Hessen

Dialog der Generationen: Hessen sucht Antworten auf Ängste und Heimat!

Die Dialog-Initiative des Hessischen Rundfunks bringt 39 Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen zusammen, um über zentrale Themen wie Heimat, Ängste und Meinungsfreiheit zu diskutieren. Auf dem Gelände des hr in Frankfurt kann man beobachten, wie sich junge und alte Teilnehmer begegnen und ihre Erfahrungen austauschen.

Ein eindrucksvolles Treffen fand zwischen Lawand, einem 25-jährigen Geflüchteten aus Syrien, und der 80-jährigen Elisabeth aus dem Main-Kinzig-Kreis statt. Sie verbindet die Erfahrung der Flucht: Elisabeth floh in ihrer Jugend aus Ost-Berlin, während Lawand vor acht Jahren aus Syrien entkam. Ihre Geschichten spiegeln die Herausforderungen wider, die Migration und Integration mit sich bringen, und verdeutlichen den oft diffizilen Begriff der Heimat.

Vielfalt der Perspektiven

Die Initiative strebt an, einen repräsentativen Querschnitt der hessischen Gesellschaft zu zeigen. Dazu wurde ein umfassendes Casting mit dem Ziel durchgeführt, Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen, Herkunftsländern, Berufen und Meinungen zusammenzubringen. Diese Vielfalt ist entscheidend, um ein reales Bild der hessischen Bevölkerung zu gewinnen.

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Projektleiterin Nina Pater erläuterte: "Der hr will nicht nur senden. Wir wollen auch empfangen, in den Dialog gehen und hören, was die Menschen bewegt." Dies geschah in einem großen Fernsehstudio, wo die Szene für eine intensive Diskussion vorbereitet wurde.

Die Gespräche deckten sowohl persönliche Erfahrungen als auch gesellschaftliche Themen ab. Teilnehmer äußerten, dass sie das Gefühl hätten, in einer gespaltenen Gesellschaft zu leben, was die Diskussion über die Rolle der Medien und deren Einfluss auf die öffentliche Meinung weiter anheizte.

Kritik und Dialog

Einige Teilnehmer waren skeptisch gegenüber den Medien und der Darstellung ihrer Meinungen. "Wir dürfen unsere Meinung sagen, aber sie wird nicht ausgestrahlt", beklagte Constanze aus dem Wetteraukreis. Diese und ähnliche Aussagen führten zu einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Medien unsere Sicht auf die Gesellschaft beeinflussen.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Berichterstattung über die Corona-Pandemie, bei der einige Teilnehmer eine Einseitigkeit der Berichterstattung monierten. Es wurde gewünscht, auch positive Nachrichten zu präsentieren, um ein ausgewogeneres Bild der aktuellen Lage in Deutschland zu vermitteln.

Regisseur Sergej Moya beobachtete die Diskussionen aufmerksam und stellte fest, dass es für ein gelungenes Dialogprojekt entscheidend sei, auch unangenehme Meinungen zu tolerieren. "Ich habe als Regisseur mehr bekommen, als ich mir erhofft habe", so Moya.

Am Ende der zwei Tage waren die Teilnehmer froh über das entstandene Gesprächsklima. Thomas aus dem Werra-Meißner-Kreis kommentierte: "Es hat mich überrascht, dass man auf einer sachlichen Ebene mit völlig konträren Meinungen diskutieren kann." Auch Betül aus Frankfurt stellte fest, dass persönliche Gespräche oft mehr Verbindungen schaffen, als erwartet.

Die Initiative "Weil Hessen mehr verbindet" wird am 14. Oktober fortgesetzt, mit dem Ziel, weiterhin einen Raum für Meinungsvielfalt und Dialog in der Gesellschaft zu schaffen. Der hr möchte damit einen bedeutenden Beitrag zur Förderung von Verständnis und Zusammenhalt leisten.

Für weitere Details zur Veranstaltung und zur Initiative, siehe den Bericht auf www.hessenschau.de.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Frankfurt, Deutschland
Quelle
hessenschau.de

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