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Bischöfe fordern Reformen: Weg für Frauen und mehr Entscheidungsfreiheit!

Eine Woche vor der historischen Weltsynode in Rom fordern deutsche Bischöfe mehr Mitbestimmung und Gleichberechtigung für Frauen, während sie sich für entscheidende Reformen in der katholischen Kirche stark machen!

In den letzten Tagen vor der anstehenden katholischen Weltsynode in Rom kommen die deutschen Bischöfe zusammen, um über grundlegende Reformen und künftige Weichenstellungen nachzudenken. Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck äußerte am Dienstag in Fulda die Erwartung, dass nationale Bischofskonferenzen mehr Entscheidungsfreiheit erhalten sollten. „Die Bischofskonferenzen müssen deutlich mehr Kompetenzen zuerkannt werden“, betonte Overbeck, um den unterschiedlichen kirchlichen Herausforderungen in verschiedenen Ländern gerecht zu werden.

Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, führt einen wichtigen Punkt ins Feld: Er möchte eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen im kirchlichen Leben fördern. „Es komme darauf an, Frauen auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens einschließlich der Leitung stärker einzubeziehen“, sagte Bätzing während der Herbstversammlung der deutschen Bischöfe. Die rechtliche Basis für diese Teilhabe müsse im Kirchenrecht verankert werden.

Die Suche nach Antworten und Veränderung

Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat sich das Ziel gesetzt, in Rom verschiedene Positionen und Anfragen auf den Tisch zu bringen. „Die aufgeworfenen Fragen verlangen nach Antworten“, erklärte Genn, der eine Arbeitsgruppe zur Gleichberechtigung von Frauen leiten wird. Seine Hoffnung liegt auf einer transparenten Debatte, besonders bezüglich der Themen, die nicht in die direkte Diskussion der Synode aufgenommen wurden.

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Kritische Stimmen kommen auch vom Passauer Bischof Stefan Oster, der auf die hierarchische Struktur der katholischen Kirche verweist, innerhalb derer zentrale Entscheidungen Papst und Bischöfen vorbehalten sind. Oster betont, dass die Weltsynode die Herausforderungen einer synodalen und gleichzeitig hierarchischen Kirche beleuchten müsse. Ein neuer Stil, der Zusammenarbeit und Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt, sei entscheidend für die Zukunft der Kirche.

Vielfalt in der Teilnahme

Besonders bemerkenswert ist, dass die Weltsynode vom 2. bis 27. Oktober rund 360 kirchliche Delegierte versammelt – darunter auch eine Gruppe von etwa 50 Frauen. Diese Entwicklung stellt einen bedeutenden Schritt in der katholischen Kirche dar, denn erstmals dürfen Nicht-Bischöfe und -Priester, darunter auch Frauen, auf breiter Basis mitbestimmen.

Trotz dieser positiven Entwicklung ist anzumerken, dass aus Deutschland ausschließlich Männer als Delegierte zur Synode berufen wurden. Unter den deutschen Bischöfen gehen Bätzing, Genn, Meier, Oster und Overbeck nach Rom, um die Interessen und Anliegen der katholischen Gemeinschaft in Deutschland zu vertreten.

Mit der Weltsynode bringt Papst Franziskus frischen Wind in die katholische Kirche. Diese Synode bietet eine Plattform, um neue Wege zu erkunden, wie die Basis der Kirche an wichtigen Entscheidungen beteiligt werden kann. Auch wenn es sich um eine Bischofssynode handelt, sind die Einbeziehung und die Mitbestimmung von Laien und Frauen ein bedeutender Fortschritt im kirchlichen Leben, wie www.domradio.de berichtet.

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