Die RhönEnergie Gruppe kann auf eine beeindruckende Geschichte von 75 Jahren im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs zurückblicken. Die Busbetriebe des Unternehmens, die 1949 ihren ersten Dienst aufnahmen, sind mittlerweile ein fester Bestandteil des Mobilitätsangebots in der Region Fulda. Dies wurde kürzlich bei einer festlichen Veranstaltung mit vielen prominenten Gästen gewürdigt, bei der die Erfolge und Entwicklungen der letzten sieben Jahrzehnte reflektiert wurden.
Die Anfänge der Nahverkehrsleidenschaft der RhönEnergie reichen zurück bis zum 1. August 1949, als die ÜWAG den ersten Omnibusdienst in Fulda mit nur einem einzigen Bus aufnahm, der durch eine beschleunigte Beauftragung seitens der Stadt ins Leben gerufen wurde. Trotz der Umstände benötigte es weniger als zwei Monate, um den Busbetrieb ins Rollen zu bringen. Seither hat sich das Verkehrsnetz rasant ausgeweitet – heute sind 420 Mitarbeiter, davon rund 350 Busfahrer, für die Beförderung von Fahrgästen in der Region zuständig und legen jährlich beeindruckende 10,5 Millionen Kilometer mit einem Fuhrpark von 227 Bussen zurück.
Wachstum und Entwicklung des Busnetzes
Das Wachstum der Verkehrsbetriebe fiel zusammen mit dem wirtschaftlichen Boom der 1950er Jahre. Mehr Linien wurden eröffnet, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Unter anderem entstanden wichtige Verkehrsknotenpunkte wie der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) am Fuldaer Bahnhof, die die Anbindung der umliegenden Regionen verbesserten. Die Expansion setzte sich auch in den folgenden Jahrzehnten fort, schließlich übernahm die RhönEnergie Gruppe mehrere Linien in den Nachbarlandkreisen, was die Reichweite ihres Dienstes erheblich erweiterte. Im Jahr 2005 begann die Gruppe die Übernahme von Linien im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, gefolgt von weiteren Linien im Main-Kinzig-Kreis und im Landkreis Fulda.
Diese engagierte Vorgehensweise hat die RhönEnergie zum bevorzugten Anbieter öffentlicher Mobilität in der Region gemacht. Martin Heun, der Sprecher der Geschäftsführung, betonte während der Feier, wie entscheidend die Rolle der Busbetriebe für die lokale Mobilität ist. „Wir erfüllen eine zentrale öffentliche Aufgabe, und diese Verantwortung nehmen wir ernst“, erklärte er. Er fügte hinzu, dass die Flotte seit ihrer Gründung insgesamt über 240 Millionen Kilometer zurückgelegt hat – eine Strecke, die man sich kaum vorstellen kann, sogar bis zum Mars würde man damit weit kommen.
Würdigung der Mitarbeiter
Bedeutende Worte kamen auch von Dr. Arnt Meyer, dem Geschäftsführer der RhönEnergie Gruppe, der die herausragende Leistung der Mitarbeiter hervorhob, die maßgeblich zum Erfolg der Busbetriebe beigetragen haben. „Sie sind es, die das Bild der RhönEnergie prägen“, sagte er. Meyer zog Parallelen zwischen dem Netzausbau und den gegenwärtigen Herausforderungen der Energieversorgung: „Wie schon damals stehen wir auch heute erneut vor großen Aufgaben.“
Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld unterstrich die Rolle des öffentlichen Personennahverkehrs als tragende Säule der Daseinsvorsorge. Er betonte, dass die RhönEnergie Fulda auch in Zukunft ein zuverlässiger Partner sein wird, insbesondere wenn es um die Verbesserung der Anbindung zwischen Stadtteilen und der Innenstadt geht. Inzwischen wird die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs für ländliche Regionen immer klarer, nicht nur in Fulda, sondern auch darüber hinaus.
Bei der Jubiläumsfeier waren auch Politiker hoher Ränge zugegen. Staatssekretär Daniel Käfer vom Hessischen Umweltministerium gratulierte und bezeichnete die RhönEnergie Verkehrsbetriebe als unverzichtbar für den öffentlichen Nahverkehr in der Region. Auch der Bundestagsabgeordnete Michael Brand hob die Bedeutung eines verlässlichen Verkehrsnetzes für die Lebensqualität auf dem Land hervor.
In diesem Sinne wurde auch die Umweltschutz-Komponente der Busbetriebe gewürdigt. Volker Tuchan, Geschäftsführer des Landesverbands Hessischer Omnibusunternehmen, stellte fest, dass attraktiver öffentlicher Nahverkehr ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz ist und lobte die RhönEnergie für ihre klimafreundlichen Initiativen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Geschichte der RhönEnergie Gruppe ist ein Paradebeispiel dafür, wie aus bescheidenen Anfängen ein bedeutendes Mobilitätsunternehmen erwachsen kann, das sich den Herausforderungen der Zeit stellt. Während die Anforderungen an die Busbetriebe im Zuge des Wandels der Antriebstechnologien und dem wachsenden Bedürfnis nach nachhaltiger Mobilität weiterhin steigen, sind die Perspektiven für die Zukunft vielversprechend. Mit einem Jahrzehnte langen Engagement für die Region blicken die Verantwortlichen optimistisch auf die nächsten 75 Jahre.
Die Rolle des öffentlichen Nahverkehrs in der modernen Gesellschaft
Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) spielt eine entscheidende Rolle in der heutigen Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf die Förderung der Mobilität und die Verbesserung der Lebensqualität der Bürger. In ländlichen Regionen ist der ÖPNV oft die einzige Möglichkeit, um grundlegende Dienstleistungen und Beschäftigungsmöglichkeiten zu erreichen. Laut einer Studie des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) nutzen mehr als 70 Prozent der Deutschen regelmäßig den ÖPNV, was die Bedeutung und den Stellenwert dieser Verkehrsmittel unterstreicht.
Die Verkehrsbetriebe der RhönEnergie Gruppe sehen sich in dieser Verantwortung und tragen dazu bei, die Erreichbarkeit zu sichern, insbesondere für Menschen ohne eigenes Fahrzeug. Der ÖPNV leistet zudem einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen, da öffentliche Verkehrsmittel im Vergleich zu individuellen Autofahrten wesentlich energieeffizienter sind. Ein Umstieg auf den ÖPNV kann daher auch ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung des Klimawandels sein.
Statistiken zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs
Gemäß den neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes gab es im Jahr 2022 im Bereich des ÖPNV etwa 11,3 Milliarden Fahrgastfahrten in Deutschland. Dieser Anstieg von nahezu 30 Prozent im Vergleich zu den vorherigen zwei Jahren zeigt die wachsende Akzeptanz und Nutzung des öffentlichen Verkehrs. In ländlichen Gebieten wie Fulda liegt der Anteil der Fahrgäste, die regelmäßig den Bus nutzen, bei etwa 50 Prozent.
Jahr | Fahrgastfahrten (in Millionen) |
---|---|
2020 | 8.9 |
2021 | 8.5 |
2022 | 11.3 |
Diese Statistiken zeigen deutlich, dass in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden hat, und der ÖPNV als umweltfreundliche und angenehme Alternative zum Individualverkehr an Bedeutung gewonnen hat. Der Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen, insbesondere mit dem Ausbau von E-Bussen und anderen innovativen Lösungen, die in der Zukunft für noch mehr Attraktivität sorgen werden.
– NAG