Die Hochhäuser am Aschenberg in Fulda stehen vor einer umfassenden energetischen Sanierung, die von der Nassauischen Heimstätte Wohnstadt (NHW) in Angriff genommen wird. Die Neugestaltung betrifft insgesamt etwa 230 Wohneinheiten und sieht ein beeindruckendes Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro vor. Diese Maßnahme ist Teil eines ambitionierten Plans der NHW, die bis 2050 klimaneutral werden möchte.
In einem Rundgang mit Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und Stadtbaurat Daniel Schreiner erläuterte die Geschäftsführerin der NHW, Monika Fontaine-Kretschmer, die Notwendigkeit und Bedeutung des Projekts. Momentan werden noch rund 42.000 der insgesamt 60.000 NHW-Wohnungen mit fossilen Brennstoffen betrieben, was einen großen Handlungsbedarf signalisiert. „Das bedeutet für uns ein enormes Investitionsvolumen“, betonte Fontaine-Kretschmer.
Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen
Die Sanierungsarbeiten am Aschenberg haben bereits im letzten Jahr begonnen und sollen bis 2027 abgeschlossen sein. Geplant sind nicht nur die Installation eines modernen Wärmedämmverbundsystems, sondern auch der Einbau neuer Fenster. Flachdächer sowie Kellerdecken werden zusätzlich gedämmt, um die Energieeffizienz der Gebäude zu steigern. Auch die Hauseingänge und Vordächer werden erneuert, was zur Aufwertung des gesamten Stadtbildes beiträgt.
Ein wesentlicher Bestandteil der Sanierung ist die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage, die für eine umweltfreundliche Wärmeversorgung der Gebäude sorgen soll. Darüber hinaus wurden auf den Dächern zweier Häuser in der Adenauerstraße neue solarthermische Anlagen installiert, während in anderen Häusern Photovoltaikanlagen zur Eigenstromnutzung errichtet werden. Diese Modernisierungen zielen darauf ab, den CO₂-Ausstoß der Wohnungen um mehr als 70 Prozent zu reduzieren, was zudem die Energiekosten für die Mieter erheblich senken könnte.
Sozialverträgliche Mieterhöhungen
Ein wichtiger Punkt in der Diskussion um die Sanierung ist die Frage der Mieterhöhungen. Diese sollen laut NHW in einem „sozialverträglichen Maß“ erfolgen. Am Aschenberg ist eine Erhöhung zwischen 1,30 Euro und maximal 2 Euro pro Quadratmeter und Monat geplant. Künftig könnte die Kaltmiete pro Quadratmeter zwischen 4,80 Euro und 6,60 Euro liegen. Oberbürgermeister Wingenfeld betonte die gesellschaftliche Relevanz der NHW in Fulda, immerhin verwaltet das Unternehmen hier insgesamt 2000 Wohnungen und plant zudem neue Wohneinheiten im Waidesgrund.
Die umfassenden Baumaßnahmen in Fulda sind nicht nur ein Zeichen für das Engagement der NHW zum Klimaschutz, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Wohnraumentwicklung. Die energetische Sanierung der Hochhäuser am Aschenberg spiegelt das wachsende Bewusstsein für umweltfreundliche Wohnkonzepte wider. In der aktuellen Diskussion um bezahlbaren Wohnraum kommt dieser Prozess ebenfalls eine zentrale Rolle zu, da die NHW als großer Bestandshalter in der Stadt gilt.
Insgesamt wird die vollständige Umsetzung der Sanierung in den kommenden Jahren mit Spannung erwartet, wobei sowohl Energieeinsparungen als auch die Erhaltung des bezahlbaren Wohnraums im Fokus stehen. Dass die NHW hierbei auf einen verlässlichen Partner in der Stadt setzen kann, hob Wingenfeld während des Rundgangs besonders hervor. Mehr Details zu den sanierungsbedingten Veränderungen und den finanziellen Aspekten der geplanten Projekte bietet der Bericht von www.fuldaerzeitung.de.