage der Landwirte wird durch die Krankheit stark beeinträchtigt. Keidel schätzt den bisherigen Schaden auf etwa 4000 Euro, hinzu kommen die Kosten für Impfungen und Medikamente, die sich auf rund 500 Euro belaufen. „Die Situation ist schon heftig“, ergänzt Christian Bug, ein Landwirt, der ebenfalls von der Krankheit betroffen ist. Sogar bei seinen 150 Milchkühen gibt es bereits Symptome, und zwei Kühe sind verendet.

Die Erstattung von Schäden bringt wenig Entlastung, da lediglich für Impfungen pro Tier ein Zuschuss von zwei Euro gewährt wird. Das Fehlen eines vollständigen Impfstoffs gegen die Blauzungenkrankheit stellt eine weitere Herausforderung dar. Trotzdem werden Vorbereitungen getroffen, um die übertragenden Mücken in den Griff zu bekommen.

Mit den sinkenden Temperaturen im Winter könnte sich die Lage vorübergehend verbessern, da die aktiven Mücken vorübergehend verschwinden. Dennoch warnen Experten, dass bei steigenden Temperaturen im Frühjahr die Situation erneut eskalieren könnte. Der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes spricht von einer hohen Betroffenheit der Betriebe und beobachtet die Entwicklung der Erkrankung genau. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickelt.

Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.fuldaerzeitung.de.

Quelle/Referenz
fuldaerzeitung.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"